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Autor Thema: Ab wann trägt Hasel-Sämling Nüsse?  (Gelesen 6025 mal)

Knorkas

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Ab wann trägt Hasel-Sämling Nüsse?
« am: 23. Mai 2009, 11:53:35 »

Hallo!

Ich würde gerne eigene Wild-Haselnüsse ernten. Also keine gekaufte Kultur-Sorte, sondern die normalen aus dem Wald.
Daher meine Frage: Wie lange dauert es, nachdem ich die Nuss in die Erde gesteckt habe, bis ich die ersten Nüsse ernten kann?
Ich habe irgendwo etwas von 9 Jahren gelesen -was mir etwas lang vorkommt (oder meinten die, nach 9 Jahren die erste lohnenswerte Ernte? -mir geht es aber darum, wann er überhaupt die ersten Nüsse trägt -egal wie viele).

Und ne andere Frage: trägt ein Steckling von einem bereits tragenden Haselstrauch eher Nüsse als ein Sämling? -Wie lange dauerts bei einem Steckling?

Beste Grüße und Danke schon einmal!
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Fragaria

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Re:Ab wann trägt Hasel-Sämling Nüsse?
« Antwort #1 am: 23. Mai 2009, 17:15:37 »

Ich würde gerne eigene Wild-Haselnüsse ernten. Also keine gekaufte Kultur-Sorte, sondern die normalen aus dem Wald.
Daher meine Frage: Wie lange dauert es, nachdem ich die Nuss in die Erde gesteckt habe, bis ich die ersten Nüsse ernten kann?
Ich habe irgendwo etwas von 9 Jahren gelesen -was mir etwas lang vorkommt (oder meinten die, nach 9 Jahren die erste lohnenswerte Ernte? -mir geht es aber darum, wann er überhaupt die ersten Nüsse trägt -egal wie viele).
Und ne andere Frage: trägt ein Steckling von einem bereits tragenden Haselstrauch eher Nüsse als ein Sämling? -Wie lange dauerts bei einem Steckling?
Beste Grüße und Danke schon einmal!

Das wäre schön, wenn sich Haselnüsse einfach durch Stecklinge vermehren ließen.
In der Praxis gibt es zwei Möglichkeiten:
1. man sägt den Mutterstrauch ebenerdig weg und läßt ihn bodenbürtig neu aus dem Wurzelbereich austreiben. Wenn man etwa bleistiftstarke Jungtriebe hat, bindet man diese kurz über der Erde mit Bindedraht fest zu, damit an dieser Stelle das sekundäre Dickenwachstum unterbunden wird. Außerdem wird etwa 10 cm über dem Draht eine Mischung aus Sand und Sägespänen oder (bei Sandboden) von der Umgebungserde aufgeworfen. Dann: Geduld! Nach dem Blattfall kann man mal schauen, ob sich schon oberhalb er Einengung Wurzeln gebildet haben . Dann ist Zeit, den bewurzelten Trieb abzuschneiden und aufzuschulen. Ansonsten wartet man bis zum nächsten Herbst damit.
2. man sät im Spätherbst Baumhaseln aus und wartet, bis diese etwa bleistiftdick geworden sind. Dann kann man Reiser der gewünschten Hasel aufpfropfen. Diese Methode hat den Vorteil, dass die aufgesetzten Reiser etwa 2 - 3 Jahre danach bereits vollen Ertrag bringen; sie verhalten sich wie die geschlechtsreife Pflanze, von der das Reis stammt.
An ausgesäten juvenilen (jugendlichen) Haseln habe ich frühestens nach 6 Jahren Blüten und Früchte erlebt, die meisten Sämlinge brauchen aber auch noch länger, ehe sie adult (erwachsen) sind.
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Knorkas

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Re:Ab wann trägt Hasel-Sämling Nüsse?
« Antwort #2 am: 23. Mai 2009, 22:44:34 »

Ach schade, dass Stecklinge nicht gehen... Und Sämlinge tatsächlich so lange brauchen... :(
Dankesehr aber für Deine ausführliche Antwort und für diese interessante Methode, Ableger zu machen!

lG
Knorkas
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Re:Ab wann trägt Hasel-Sämling Nüsse?
« Antwort #3 am: 24. Mai 2009, 08:02:58 »

Und vergiß nicht Ableger, Veredelungen etc. mindestens zweier verschiedener Pflanzen zu machen wenn Du keine anderen Hasel in der Nähe hast. Sie sind weitgehend selbstunfruchtbar.
Danke für den Tipp wegen vermehrung hab schon früher Stecklinge vergeblich versucht (wird ja gelegentlich behauptet) gehen auch Absenker mit dieser Methode(Draht)? Also ohne gleich einen Busch zurückzuschneiden.
« Letzte Änderung: 24. Mai 2009, 08:05:39 von axel partisanengärtner »
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Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel

Fragaria

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Re:Ab wann trägt Hasel-Sämling Nüsse?
« Antwort #4 am: 24. Mai 2009, 16:49:42 »

gehen auch Absenker mit dieser Methode(Draht)? Also ohne gleich einen Busch zurückzuschneiden.

Grundsätzlich geht das wohl. Ich habe auch schon Jungpflanzen erhalten, nachdem ich einen jungen, noch biegsamen Trieb im Herbst zu Boden gedrückt und etwa in der Mitte mit einem Feldstein beschwert habe. Aber meist lenkt die Hasel dann ihre Triebkraft kaum noch in diesen malträtierten Trieb, d.h., es findet dann dort auch kaum noch sekundäres Dickenwachstum statt. Aber manche Haselsorten (z.B. Rote Lambertnuss) bevorzugen sogar das Wachstum der jungen bodenbürtigen Triebe gegenüber den älteren. Aber dann kann man auch zur Jungpflanze kommen, wenn man im Spätherbst den Wurzelhals mit dem Schlauch freispült und nachschaut, ob diese neuen Triebe bereits wenigstens ein einziges eigenes Würzelchen haben. Dann ist die Chance groß, dass dieser mit eigener Wurzel abgetrennte Spross im kommenden Jahr gut fortkommt.
Bei Waldhaseln habe ich diese Tendenz weniger gesehen, deshalb der Vorschlag, die ausgesuchte Hasel "auf Knick" zu setzen und dann als Mutterpflanze zu verwenden. Übrigens: Aufgepasst, denn ich habe bei Waldhaseln auch schon rein weibliche oder rein männliche Exemplare gesehen. Die Auswahl der Mutterpflanze also möglichst im Frühjahr beginnen und erst nach der Sichtung von Ertrag und Geschmack die aufwändige Prozedur der Jungpflanzengewinnung beginnen!

In einen kleinen Garten gehören keine Waldhaseln. Aber in einen Plünderwald (anderenorts Plänterwald genannt) zur Brennholzgewinnung (alle 7 - 10 Jahre) - gemeinsam mit anderen Laubbäumen, die nach dem Fällen immer wieder starke Stockaustriebe bringen - schon.
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