Hallo, Obstkenner,
spätestens im übernächsten Jahr muss ich einen abgängigen Pflaumenbaum roden
. Wahrscheinlich kommt ein Apfelbaum an seine Stelle. Im Fall des Falles eine alte, eventuell seltene Sorte (der Aromenvielfalt zuliebe – Supermarkt-Standards brauche ich nicht auch noch im Garten). Weil da die Suche nach Bezugsquellen dauern kann, denke ich schon jetzt über die Sortenwahl nach
(außerdem regnet es grad ...). Und bitte euch dabei um Rat.
Es soll ein Halb- oder Hochstamm auf Sämlingsunterlage werden. Die Sorte sollte aber nicht mehr als mittelstark wachsen, einen Riesenbaum kann ich nicht gebrauchen. Krebs-, schorf- oder monilia-empfindliche Sorten auch nicht (schwerer Lehmboden). Ansonsten ist der Boden nahrhaft und frisch, die Lage mild (Weinbauklima, WHZ 7b, Höhe über NN ca. 245m, Niederschlag im langjährigen Mittel 850 l/qm), der Standort geschützt; und in Nachbargärten gibt es Befruchter-Apfelbäume genug. Eine Sorte, die sich "freiwillig" gut verzweigt und Fruchtholz bildet, wäre ideal, denn ich bin Schnitt-Anfängerin und habe zum Gärtnern immer viel zu wenig Zeit – aber das ist nicht Bedingung, Schneiden lerne ich eh gerade.
Was ich suche, ist ein Herbst- oder Winterapfel mit bester "Tafelapfel"-Qualität, sprich: mit charakteristischem, würzigem Aroma, ohne Neigung zur Mehligkeit, einladend zum Frischverzehr. Und mit einer gewissen Haltbarkeit auf dem Naturlager (die Früchte sollten nicht zu rasch welken und keine Fäule-Kandidaten sein).
Wovon ich träume, ist ein feiner, sortentypischer Geschmack à la 'James Grieve' oder 'Gravensteiner'. Die kommen aber leider nicht in Frage, weil auf schweren Böden krankheitsanfällig ('James Grieve' als Frühsorte wäre auch sonst ungeeignet).
Meine Kandidaten sind bisher:
- 'Adams Parmäne' (= 'Norfolk Pippin')
- 'Dülmener Rosenapfel'
- 'Edelborsdorfer' (= 'Edler Winterborsdorfer'/ 'Leipziger Renette'/ 'Wiener Maschanzker')
- 'Finkenwerder Herbstprinz'
- 'Französische Goldrenette'
- 'Martiniapfel'
Allerdings beschränken sich die Info-Quellen, nach denen ich ausgewählt habe, auf den "Farbatlas Alte Obstsorten" (W. Hartmann, Ulmer) und (wenige) einschlägige Baumschul-Netseiten. Das ist dünne. Kennt jemand von euch die bewussten Sorten – oder andere Robustis mit leckeren Früchten, ich bin für Zusatzvorschläge offen – aus der Praxis und kann mehr sagen über Bäume und Früchte?
Ich freue mich auf Erfahrungsberichte und Tipps!
Danke & schöne Grüße
Querkopf
P.S. Ich wäre auch für Hinweise dankbar, wo welche Sorte zu bekommen ist.