Ich hole mal diesen Faden aus der Tiefenversenkung wieder hoch.
Silvester mache ich immer Labskaus (einmal im Jahr), und zwar nach dem Rezept, das meine Mutter handschriftlich nach den Angaben des DDR-Fernseh-Fischkochs Rudolf Kroboth festgehalten hat:
600 g Kartoffeln (ich nehme mehlig kochende)
1 Möhre
1 große Zwiebel
1 Dose Schmalzfleisch (die DDR-Dosen enthielten 450 g)
1 Gewürzgurke
1 kleine Dose Sardellen, Ölsardinen, o.a. Fisch
Saft von 1 Glas Rote Bete (säuerlich eingelegt)
1 Lorbeerblatt, Salz
Die Kartoffeln werden weich gekocht, der Einfachheit halber wandert bei mir die in Stücke geschnittene Möhre gleich mit in diesen Topf. Die Zwiebel grob schneiden und in etwas Öl glasig werden lassen, dann das Schmalzfleisch und das Lorbeerblatt hinzu geben und zusammen etwas brutzeln lassen, das Schmalzfleisch löst sich dabei in kleinere Bröckchen auf. Der Inhalt der Pfanne kann gern etwas bräunen.
Inzwischen die Gewürzgurke in möglichst winzige Würfelchen schneiden, den Fisch aus der Dose etwas zerdrücken.
Wenn Kartoffeln und Möhre weich sind, abgießen, salzen und mit dem Kartoffelstampfer durchprügeln. Die Gewürzgurke, den Fisch und das Zwiebelschmalzfleisch dazu geben (Lorbeerblatt vorher herausnehmen). Mit dem Saft der Roten Bete zu einer püreeartigen Masse verarbeiten. Unbedingt vor dem Servieren nochmal heiß stellen! Lauwarmes Labskaus schmeckt wie - nun ja, wie lauwarmes Labskaus eben.
Auch wir essen dazu Spiegeleier, Matjes und die Roten Bete aus dem Glas. Dieses Jahr war kein Matjes zu kriegen, ich habe Sahnehering genommen - würde ich nicht nochmal machen, es muss Matjes sein.