Hallo, nachdem ich grad mal wieder aus diesem:
Vegetarisch-Standardwerk, von Madhur Jaffrey
Kochbuch eine Suppe zubereitet habe, sitzt mir mein Sendungsbewusstsein im Nacken und ich fühle mich bemüßigt, das Buch zu empfehlen. Warum?
- 600 Rezepte und keine Bilder für 30 Euro sind unschlagbar
- die Gestaltung ist sehr übersichtlich, die Seiten sind nicht überfüllt mit Infos
- Es gibt ein hervorragendes und nach meinem bisherigen Urteil fehlerfreies Glossar (in etlichen Kochbüchern sind Zutaten falsch übersetzt, meist die Gewürze. Vielleicht werden sie deshalb gern weggelassen in Übersetzungen von Kochbüchern? Bevor der Übersetzer etwas Falsches schreibt, denkt er sich: dann lassen wir's halt weg?)
- wer die eher südlich - asiatisch - pikante Veggiküche liebt, kommt auf seine Kosten und wohl ohne weiteres einschlägiges Kochbuch aus
- die Sortierung erfolgt nach Hauptzutat (Kartoffeln, Möhren, Auberginen, Mungbohnen, Kichererbsen, Dinkel, Reis, Hirse, Milchprodukte, .....), man kann also nach seinem derzeitigen Gartenüberschuss (Rote Beete..) nachschlagen und findet dort idR mehrere recht unterschiedliche Rezepte - mir bisher meist unbekannt aus allen, meist den eher südlichen Teilen der Welt
- zumindest einen Einkaufsausflug in einen gut sortierten Asialaden wird man unternehmen, um den meisten Rezepten entsprechen zu können - da es aber idR nur lange haltbare Zutaten wie Hülsenfrüchte, Gewürze und Würzmittel sind, die in der dt. Standardküche nicht vorrätig sind, braucht man nicht ständig Sonderzutaten heranzuschaffen
- Vor jedem Kapitel, also für jede (!) Hauptzutat, findet man Warenkunde und globale Hinweise zur Zubereitung
- Die Kochanleitung ist sehr präzise, könnte besser strukturiert sein, aber das ist sie bei keinem mir bekannten Hobbykochbuch
- Bisher ist kein Rezept missglückt oder war zu ungenau
- Es gibt ein umfängliches Kapitel zu Sößchen und Dips und würzigen Beilagen....
- Das Tolle an einem Veggiekochbuch: Jedem vegetarischen Essen kann man ein paar Köfte zugeben, in Schmorgerichten etwas Lammfleisch mitgaren, wo Wasser als Aufguss vorgesehen ist, Fleischbrühe verwenden. Aus Veggiegerichten omnivore Speisen zu entwickeln ist kein Problem, bei Rezepten zu gefüllten Wachteln oder Lammrücken in Rosmarin Wachteln oder Lamm wegzulassen, führt zu nix. Wer, wie wir, gelegentlich gern ein wenig Fleisch isst, scheint mit dieser Lösung gut bedient. Andere, opulente Kochbilderbücher machen Appetit und Kochlust, sind aber oftmals zu 90% für uns unbrauchbar.
Guten Appetit, gülisar