Ich habe mir gerade vorgenommen, mal wieder Letscho selbst zu machen. Ich meine dabei nicht den faden Fraß, den es unter diesem Namen in der Kaufhalle in Gläsern zu kaufen gibt. Da wird mir schon vom Anschauen schlecht und der Geschmack ist noch schlimmer.
Eigentlich ist Letscho von den Zutaten her mehr etwas für den Spätsommer (wenn man eigene Ernte verarbeiten will), aber es gibt ja alle Zutaten das ganze Jahr über frisch zu kaufen. Man sollte Letscho aber nicht am Sonntag essen, wenn man Montags arbeiten gehen muss. Aber ohne reichlich frischem Knoblauch schmeckt er nur halb so gut.
Das folgende Rezept, was ich mal aus Ungarn mitgebracht habe, kann natürlich jeder nach seinem Geschmack variieren.
Günstig für das Gericht ist eine beschichtete Pfanne mit 28 cm Nenndurchmesser, sonst geht nicht alles hinein.
Man brate Cabanossischeiben von 2 Cabanossis in heißem Schweineschmalz. (Es geht auch andere Wurst, aber Cabanossi ist aromatischer. Schweineschmalz schmeckt besser als Öl oder Margarine).
Ist die Wurst knusprig angebraten gibt man viel grob gewürfelte Zwiebel
dazu (je nach Größe 4 bis 6 Stück).
Wenn die Zwiebeln glasig gebraten sind, also knapp vor Ende der Zwiebelgarzeit, 4 ... 5 (wer Mut hat mehr) gehackte oder zerquetschte Knoblauchzehen zugeben und kurz mitbraten. Zerquetschte Knoblauchzehen würzen mehr als gehackte.
Jetzt den geschnittenen Gemüse-Paprika (z.B. 3 Stück), je nach Geschmack nur roten oder in gemischten Farben zugeben und einige wenige Minuten andünsten. Es darf auf keinen Fall so schlapprig wie im Glas werden! Und Suppe soll es auch keine werden!
Jetzt 6 ... 8 geachtelte Tomaten (Scheiben zerfallen zu schnell) zugeben, mit Salz und Pfeffer herzhaft würzen und kurz weiter dünsten.
Die Tomaten dürfen nicht so lange gedünstet werden, dass deren Haut sich ablöst. Auch die Tomaten müssen knackig bleiben--> fertsch!
Nach meinem Geschmack gehört kein Ketchup oder Tomatenpürree oder ähnliches herein - verschlechtert nur den Geschmack und macht das Gericht zu suppig.
Als Zugabe passen Reis oder Bratkartoffeln, nicht Salzkartoffeln. Man kann auch sehr gut frisches aufgebackenes Fladenbrot oder Weißbrot dazu essen, aber Weißbrot und kein!!! Toastbrot.
Man riecht hinterher wie eine Horde Orientalen und bei manchen wirken die Zwiebeln wie Hülsenfrüchte, aber der Geschmack ist es allemal wert. Es darf bloß nicht schlapprig weich gedünstet werden - alles muss knackig bleiben.
Wenn man statt frischem Knoblauch Knoblauchgranulat verwendet, riecht man hinterher nicht so lange und intensiv, aber frischer Knoblauch schmeckt viel würziger. Wer etwas Mut hat, verwendet etwas reichlicher Zwiebeln und vor allem Knoblauch.
Ich bin gespannt, wie es Euch schmeckt.