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Autor Thema: Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!  (Gelesen 23602 mal)

bernerrose

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Hallo,
soeben habe ich die Analyse einer Bodenprobe aus meinem Gemüsebeet erhalten.
Das Ergebnis ist fast dasselbe wie schon vor 15 Jahren: viel zuviel Phosphor und Magnesium, ausreichend Kali.
In den 20 Jahren, in denen ich in unserem Garten wirke, habe ich nicht mit Blaukorn o.ä. gedüngt und schon gar nicht Phosphor irgendwie einzeln ausgebracht.
Dann hörte ich, dass die Phorphor- und Magnesium-Überversorgung vom Kompost komme. Was soll das heißen?????
Einerseits wird Kompost ja fast als Allheilmittel gepriesen, andererseits erhalte ich vom Labor die Empfehlung, von einer Verwendung von Kompost abzusehen!!!
Wer kennt sich da aus?
Die Düngeempfehlung lautet: Erhaltungsdüngung mit Kaliumsulfat 50 und Düngung mit Ammoniumsulfat (schwefelsaures Ammoniak).

Was sagen da die chemisch Versierten?
Kein Kompost mehr.....?????????????

LG
bernerrose
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macrantha

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #1 am: 14. Mai 2009, 13:02:25 »

Diese Empfehlung wird häufig gegeben. Gerade Phosphor ist in hohen Konzentrationen im Kompost vertreten, und da sehr viele Böden mit Phosphor überversorgt sind ...
Die berechtigte Frage ich dann natürlich wirklich, was man mit seinem Kompost macht.
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bernerrose

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #2 am: 14. Mai 2009, 13:11:56 »

Was ich wirklich nicht verstehe: Was richtet der zu hohe Phosphorgehalt an, wie wirkt er sich auf die Pflanzen aus, welche Pflanzen z.B. leiden darunter??????????????

Eigentlich verwenden doch die meisten Hobbygärtner Kompost.
Oder ist es so, dass der Phosphorgehalt zwar hoch ist, aber auch keinen Schaden anrichtet?????????

Ich muss gestehen, dass ich, je mehr ich mich mit diesen chemischen Dingen befasse, immer weniger begreife.

Gibt es den idealen Gemüsebeetboden von Natur aus überhaupt????????????
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Manfred

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #3 am: 14. Mai 2009, 13:17:40 »

Die berechtigte Frage ich dann natürlich wirklich, was man mit seinem Kompost macht.

Auf eine größere (und andere) Fläche verteilen als bisher. Der Rasen und die Bäume freuen sich auch, wenn sie mal was zu futtern bekommen.

Das die meisten Gemüsegärten stark mit Phosphor und Kali überdüngt sind, dank Mist und Kompost, ist ja nicht wirklich neu.

Wenn du kein Ammoniumsulfat verwenden willst, kannst du für die Stickstoffdüngung ja Hornspäne nehmen. Das Kaliumsulfat sollte den Schwefelbedarf mit abdecken können? Wenn nicht: Gips.

LG,
Manfred
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frida

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #4 am: 14. Mai 2009, 13:18:00 »

starker Phophorüberschuss kann dazu führen, dass die Pflanzen bestimmte andere Stoffe, wie z.B. Eisen nicht ausreichend aufnehmen können

Du kannst ja eine Zeitlang nur mit Hornspänen (enthalten hauptsächlich Stickstoff) und bei Bedarf noch mit Kali-Magnesia düngen, so habe ich es jetzt getan, da ich dasselbe Problem habe.
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macrantha

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #5 am: 14. Mai 2009, 13:20:34 »

Das Hauptproblem dürfte das Auswaschen des Phosphors ins Grundwasser sein. In Flüssen und Seen werden natürlich auch die Wasserpflanzen "gedüngt" und Pflanzen und Tiere, die an nährstoffarme Situationen angepasst sind, weichen den starkwachsenden Nährstoffressern (z.B. Algen).
Eigentlich düften die wenigstens von uns noch mit diesen Mehrfachdüngern düngen.
Zusätzlich ist es auch eine Verschwendung des Rohstoffs - die Phosphor-Vorkommen sind begrenzt, oft liest man die Aussage "reicht noch ca. 100 Jahre".
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macrantha

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #6 am: 14. Mai 2009, 13:22:17 »

Die berechtigte Frage ich dann natürlich wirklich, was man mit seinem Kompost macht.

Auf eine größere (und andere) Fläche verteilen als bisher. Der Rasen und die Bäume freuen sich auch, wenn sie mal was zu futtern bekommen.


Aber ich dachte, dass unsere Kulturböden generell mit Phosphat überversorgt sind. Das hieße, auch in meinen Staudenflächen wird das Phosphat ausgewaschen statt aufgenommen.
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Manfred

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #7 am: 14. Mai 2009, 13:27:11 »

Was ich wirklich nicht verstehe: Was richtet der zu hohe Phosphorgehalt an, wie wirkt er sich auf die Pflanzen aus, welche Pflanzen z.B. leiden darunter??????????????

Bei Phosphorüberschuss wird z.B. der Eisenstoffwechsel der Pflanze gestört. Dadurch verschlechtert sich die Photosyntehesleistung.
Je nach Boden wird der überschüssige Phoshor mehr oder weniger stark ausgewaschen und gelangt ins Grundwasser und die offenen Gewässer. Das führt dann Algenblüten mit der Folge, dass die Gewässer beim Absterben der Algen wegen Sauerstoffmangel umkippen.
Wenn im Sommer wieder gemeldet wird, dass es im Meer eine fette Algenblüte gibt und in Folge das Leben in ganzen Meeresregionen abstirbt:
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Manfred

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #8 am: 14. Mai 2009, 13:39:11 »

Aber ich dachte, dass unsere Kulturböden generell mit Phosphat überversorgt sind. Das hieße, auch in meinen Staudenflächen wird das Phosphat ausgewaschen statt aufgenommen.

Wenn deine Staudenflächen kräftig mit Mist und Kompost oder mit mineralischem Phoshatdünger gedüngt wurden und werden, dann ja. Wenn nicht, sollte dort kein großer Phosphatüberschuss bestehen.

Dazu kommt, dass in vielen Fällen zum Mist und Kompost nicht die sinnvolle Ergänzung, ein reiner Stickstoffdünger, gegeben wird, sondern nochmal kräftig mit Volldünger (Blaukorn) draufgewurzelt wird.

Wenn die Bodenprobe solch hohen Werte ergibt, kann man ja auf den betroffenen Beeten ein paar Jahre auf Mist und Kompost verzichten.
Wenn sich das Normalmaß wieder eingependelt hat:
Jährlich 3 bis 5 Liter Kompost oder alle 3 Jahre 5 bis 10 Liter verrotteter Stallmist pro Quadratmeter reichen als Erhaltungsdüngung für P und K meist aus.
Also ein 10 Liter Eimer voll Kompost auf 3 Quadratmeter Beet verteilt. (Mal versuchen, wie wenig das ist. Da täuscht man sich leicht.) Dazu Stickstoff (Hornspäne oder Ammoniumsulfat oder Kalkammonsalpeter) nach Bedarf der jeweils angebauten Pflanzen.
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frida

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #9 am: 14. Mai 2009, 13:48:53 »

Ist Ammoniumsulfat eher säuernd? Ich habe nämlich auch noch das Problem, dass meine Vorgänger zuviel Kalk aufgebracht haben und mein Boden leicht alkalisch ist, auch schlecht für die Eisenresorbtion.
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bernerrose

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #10 am: 14. Mai 2009, 13:54:14 »

Aber ich dachte, dass unsere Kulturböden generell mit Phosphat überversorgt sind.
Das würde doch wirklich bedeuten, dass wir keinen Kompost mehr verwenden sollen?

Worüber ich nochmal nachgedacht habe: Wo heute unser Gemüsebeet ist, war vorher Rasen, bzw. besser gesagt, Gras. Als ich vor langer Zeit die erste Bodenprobe habe machen lassen, hatten wir auch schon zuviel Phosphor, obwohl ich damals vielleicht erst seit 5 Jahren dort Gemüse angebaut und so gut wie überhaupt nicht gedüngt habe. Viel Kompost habe ich auch nicht draufgegeben.
Ich glaube nicht, dass unser Vorgänger, ein alter Mann, der eigentlich gar nichts mehr im Garten machen konnte, das Gras gedüngt hat.
Woher kommt dann der hohe Phosphorgehalt? Im Gemüsebeet kann man erst seit dem von Kulturboden sprechen, seit wir es aus der Wiese "rausgeholt" haben.

Da ich finde, dass unser Gemüsebeet etwas spärliche Erträge liefert, wollte ich wissen, wie ich weiterhin mit der Düngung verfahren soll. Irgendwie war das ein Schuss in den Ofen, weil in meinem armen Kopf die Verwirrung größer ist als vorher!
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fars

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #11 am: 14. Mai 2009, 14:13:42 »


Wir Kleingärtner haben fleißig mitgeholfen...

Die Qintessenz hieße ja: Vermeide Kompost = Grünabfälle; gebt das Gärtnern auf?
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bernerrose

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #12 am: 14. Mai 2009, 14:14:36 »

Genau das ging mir auch durch den Kopf!
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freitagsfish

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #13 am: 14. Mai 2009, 14:31:44 »

aber wieso entsteht denn in einem "naturbelassenen" kompost soviel phospor, daß es dann ausgebracht auf einer fläche "zuviel" ist?

ich war bisher immer so blauäugig zu denken, daß das, was man dem garten "entnimmt" an biomasse, also das zeug, was auf den kompost kommt, später dann einfach zurück in den garten kommt und alles ist schick... (wobei mir schon klar ist, daß manche pflanzen eher magere böden bevorzugen und ich nicht z.b. rosmarin in reine komposterde pflanzen sollte.)

ich würde auch gern mehr dazu wissen und hoffe auf aufklärung! :)
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_felicia

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Re:Ich soll mein Gemüsebeet nicht mehr mit Kompost düngen!
« Antwort #14 am: 14. Mai 2009, 14:35:10 »

ich hatte dasselbe Problem und bin zu folgender Lösung gekommen:

Kompost gut ablagern lassen und mit Kürbis bepflanzen. Das nimmt eine Menge Nährstoffe raus. Dann erst auf die Beete ausbringen. Nur noch mit Hornmehl düngen, um Stickstoff reinzubringen. Ich gebe meinen Kompost komplett ins Hochbeet - dort bleibt er 2-4 Jahre und dann kommt er erst auf die normalen Gemüsebeet.

So bekommt man Humus ins Beet, ohne zuviel Nährstoffe einzubringen.
Frischer Kompost hat am meisten Nährstoffe und das wird meist kolossal unterschätzt. Abgelagerter, von Kürbis/Zucchini/Kohl/Starkzehrern ausgelaugter Kompost ist dann schon verträglicher.

Gruß felicia
« Letzte Änderung: 14. Mai 2009, 14:37:33 von _felicia »
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