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Autor Thema: Krähen nach Hausherrenart  (Gelesen 9907 mal)

fars

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Krähen nach Hausherrenart
« am: 16. September 2007, 22:20:31 »

Krähe nach Hausherrenart

Zutaten:
2 Krähen, Öl (mögl. Pflanzenöl und kein Mineralöl), Pfeffer, Salz, Suppengrün, Zwiebeln, 1 Lorbeerblatt vom Siegerkranz, 1 Hand voll Senfkörner, Paprika („Magst ruhig Piri zu mir sagen…“), Sherry (Manzanilla, der aus Sanlucar de Barrameda!), Möhren ohne Möhrenfliegen, in feine Streifen geschnitten (Achtung! Ohne Fingerkuppen), Lauch, ebenfalls in feine Streifen geschnitten, ein wenig Kümmel gegen etwaige Blähungen, Sellerie, auch der in feine Streifen geschnitten (soll spitz wie Nachbars Lumpi machen).

Zubereitung:
Den Krähen die Brustfilets auslösen. Wenn sie wegfliegen wollen, zuvor den Hals umdrehen. Bei frechen Antworten gibt’s eins auf den Schnabel. Die Filets in Streifen schneiden, pfeffern und salzen. Keulen abtrennen (sportliche Köche schwingen sie zuvor) und halbieren. Nichts längs! ihr Anfänger, sondern im Kniegelenk! Dabei summt der fröhliche Koch: „Was machst du mit dem Knie lieber Hans…“ Sichtbares Fett entfernen. Das unsichtbare wird zwangsweise mitgegessen. Knochen zerkleinern. Nicht die der etwaigen Mit-Köchin, sondern die der Krähe. Sorry, könnte ja auch auf die Mit-Köchin zutreffen. Keulen und Knochen 2 Std. in Salzwasser wässern. Den Sud nicht weg gießen, sondern an irgendeine stadtbekannte Hexe verkaufen.

Diese fiesen, zerteilten Magerbeinchen und scharfrichtermäßig zertrümmerten Knöchlein auf ein Sieb geben und gut abtropfen lassen. In der Pfanne das Öl erhitzen, mit dem eigenen Finger prüfen, ob es heiß genug ist (feststellbar an einem anhaltenden Heulton!) und das Jammergekröse scharf anbraten. Mit einem Schaumlöffel herausheben (man kann dazu auch die noch unverbrannten Finger nehmen) und beiseite stellen. Anschließend in der gleichen Pfanne die Brustfiletstreifen ca. 3-4 Min. braten. Ebenfalls mit dem Schaumlöffel herausheben, da es mit den inzwischen verbunden Händen nicht mehr gelingen will, auf Krepppapier legen (man kann auch Großmutters Aussteuerware nehmen) und einschlagen. Nicht drauf sondern darin! Bratensatz mit etwas Wasser und einem ordentlichen Schuss Genever (zwei Gläschen auch für den Koch!!) lösen.

Tipp: Nur das Brustfleisch von jungen Krähen so verwenden. Jung sind Krähen vom Eischlupf bis etwa 30 Jahre. Bei älteren Krähen (meine Lateinlehrerin war so an die 60!) empfiehlt es sich, die Vögel ganz zu kochen - einfach rein in den Schnellkochtopf, samt Federn, Krallen und Schnäbeln -, das Fleisch von den Knochen abzulösen und erkaltet mit Ei, Sahne und einer altbackenen Semmel im Mixer zu pürieren. Wenn man die Knochen mit hinein gibt, ist der physiologische Nährwert deutlich höher. Mit Salz und Pfeffer würzen, Klößchen formen, separat im Krähenwasser garen (in diesem Fall also nicht an Hexen verkaufen!) und als Suppeneinlage verwenden. Dazu reicht man „Erlauer Stierblut“.

Die grüne Gesichtsfärbung der Gäste ist nur der Widerschein der floralen Tischdekoration!
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Karin L.

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #1 am: 16. September 2007, 22:28:24 »

mmmhhhhhhhhhh köstlich ;D

Aber könnte man nicht lieber das Brustfleisch einiger Beißzangen verwenden?

Gruß Karin
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Sabine456

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #2 am: 16. September 2007, 22:41:05 »

und dazu einen frischen Schneckensalat :-X
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11vonZwerg

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #3 am: 16. September 2007, 22:51:08 »

Ich habe hier 6 diesjaehrig-geschluepfte Kraehen, die ich mit dem Altbrot einer Biobaeckerei gross und dick gefuettert habe...

...ob die sich fuer ein Essen eignen? Ich bin mir da nicht ganz sicher, weil ich mir denke, das der Kraehen-typische Geschmack von ihrem Futter abhaengt. Wahrscheinlich schmecken die nur, wenn sie vorher viel Aas in Form von erschossenen Maeusen im Steingarten gefressen haben...

Vielleicht koennt Ihr da ja einen Tipp geben, weil ich nur ungerne fuer einen, vielleicht unnoetigen, Versuch diese Viecher, die mir doch sehr an Herz gewachsen sind, toeten moechte. Und tot sind sie dann ja schon, falls ich die Beschreibung von Fars recht verstehe.
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Luna

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #4 am: 16. September 2007, 23:02:47 »

Die grüne Gesichtsfärbung der Gäste ist nur der Widerschein der floralen Tischdekoration!

.... dazu der Unbill wegen den mickrigen Portionen, fars ein Krähenbrustfilet wiegt ganze 4 Gramm ;D


Karin

... alle Teile der "Beisszangen" sind zu eisenhaltig und darum kaum gar zu kriegen :D


Sabine456

der Salat sollte farblich einen schönen Kontrast ergeben 8)
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Luna

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #5 am: 16. September 2007, 23:08:16 »

Ich habe hier 6 diesjaehrig-geschluepfte Kraehen, die ich mit dem Altbrot einer Biobaeckerei gross und dick gefuettert habe...

...ob die sich fuer ein Essen eignen? I

... immerhin ein Gäbelchen mehr als bei fars

das Futter hat immer seine geschmacklichen Auswirkungen, das kennen wir von der Maispoularde ;)
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11vonZwerg

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #6 am: 16. September 2007, 23:09:58 »

Ich glaube, dann esse ich lieber direkt das frische Biobrot und verfuettere das alte weiter an 'meine' Kraehen.
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Lilia

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #7 am: 17. September 2007, 00:36:54 »

Sparsame Menschen nehmen die hiesigen Stare, die sich grade an Weintrauben rund gefuttert haben. Spart den Sherry.
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Gart

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #8 am: 17. September 2007, 10:38:03 »

Den Krähen die Brustfilets auslösen. Wenn sie wegfliegen wollen, zuvor den Hals umdrehen. Bei frechen Antworten gibt’s eins auf den Schnabel.

Ist der moralische Preis für den mässigen Humorfaktor wirklich gerechtfertigt?
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Staudo

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #9 am: 17. September 2007, 10:45:43 »

Wieso Humor? Auf alle Fälle ging es den Krähen zu Lebzeiten besser als jedem Huhn, was es im Supermarkt gibt. Ich glaube, Fars füttert seine Krähen nur mit exquisiten Sachen.
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Habakuk

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #10 am: 27. Oktober 2007, 01:27:30 »

Und zur Abwechslung Möven auf Seemannsart. Speziell aromatisch sollen die Exemplare schmecken, die in der Kläranlage die Sch... aus dem Vorklärbecken gefischt haben.

Also
30 g Seetang
2 frische Möven,
Salzwasser.

Was, Ihr habt keinen Seetang. Mit blanchiertem Mangold geht es nicht.
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Susanne

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #11 am: 29. Oktober 2007, 11:23:56 »

Seetang gibt's in allen Bio- und Asienläden. In letzteren gibt es auch in Salz konservierte Quallenstreifen und alles, was man für das folgende Rezept braucht. Diesen Salat mußte ich immer für eine Freundin zubereiten, wenn sie schwanger war (vier Kinder).

Japanischer Quallensalat

1 Salatgurke
1 Packet Quallenstreifen (jelly fish)
100 g dicke Glasnudeln
2-3 El Sesamöl
2-3 Tl O-su (japanischer Reisessig)
1 Prise Zucker

Reisnudeln al dente kochen, abschrecken, abtropfen und erkalten lassen.
Quallenstreifen in einem Sieb mit kalten Wasser kurz überbrausen, abtropfen lassen.
Die Salatgurke waschen und mit einem Lurch oder per Hand in sehr feine lange Streifen schneiden.
Zucker in O-su auflösen, mit dem Sesamöl verrühren. Quallenstreifen und Nudeln darin vermengen, zum Schluß die Gurkenstreifen unterheben.
Den Salat abdecken und im Kühlschrank ein bis zwei Stunden ziehen lassen. Eine halbe Stunde vor dem Anrichten aus dem Kühlschrank nehmen, er sollte nicht zu kalt sein.


« Letzte Änderung: 30. Oktober 2007, 21:31:49 von Susanne »
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Amur

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #12 am: 29. Oktober 2007, 11:52:13 »

Also Krähen oder Eichelhähersuppe gibts ja wirklich.

Aber wie in Fars Rezept schon beschrieben ist das Alter ein entscheidender Faktor.
Deshalb hat man früher die Jungkrähen kurz vor dem Ausfliegen aus dem Nest geholt. Da war das alter definiert und die gute Suppe garantiert. ;D

Auch sonst gibts ja noch genügend Wildtiere die man essen kann es nur noch selten tut:
Dachs. Der hat auch in der Naturheilmedizin einen durch das Dachsfett einen festen Platz.
Bisam
Nutria

Bei Dachs und Nutria ist eine Trichinenuntersuchung zwingend vorgeschrieben, was die Sache dann teurer macht und man das Fleisch deshalb kaum mehr verwendet.

mfg
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RosaRot

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #13 am: 29. Oktober 2007, 12:18:36 »

mal sehen was mein Kochbuch so sagt,:

"Einen alten Birkhahn zu kochen
man rupft und flammiert denselben, wischt ihn mit einem Tuche rein ab, schneidet ihn am Rücken auf, läßt die beyden Flügel, die hinteren Schenkel, den Kragen und den Kopf an der Haut; das Uebrige, die Brust mit allem anderen Gerippe, die Gebeine nimmt man aus der Brust, schneidet das an derselben befindliche Fleisch ab, und gibt ein halbes Pfund Speck dazu, schneidet dies nebst zwey Loth Sardellen zu einer Farce zusammen, vermengt sie auch mit feinen Citronenschalen und Schalotten, salzet und würzet sie mit einigen gestoßenen Gewürznägeln, gibt diese Farce wieder in die leere Haut, den Birkhahn hinein und nähet sie gut zusammen; von außen bindet man ihn wieder in Speck ein, brät ihn mit ein wenig guter Jus-Suppe in einer Bratpfanne, und wendet ihn öfter um. Von den übrigen Beinen kocht man gute Suppe, und läßt sie bis zur Glace einkochen. Beym Anrichten wird der Speck abgenommen, die Bratsauce mit der Glace darüber, und zur Tafel gegeben."

Da lohnt es sich doch mal zu gucken ob vielleicht in den alten Birken ein alter Birkhahn sitzt und wartet endlich in den Topf zu gelangen... 8)
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Viele Grüße von
RosaRot

M

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Re:Krähen nach Hausherrenart
« Antwort #14 am: 29. Oktober 2007, 12:26:11 »

Zu Nutria kam letztens ein lustiger Bericht
Angebliche Feinschmecker in einem für exklusives Essen bekannten Lokal, 3/4 aufegessen, dann hat die Bedienung sie aufgeklärt, was auf dem Teller lag mit einem ausgestopften Exemplar und dem dt Namen Wasserratte.
Die Gesichtsfarbe der " Feinschmeckerin" errinnerte mich an meinen mann bei der Geburt nur grünstichiger ;D
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