Mit meinem Schwiegervater habe ich schon mal selbst welchen hergestellt - und dann auch mit Genuss getrunken. Selbst würde ich das aber wohl nicht tun wollen. Dafür gibts jeden Herbst süssherben Traubensaft, der dann auch im neuen Jahr noch aus der Gefriertruhe geholt werden kann. An sich käme man da - also bei der Herstellung des Weins - mit praktisch nichts aus. Will man eine kontrollierte Gärung, muss man allerdings Spezialhefe zufügen. Andernfalls kann das Resultat mehr oder weniger gut ausfallen.
Kontrast dazu: Gekaufte Weine, teilweise auch Traubensäfte. Undeklariert tummeln sich da neben dem Fruchtsaft noch alle möglichen anderen Stoffe: Schwefel, Kupfer, ev. synthetische Fungi- und Herbizide, Tannine aus neuen oder ausgeräucherten Fässern, Konservierungsmittel, Aromastoffe, und sogar Farbstoffe. Und da wundert sich noch wer, wenn man nach wenigen Gläsern Kopfweh hat? Klar, der Alkohol ist auch nicht bekömmlich, aber dass vor allem Zusatzstoffe für zervikale Beschwerden verantwortlich sind, ist mittlerweile anerkannt.
Ich trinke daher seit gut einem Jahr kaum noch Wein, und wenn, am liebsten den selbst gemachten vom Schwiegervater oder ab und zu eine Biomarke. Die noble Begleitung zum Essen lasse ich mir mittlerweile vom eigenen Trauben- und anderen Fruchtsäften geben. Oder dann gleich kühles Wasser. Ich finde, das Weingeschäft ist echt nur ein Geschäft. Ein Riesentheater um tannin- und schwefelverseuchten Gärsaft, edel verpackt und zu überhöhten Priesen abgesetzt. Wird Zeit, das wir Verbraucher das durchschauen.