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|22|4|Wer von einem zweijährigen Aprikosensämling überholt wird, ist für eine Schnecke keine Konkurrenz! (bristlecone)

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Autor Thema: Apfelsortenwahl: Bitte um Rat  (Gelesen 7770 mal)

Querkopf

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Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« am: 13. September 2008, 13:34:44 »

Hallo, Obstkenner,

spätestens im übernächsten Jahr muss ich einen abgängigen Pflaumenbaum roden :'(. Wahrscheinlich kommt ein Apfelbaum an seine Stelle. Im Fall des Falles eine alte, eventuell seltene Sorte (der Aromenvielfalt zuliebe – Supermarkt-Standards brauche ich nicht auch noch im Garten). Weil da die Suche nach Bezugsquellen dauern kann, denke ich schon jetzt über die Sortenwahl nach (außerdem regnet es grad ;D...). Und bitte euch dabei um Rat.

Es soll ein Halb- oder Hochstamm auf Sämlingsunterlage werden. Die Sorte sollte aber nicht mehr als mittelstark wachsen, einen Riesenbaum kann ich nicht gebrauchen. Krebs-, schorf- oder monilia-empfindliche Sorten auch nicht (schwerer Lehmboden). Ansonsten ist der Boden nahrhaft und frisch, die Lage mild (Weinbauklima, WHZ 7b, Höhe über NN ca. 245m, Niederschlag im langjährigen Mittel 850 l/qm), der Standort geschützt; und in Nachbargärten gibt es Befruchter-Apfelbäume genug. Eine Sorte, die sich "freiwillig" gut verzweigt und Fruchtholz bildet, wäre ideal, denn ich bin Schnitt-Anfängerin und habe zum Gärtnern immer viel zu wenig Zeit – aber das ist nicht Bedingung, Schneiden lerne ich eh gerade.

Was ich suche, ist ein Herbst- oder Winterapfel mit bester "Tafelapfel"-Qualität, sprich: mit charakteristischem, würzigem Aroma, ohne Neigung zur Mehligkeit, einladend zum Frischverzehr. Und mit einer gewissen Haltbarkeit auf dem Naturlager (die Früchte sollten nicht zu rasch welken und keine Fäule-Kandidaten sein).

Wovon ich träume, ist ein feiner, sortentypischer Geschmack à la 'James Grieve' oder 'Gravensteiner'. Die kommen aber leider nicht in Frage, weil auf schweren Böden krankheitsanfällig ('James Grieve' als Frühsorte wäre auch sonst ungeeignet).

Meine Kandidaten sind bisher:
- 'Adams Parmäne' (= 'Norfolk Pippin')
- 'Dülmener Rosenapfel'
- 'Edelborsdorfer' (= 'Edler Winterborsdorfer'/ 'Leipziger Renette'/ 'Wiener Maschanzker')
- 'Finkenwerder Herbstprinz'
- 'Französische Goldrenette'
- 'Martiniapfel'

Allerdings beschränken sich die Info-Quellen, nach denen ich ausgewählt habe, auf den "Farbatlas Alte Obstsorten" (W. Hartmann, Ulmer) und (wenige) einschlägige Baumschul-Netseiten. Das ist dünne. Kennt jemand von euch die bewussten Sorten – oder andere Robustis mit leckeren Früchten, ich bin für Zusatzvorschläge offen – aus der Praxis und kann mehr sagen über Bäume und Früchte?

Ich freue mich auf Erfahrungsberichte und Tipps! :)

Danke & schöne Grüße
Querkopf

P.S. Ich wäre auch für Hinweise dankbar, wo welche Sorte zu bekommen ist.
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"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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Damax

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #1 am: 13. September 2008, 14:25:20 »

den Superbaum wirst nicht finden. Denn schließlich werden sich auch
Deine Vorstellungen im Laufe der Zeit ändern, nicht aber der Baum +
seine Sorte.
So pflanz doch einen Mehrsortenbaum oder mach Dir die Freunde und
pfropf selber rum, das ist ein gegenseitiges Kennen-+Liebenlernen; so
soll ja Gartenfreude sein. Mit den Sorten und Gedanken, mit denen Du
heute glücklich und zufrieden bist, sind keine Garantie für die Zukunft,
meint
  damax
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Querkopf

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #2 am: 13. September 2008, 15:10:03 »

Hallo, Damax,

nein, ich suche keinen "Superbaum". Sondern einfach nur einen, der unter den gegebenen Bedingungen gut und gesund wächst und (für mich) wohlschmeckende Früchte trägt.

Einen Mehrsortenbaum möchte ich nicht, und mit dem Selberpropfen fange ich nicht an - ich habe auch ohne das im Garten so viel zu lernen und zu tun, dass ich nicht noch eine "Baustelle" eröffnen werde ;).

... schließlich werden sich auch Deine Vorstellungen im Laufe der Zeit ändern...
Wie kommst du darauf? Meine Vorliebe für bestimmte Apfel-Aromen ist konstant seit meinen Kindertagen (ein 'James Grieve' stand im Garten meiner Großeltern, und es gab die Sorte zur Erntezeit auch auf jedem Wochenmarkt, aus regionaler Produktion...). Geändert hat sich freilich die "Erreichbarkeit" dieser Aromen, und das fundamental: Außer den international gängigen Plantagen-Standard-Sorten bekommt man kaum noch was in den Läden und auf Märkten >:(.

... nicht aber der Baum + seine Sorte. ...
Eben. Mit dem Baum muss und will ich ein paar Jahrzehnte leben. Genau deshalb mache ich mir ja 'nen Kopp mit der Auswahl :).

Und so frage ich nochmal: Kann mir jemand mit praxiserprobten Sortentipps helfen? - Danke :)!

Schöne Grüße
Querkopf
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harald and maude

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #3 am: 13. September 2008, 15:13:36 »



... schau Dir doch mal den TOPAZ an - den gab´s die ganze Zeit auch im Biomarkt zu kaufen.
Sehr leckerer Apfel, sehr gesund (so könnte er im Bio-Anbau gar nicht funktionieren). Lagerfähig, ausgewogen sauer-süß und saftig.

Bei mir gleich nach dem Gravensteiner der beste Apfel.

lg Maude
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macrantha

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #4 am: 13. September 2008, 16:14:39 »

Ich kann Dir leider nur was zu einem Anbieter sagen.
Unter den von Dir genannten Sorten führt die Obstbaumschule Schmitt den Dülmener Rosenapfel und Edelborsdorfer.
Klickst Du hier.
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Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)

Querkopf

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #5 am: 13. September 2008, 19:29:35 »

Hallo, Maude,

'Topaz' kenne ich. Den gibt's auch hier zu kaufen, oft sogar in guter Qualität, nämlich reif vom Baum geholt (das ist mit Handels-Obst ja oft das Kreuz, dass es, weil unreif gepflückt, sein theoretisch mögliches Aroma gar nicht erreicht). Aber eben das ist für mich ein K.O.-Kriterium: Was ich woanders leicht bekomme, hole ich mir nicht in den Garten, Stichwort Geschmacksvielfalt.

Dass das Recherche bedeutet und Rumfragerei, weiß ich. Macht aber nix. Denn erstens habe ich's nicht eilig, zweitens wird man dabei ja nicht dümmer ;).

@Macrantha: Danke für die Quelle. Beide Sorten scheint es bei mehreren Spezialisten zu geben, den 'Dülmener Rosenapfel' z. B. auch hier oder hier oder hier, 'Edelborsdorfer' auch hier oder hier (wobei der 'Edelborsdorfer', weil Winterapfel, zzt. auf Platz 1 meiner Liste steht). 'Martini' zu finden, ist auch kein Problem; Gleiches gilt für den 'Finkenwerder Herbstprinz' (der ist evtl. auch gar nicht geeignet, falls es stimmt, dass er hohe Luftfeuchtigkeit braucht - die hamma nich' hier im Binnenland). Spannend wird's dann aber bei den restlichen Sorten. 'Adam's Parmäne' habe ich bisher nur unter dem Namen 'Adam's Permain' in Frankreich gefunden - allerdings ohne jede Information über die Sorte. Und die 'Französische Goldrenette' scheint's nirgends zu geben außer im Obstsorten-Atlas, wo ihre Beschreibung sehr reizvoll klingt...

Schöne Grüße
Querkopf
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cydorian

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #6 am: 13. September 2008, 23:18:55 »

Du willst sehr viele Kriterien in einen einzigen armen Baum packen. Das wird nicht klappen. Apfelbäume sind Lebewesen, deren Verhalten sich wie bei allen biologischen Existenzen nur erahnen, aber nicht exakt vorausberechnen lässt. Auf deinem Boden in deinem Kleinklima für deinen Geschmack bei deiner Pflege - wer weiss schon, was dabei rauskommt?

Mach dir auch nicht so viele Gedanken über Bezugsquellen. Was in den bekannten Obst-Bestsellern wie dem Farbatlas alte Obstsorten steht, ist auch fast immer vielfach lieferbar. Die Adams Parmäne gibts z.B. mitnichten nur in Frankreich, sondern auch bei Baumgartner, Boysen, Hoffmann/Asendorf, Breinermoor und unzähligen anderen. Lass es ruhig angehen, ohne Hektik, dann findest du auch was.

Wenn du von "Robustis" sprichst, solltest du auch neue, schorfresistente Sorten einbeziehen. Da gibts noch mehr wie Topaz. Ein guter Herbst/Winterapfel und sehr robust ist z.B. auch Rebella. Pflanzen würde ich so einen Baum auf MM111. Gibt einen schönen, standfesten Baum mit begrenztem Kronenraum.
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Querkopf

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #7 am: 14. September 2008, 00:27:05 »

Hallo, Cydorian,

danke für die Antwort :).

Du willst sehr viele Kriterien in einen einzigen armen Baum packen. ...
Nö, nicht wirklich ;). Dass lebendige Wesen wie Bäume sich mal so, mal so verhalten, ist klar, davon gehe ich aus. Aber das hindert mich nicht dran, drüber nachzudenken, wie mein Idealbaum aussähe. Den habe ich euch beschrieben, möglichst genau - in der Hoffnung, dass ihr Erfahrenen dann sagt "Vorsicht, das und das geht mit der Sorte X nicht" oder "ja, das und das kann die Sorte Y". Und dann könnte sich allmählich herauskristallisieren, welche Sorte sich - vielleicht - dem Ideal wie annähert; das wäre schon eine große Hilfe.

Eine Hilfe sind für mich auch die Baumschul-Namen, die du genannt hast (dankeschön :)!), als Nicht-Fachfrau kenne ich mich in der Szene halt nicht aus.

Bei aller Wertschätzung für neue Züchtungen - ich habe mich auf eine alte Sorte kapriziert. (Dabei spielen auch irrationale Dinge mit, die ich hier nicht im einzelnen darlegen mag.) Ich weiß, dass es da manch Gutes und zugleich Robustes gibt. Es geht "nur" ;) drum, rauszukriegen, was zu den lokalen Verhältnissen passt...

...Lass es ruhig angehen, ohne Hektik, dann findest du auch was. ...
Gepflanzt wird frühestens im Herbst 2009, vielleicht auch erst 2010. Ich habe also alle Zeit der Welt :D.

Merci & schöne Grüße
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Ayamo

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #8 am: 14. September 2008, 09:27:22 »

Hallo Querkopf,
Martini ist auch eine Regionalsorte von der Elbmündung. Auch diese - wegen der Haltbarkeit und sonstiger nachgesagter Eigenschaften attraktive Sorte braucht ggf. mehr Luftfeuchtigkeit.
Wie sie sich ohne diese macht, kann ich nächstes Jahr sagen (dieses Jahr probehalber aufgepfropft).
Gruß
Ayamo

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Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)

Querkopf

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #9 am: 14. September 2008, 11:39:35 »

Danke, Ayamo,

dann rückt also auch 'Martini' auf der Liste nach hinten.

'Adams Parmäne' hingegen hat sich nach vorne geschoben. Denn per Forumssuche stieß ich drauf, dass Ellison ihren Geschmack sehr gelobt hat (hier, #31) - und das hat Gewicht, das will was heißen :D.

Kann noch jemand aus der Praxis berichten über diese Züchtung von Mr. Robert Adams?

Merci :) & schöne Grüße
Querkopf
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Thüringer

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #10 am: 14. September 2008, 12:39:22 »

... Es geht "nur" ;) drum, rauszukriegen, was zu den lokalen Verhältnissen passt...

Hallo Querkopf,
möglicherweise renne ich jetzt offene Türen bei Dir ein:
Ich habe auch Apfelbäume gesucht (und inzwischen auch gepflanzt), wobei ich andere Vorstellungen hatte als Du. Die lokalen Verhältnisse waren aber auch mir wichtig; das sollten sie ja immer sein, wenn eine solche Aktion Erfolg haben soll. Deshalb habe ich die umliegenden Baumschulen abgeklappert, denn was dort wächst, gedeiht dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in meinem Garten. Zum Glück haben wir noch ein paar alteingesessene, und dort wurde mir so mancher Zahn gezogen. Ich bin auch Änfänger, habe also den Erklärungen glauben müssen, wobei sie auch plausibel waren. Hierhin würde mich an Deiner Stelle vorrangig wenden, falls Du diese Möglichkeit hast.
Ob ich richtig entschieden habe, wird sich allerdings erst in paar Jahren zeigen ???.
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Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)

Querkopf

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #11 am: 14. September 2008, 13:09:08 »

Hallo, Thüringer,

das mit den offenen Türen stimmt :D: Eine Recherche in der Region mache ich auf jeden Fall noch. Das kann aber warten bis zum Winter, ich hab' ja Zeit ;).
(Dass ich meine Sorten-Frage schon gestern hier reingestellt habe, sozusagen vorzeitig, lag am regnerischen Sauwetter, das mich am Draußenrumwerkeln gehindert hat ;D - sonst hätte ich mir fürs Forum auch noch Zeit gelassen ;)...)

Baumschulen sind hier in der Region allerdings rar, Obstbaumschulen erst recht (kein klassisches Obstanbaugebiet). Und die wenigen, die es gibt, sind keine Spezialisten für alte Sorten - ich habe sie schon vor ein paar Jahren mal abgeklappert, als ich für meine erste Apfelbaumpflanzung recherchiert habe, und bin da nicht weit gekommen. Immerhin, einen Pomologenverein gibt es. Und diverse Initiativen, die im Dienst der Landschaftspflege und der Sortenerhaltung Streuobstwiesen neu angelegt haben; dort frage ich auf jeden Fall.

Gar so viel erwarte ich davon allerdings nicht für meine eigenen Wünsche. Ich möchte ja einen richtig guten Tafelapfel. Früchte aus regionalem Anbau werden aber traditionell meist als Saft/ Most verwertet - und das ist nun mal eine andere Welt.

Schöne Grüße
Querkopf
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Ayamo

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #12 am: 15. September 2008, 10:16:08 »

Immerhin könnten örtliche Pomologen dir ja Auskünfte über Robustheit usw. geben, und da gerade die Jahreszeit ist, kommst du vielleicht zum Kosten bzw. - probehalber einlagern. Allerdings sollte das nicht heruntergeschütteltes Mostobst sein.

Um dich noch ein bischen zu verwirren ;) , wollte ich noch das Prüfen folgender Sorten vorschlagen

- Allington Pepping: steht auch auf meiner Wunschliste, aus Cox und ähnlich im Geschmack, aber nicht so krankheitsanfällig. wurde hier
http://forum.garten-pur.de/Obst-Forum-25/Linksammlung-Obst-6151_15A.htm
von Ellison gelobt... 8)
- Ananas-Renette und Zuccalmaglio. beide wahrscheinlich wegen ihrer geringen Größe nicht handelsgeeignet, aber aromatische Lageräpfel. Zuccalmaglio welkt nicht so stark am Lager, Ananas etwas frostempfindlich, geben tendenziell kleinere Kronen.
- Berlepsch? den kennst du wohl, ist lecker und leider auch kaum zu kaufen.
- und zum Dülmener hatte ich im letzten Post nur das Lob vergessen. Hält sich hier bei einem Freund allerdings nur bis Januar in der Garage.
- Luxemburger Renette - da bist du ja nah dran. der ist robust, auch für ungünstige Lagen, das brauchst du wohl nicht. Aber er hält sich angeblich auch so lang wie Martini...

Ich hoffe, dass ich am Wochenende bei den Apfeltagen in Potsdam einige seltene Sorten verkosten kann. In der Kolonie Alexandrowka steht zb auch Adams Parmäne. Ich versuche, welche zu bekommen und einen Lagertest machen zu können.

Grüße
Ayamo
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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #13 am: 17. September 2008, 00:10:10 »

Hallo, Ayamo,

...Um dich noch ein bischen zu verwirren ;) , wollte ich noch das Prüfen folgender Sorten vorschlagen ...
diese Art Verwirrung nehme ich billigend, sehr gerne und herzlich dankend in Kauf :D.

...'Allington Pepping' ...aus Cox und ähnlich im Geschmack, aber nicht so krankheitsanfällig...
Klingt gut. Lob von Ellison auch ;)*. Gucke ich mir mal genauer an.

...'Ananas-Renette' und 'Zuccalmaglio', beide wahrscheinlich wegen ihrer geringen Größe nicht handelsgeeignet, aber aromatische Lageräpfel. Zuccalmaglio welkt nicht so stark am Lager, Ananas etwas frostempfindlich, geben tendenziell kleinere Kronen...
Fruchtgröße ist egal, sofern die Früchte schmecken. Zur 'Ananas-Renette' las ich im Hartmannschen "Farbatlas Alte Obstsorten", sie sei "anfällig für Mehltau, Obstbaumkrebs und Blutlaus" - damit war die Sorte erstmal raus (schwerer Boden steigert ja in der Regel die Krebsempfindlichkeit). Über 'Zuccalmaglio', den ich zunächst mit auf der Liste hatte, sagt die gleiche Quelle: "anfällig gegen ... Krebs", da habe ich ebenfalls gezuckt.

Zu 'Berlepsch', in der Tat lecker, schreibt Hartmann: "anfällig gegen Krebs, Spitzendürre und Kragenfäule sowie schwefelempfindlich" - hm: Zähboden fördert neben Krebs auch Monilia ::)...

Auch die 'Luxemburger Renette' kam wg. Hartmann nicht auf die Liste: "ohne besonders ausgeprägtes Aroma", das muss nicht.

Lob für den Dülmener? Schön :). Und Lagerfähigkeit bis Januar ist schon was für einen Herbstapfel. Ist notiert, bleibt im Rennen.
...Ich hoffe, dass ich am Wochenende bei den Apfeltagen in Potsdam einige seltene Sorten verkosten kann. In der Kolonie Alexandrowka steht zb auch Adams Parmäne. Ich versuche, welche zu bekommen und einen Lagertest machen zu können. ...
Erzähl dann bitte mal, ja?

Schöne Grüße
Querkopf

*Ellison ist Profi-Obstbauer am Bodensee und hat auf seinem Bio-Hof ungewöhnlich viele seltene/ alte Sorten im Anbau. Von daher weiß er wahrscheinlich mehr über Bäume und Früchte als irgendwer sonst aus der Szene - deshalb gebe ich was drauf, wenn er Sorten lobt :).
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Maronifan

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Re:Apfelsortenwahl: Bitte um Rat
« Antwort #14 am: 17. September 2008, 10:09:58 »

Hallo Querkopf,

weis nicht ob du das schon kennst ?
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 MaroniFan :-)
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