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News: Gut, dass ich aufgeklärt wurde: auch ein Einhorn muss ja mal schlafen.  (Albizia)
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Autor Thema: Actinida - Die Qual der Wahl  (Gelesen 7053 mal)

Marc

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Actinida - Die Qual der Wahl
« am: 02. April 2005, 21:52:21 »

Hallo Alle zusammen,
ich habe vor, einen Teil meiner Terasse durch Kiwi zu beschatten. Die Terasse ist ca 6 Meter lang und Westseite (Ab MIttag Sonne pur).
Jetzt habe ich mal bei Pflanzen-Kölle geschaut, welche actinida-Arten die dort anbieten.

Die haben "Weiki", "Jenny" (selbstbefruchtend),"Hayward" (weiblich), chinensis male (männlich) und deliciosa.

Was empfehlen einem die Fachmänner, welche am Besten geeignet ist/sind ?
Kann ich auch mehrere und wenn ja, in welchem Abstand setzen ?
wird "Hayward" auch durch "Jenny" befruchtet (beides chinensis) oder wen nimmt man dazu ?
Oder sind die hier nicht so toll und soll ich lieber andere suchen ?

Am liebsten wären mir 2 oder 3 verschiedene, Früchte sollte es natürlich irgendwann auch mal geben. Vom Klima her ist es hier relativ mild (Region Stuttgart), Weinbau gibt es hier ja auch ziemlich viel.

Würde mich riesig freuen, wenn mir jemand aus dem Kiwi-Dschungel der Artenvielfalt helfen könnte.

Grüße an alle Kiwi-Freunde.

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Re-Mark

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Re:Actinida - Die Qual der Wahl
« Antwort #1 am: 05. April 2005, 10:37:42 »

ich habe vor, einen Teil meiner Terasse durch Kiwi zu beschatten. Die Terasse ist ca 6 Meter lang und Westseite (Ab MIttag Sonne pur).
Jetzt habe ich mal bei Pflanzen-Kölle geschaut, welche actinida-Arten die dort anbieten.

Die haben "Weiki", "Jenny" (selbstbefruchtend),"Hayward" (weiblich), chinensis male (männlich) und deliciosa.

Aber nicht Arten und Sorten verwechseln, gell? "Weiki" gehört zu Actinidia arguta und ist absolut winterhart. A. arguta wird oft als 'Mini-Kiwi' bezeichnet, manchmal als 'frostharte Kiwi', ich habe auch schon die Bezeichnung 'Kiwai' gesehen.

Bei A. deliciosa und A. chinensis komme ich auch immer durcheinander (weil sie in der Literatur ebenfalls dauern vermischt werden). Beide sind wohl etwas zickig, was die Winterhärte angeht.
Hayward (die, die man meist als Frucht in Supermärkten findet) und Jenny gehören zu A. deliciosa.
Die neuen gelbfleischigen Kiwis dagegen tragen wohl hauptsächlich A. chinensis Erbgut. Meine ausgepflanzten Sämlinge habe ich noch nicht wiedergefunden, ist wohl ein Totalverlust.

Zitat
Was empfehlen einem die Fachmänner, welche am Besten geeignet ist/sind ?
Kann ich auch mehrere und wenn ja, in welchem Abstand setzen ?
wird "Hayward" auch durch "Jenny" befruchtet (beides chinensis) oder wen nimmt man dazu ?
Oder sind die hier nicht so toll und soll ich lieber andere suchen ?

Hayward hat wohl die schönsten Früchte, daher muß es wohl andere Gründe haben, daß sie in DE kaum angebaut wird. Winterhärte, zu kurze Vegetationsperiode? Jenny soll meist nur erbärmliche Erträge und winzige Früchte bringen.

Zitat
Am liebsten wären mir 2 oder 3 verschiedene, Früchte sollte es natürlich irgendwann auch mal geben. Vom Klima her ist es hier relativ mild (Region Stuttgart), Weinbau gibt es hier ja auch ziemlich viel.

Meine Großmutter wohnt auch im Weinbaugebiet (Heilbronner Gegend), und soweit ich weiß sind die Tiefsttemperaturen dort ähnlich wie bei uns. Ich glaube, wenn ich eine Terrasse beschatten wollte, dann würde ich mehr auf A. arguta oder A. kolomikta Sorten setzen, weil A. deliciosa und A. chinensis evtl. hin und wieder zurückfrieren. Kommt natürlich auch auf den einzelnen Standort an. Die Jenny meines Nachbarn kommt jedenfalls nicht so recht vom Fleck.

A. arguta können wohl auch von A. deliciosa-Männchen bestäubt werden, wie es umgekehrt ist weiß ich nicht. 'Weiki' wurde jahrelang als selbstfruchtbar verkauft, aber das ist Blödsinn. Es heißt, daß oft zwei Pflanzen im Topf waren (m+w), aber dann ging eine ein, wurde abgeschnitten oder sonstwie unterdrückt, und dann wurdern sich die Leute, daß sie nie ernten. (Mir ging es so.) Da muß man also aufpassen!
Es gibt auch eine selbstfruchtbare A. arguta: Issai. Aber nach Aussagen hier im Forum sind die Früchte nicht so toll, und als Befrukchterin für andere A. arguta eignet sie sich auch nicht. Wäre interessant, ob es bei 'Jenny' genauso ist, aber ich vermute es (daß sie sich nicht als Befruchter eignet).

Zitat
Würde mich riesig freuen, wenn mir jemand aus dem Kiwi-Dschungel der Artenvielfalt helfen könnte.

Um die Verwirrung noch etwas größer zu machen: Die männliche A. kolomikta soll ein echter Schmuck sein, mit ihren dreifarbigen Blättern. Aber ob sie z.B. als Befruchter für weibliche A. arguta taugt weiß ich nicht.

Also wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann würde ich am ehesten ein oder zwei weibliche A. arguta wie "Weiki" oder "Maki"/"Amdue" zusammen mit einer männlichen A. arguta, z.B. "Nostino" setzen.
Wenn du noch etwas mehr Sucharbeit leisten willst, dann könntest du dich noch mit A. kolomikta beschäftigen, die sind auch frosthart und es gibt ebenfalls Fruchtsorten (evtl. "Klara Zetkin"). Hier gibt es viel Verwirrung mit den Sortennamen von A. arguta. Ich weiß z.B. immer noch nicht, wozu nun "Ananasnaya" gehört.

Die anderen Diskussionen zu diesem Thema hier und bei de.rec.garten (Usenet) hast du schon gelesen? Hier noch ein paar interessante Links:
http://www.naturalhub.com/natural_food_guide_fruit_vitamin_c_actinidia.htm
http://www.hort.purdue.edu/newcrop/proceedings1999/v4-342.html
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Ismene

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Re:Actinida - Die Qual der Wahl
« Antwort #2 am: 05. April 2005, 10:57:05 »

Jenny bringt bei mir keine erbärmlichen Erträge, aber wirklich kleine Früchte, was aber nicht schlimme ist, da ich Kiwi nicht so mag. ;)

Noch eine Besonderheit: Kiwi kann stinken!
Ich kenne jemanden, der einen Teich zugeschüttet hat, weil es so faulig roch, dabei war es die Kiwi. :-X
Meine Jenny riecht ab einem gewissen Feuchtigkeitsgrad (Luftfeuchte gibts ja hier in NL genug) in Kombination mit einer gewissen Temperatur.
Es sind die Blätter und dasgleiche fiel mir auch in Norditalien im September auf, wo sie ja jetzt so zahlreich angebaut werden.
Habe auch einen ital. Züchter gefragt, der auch nicht genau wusste WORAN es lag und Luftfeuchtigkeit vermutete.

Meine Jenny steht neben der halboffenen Laube, wenn man drin sitzt riecht man diesen Geruch nach alten Sportsocken und Limburger Käse dann glücklicherweise nicht, aber wenn man vor ihr steht... :P



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"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort

pjoter petrowitsch

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Re:Actinida - Die Qual der Wahl
« Antwort #3 am: 05. April 2005, 12:05:28 »

Hi,

berücksichtigen sollte man auch die Wuchsleistung, die meiner
Erfahrung nach bei Actinidia chinesnis im Vergleich zu den
eher zierlichen A. kolomikta und arguta ganz enorm sein kann.

Triebe von einigen Metern Länge im Jahr sind auf gutem Boden
bei A. chinensis schon drin.

Nach meiner Erfahrung ist A. chinesis im Weinbauklima auch ausreichend frosthart, leidet aber alle paar Jahre sehr unter
Spätfrösten, dann kann es vorkommen, daß die schon enfalteten
Blätter total vernichtet werden und sogar die Stämme aufplatzen
was zu erheblichem Bluten führt.

Trotz dieser gelegentlich auftretenden Schäden ist mir in
fast 20 Jahren aber noch keine Pflanze abgestorben.
Sie treiben in der Regel gut nach.

Bezüglich Fruchtertrag muß ich bei meinen aus Samen gezogenen
Pflanzen allerdings zugeben, daß der sehr gering ist, es mag daran
daß sie zu wenig geschnitten werden.

Der Zierwert ist allerdings so hoch, daß es sich meiner Ansicht nach
lohnt A. chinensis allein wegen der sehr schönen beim Austrieb glänzend, rötlichen Blätter und Triebe zu pflanzen.

Ein schönes, wohl beschnittenes und reichlich Früchte tragendes
Exemplar kann in der Stuttgarter Wilhelma auf der Terasse zwischen
den Papageienkäfigen bewundert werden.

A. kolomikta und arguta sind sicher viel frosthärter als A. chinensis aber Spätfrost kann auch bei ihnen Schaden anrichten, sie kommen wohl aus winterkalten Gebieten in denen aber Spätfröste wohl selten
sind.

Bei Jungpflanzen auch zu berücksichtigen ist, dass die Blätter von
Schnecken gern gefressen werden.

PP

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Marc

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Re:Actinida - Die Qual der Wahl
« Antwort #4 am: 05. April 2005, 13:29:03 »

Vielen Dank erstmal, für die schnellen Antworten.

Werde jetzt mal weitersuchen, ob ich nicht irgendwo eine a. kolomikta finde, weil deren Blätter mir schon sehr gefallen, muss aber wegen der Blattfärbung, glaube ich, aufpassen, ob männlich oder weiblich.

Sollte ich keine finden, werd ich wohl auf a. arguta zurückgreifen. Der Vorschlag mit zwei weiblichen und einer männlichen hat mir gefallen, mal sehn, welche a. arguta ich finden kann.

In ein paar Jahren, wenn ich mehr Erfahrungswerte habe, kann ich es ja mal mit a. chinensis oder a. deliciosa versuchen, ist mir aber jetzt am Anfang zu unsicher. Wäre schade, wenn sie gleich im ersten Winter erfrieren würde.
« Letzte Änderung: 05. April 2005, 13:30:14 von Marc »
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andreasNB

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Re:Actinida - Die Qual der Wahl
« Antwort #5 am: 09. April 2005, 14:06:29 »

Habe mit 'Jenny' (wenn es denn eine ist) die gleich Erfahrung gemacht wie von Mark berichtet -> klein, mickrig, nicht vom Fleck kommend.

Achtung,
von 'Hayward' gibt es wohl männliche und weibliche Pflanzen.
Etwas komisch ist aber wohl so. ;)

Da du genug Platz hast. Pflanze ruhig eine A.kolomikta z.B. in die Nähe des Zugangs vom Garten zur Terrasse - so vorhanden.
Sie wird glaub ich nicht sooo groß und sieht gut aus.
Ist für wenig Geld in vielen Gartencentern zu finden.

Ansonsten klingt die Kombination von Mark gut.
Z.B. hat Häberli www.haeberli-beeren.ch diese Sorten im Angebot.
Zumindest im Katalog stehen hinten auch die Gartencenter in Deutschland welche von ihnen beliefert werden.

Da Du aber in einer Weinlage wohnst würde ich es aber durchaus auch einmal mit einer A.chinensis probieren.

Grüße
Andreas
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max.

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Re:Actinida - Die Qual der Wahl
« Antwort #6 am: 25. April 2005, 15:43:42 »


im garten meiner eltern (raum heidelberg)
wachsen seit vielen jahren kiwis der sorte hayward
(4 weibchen,1 männchen)
die pflanzen haben auch in kalten wintern nie schaden genommen, sie tragen gut, sie stinken auch nicht und die früchte halten bis februar.
ein bekannte in der gleichen gegend baut die gleiche sorte zum verkauf der früchte an. auch er ist sehr zufrieden.
sollte auch im raum stuttgart funktionieren. du kannst ja sicherheitshalber im ersten winter leichten schutz geben.
gruß
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Heinone

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Re:Actinida - Die Qual der Wahl
« Antwort #7 am: 25. April 2005, 16:08:58 »

Liebe Sauzahn (geht schon leichter... ;D),

bei mir wächst eine völlig winterharte Kiwi-Pflanze, die sich mal über die vielen Kiwireste im Kompost angesiedelt hat. Sorte und Geschlecht sind mir völlig unbekannt. Könnte von A...-Kiwis stammen, oder sonstwoher, jedenfall aus dem Supermarkt.
Sie/er ist sicher schon im sexuell aktiven Alter..., stinkt aber trotzdem 8) nicht.

Meine Überlegung: ich pflanze ein Pärchen hinzu, für 'nen flotten Dreier. Vielleicht habe ich dann ja sogar zwei Mädels.

Die von dir beschriebene Sorte Hayward würde meiner Kiwi sicherlich gut gefallen. Könntest du mir eine geeignete Partnerschaftsvermittlung vermitteln? ;D

Heissen Dank (i.A.)

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Urs

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Re:Actinida - Die Qual der Wahl
« Antwort #8 am: 26. April 2005, 10:33:10 »

Nach meiner Erfahrung ist A. chinesis im Weinbauklima auch ausreichend frosthart, leidet aber alle paar Jahre sehr unter
Spätfrösten, dann kann es vorkommen, daß die schon enfalteten
Blätter total vernichtet werden und sogar die Stämme aufplatzen
was zu erheblichem Bluten führt.

Trotz dieser gelegentlich auftretenden Schäden ist mir in
fast 20 Jahren aber noch keine Pflanze abgestorben.
Sie treiben in der Regel gut nach.

Wo treiben sie denn nach? Ist es sinnvoll nach einem Spätfrostschaden, der scheinbar nur die neuen Austriebe vernichtet hat, einen radikalen Rückschnitt durchzuführen, oder sind auch an den vorjährigen Trieben neue Austriebe zu erwarten?
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Aella

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Re:Actinida - Die Qual der Wahl
« Antwort #9 am: 26. April 2005, 14:11:42 »

woran erkennt man denn bei kiwis männchen und weibchen bevor sie blühen?

in etlichen gartencentern werden nun ja kiwipflanzen verkauft.
bisher sah ich immer nur einzelne in einem topf.
 
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