Ich glaube ich muss einiges erklären und Unklarheiten beseitigen.
Die 5 einheimischen Minzen
Mentha aquatica - Wasserminze
Mentha arvensis - Feldminze
Mentha longifolia - langblättrige Minze - Rossminze
Mentha spicata* - grüne Minze - Ährenminze
Mentha suaveolens** - wohlriechende Minze
sind fertil, also fähig Samen auszubilden.
Die natürlichen Verbreitungsgebiete vieler Arten überlappen sich, die Möglichkeit der Entstehung von Hybriden ist dadurch gegeben.
Durch das Nebeneinander oder Miteinander sind in der Natur und auch in Kultur die vielen Hybriden entstanden die in der Botanik mit einem x gekennzeichnet sind.
Die Bastardierungen reichen von einer gelegentlichen Kreuzung zwischen Vertretern von Arten die zusammen in dem selben Gebiet wachsen, aus denen geschwächte oder sterile Hybriden hervorgehen, bis zum vollständigen Zusammenbruch der Isolierung zwischen den Arten, was zur Bildung von Hybridschwärmen führt.
Die gebildeten Bastarde sind oft nicht in der Lage normale Samen zu erzeugen, jedoch kann ihr Pollen funktionsfähig sein und Angehörige der Elternarten befruchten.
Anderseits können die Bastarde völlig fertil aber nicht in der Lage sein, an den Standorten der Eltern zu wachsen.
Dies erklärt das seltene Auftreten dieser Bastarde in der Natur.
Erst durch Störungen der Standorte wie Abholzungen Rodungen oder Kultivierungen können sich Hybriden durch eine bessere Adaption der neuen Kombination von Faktoren behaupten.
Wirklich verwirrend werden die Verwandtschaftsverhältnisse wenn in Kultur weiter gezogene Minzen zurück an natürliche Standorte gelangen und sich dort wieder mit ihren wilden Verwandten kreuzen.
* Dies ist mit dem fertilen Hybriden Mentha x spicata (Mentha longifolia x Mentha suaveolens) wahrscheinlich seit der Antike passiert und geschieht immer noch.
** Mentha suaveolens ist im Augenblick in unseren Breiten nicht heimisch, sie erobert sich die verlassenen Gebiet aber wieder zurück, dies hängt mit der Klimaerwärmung zusammen.
Den Nachweis ihrer "vergangenen Anwesenheit" liefern verschiedene Hybriden die geteilte Haare auf den Blattunterseiten haben.
Geteilte Haare sind das sichere Erkennungsmerkmal von Mentha suaveolens.
Die Artbildung ist bei den Minzen noch nicht abgeschlossen, die Evolution hat aber bei Mentha x piperita einen Halt eingelegt, sie ist ein steriler Hybride.
minzige Grüße
Hermann