Neben den Wildobst möchte ein Obstfanatiker natürlich auch die 'klassichen' Arten nicht missen: Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Blaubeeren
Vielleicht könnt ihr mir bei der Sortenwahl helfen: Ich habe aus der Bibliothek einige Bücher über Obstbau ausgeliehen (Weiß/Gosch/Fischerauer: Beerenobst, Leopold Stocker Verlag 2001; Lucas' Anleitung zum Obstbau, 32. Auflage, Ulmer 2002). Über die älteren Sorten (Jonkeer van Teets & Co) kann ich also etwas nachlesen. Nun habe ich aber den Eindruck, daß sich in Obstzüchtung momentan enorm viel tut. In der Baumschule habe ich neulich drei neue Sorten mehltauresistente schwarze Johannisbeeren gesehen. Bei den Himbeeren gibt es neue Herbsthimbeeren, bei den Brombeeren neue dornenlose Sorten (die alten hatten den Ruf weniger gut zu schmecken).
Daher meine Fragen: Was soll ich kaufen und woher bekommen?
- Himbeeren: ich hätte gerne Herbsthimbeeren, weil man die nach der Ernte komplett bodeneben abschneiden kann (nicht nur die älteren Ruten wie bei Sommerhimbeeren). Man verzichtet dadurch zwar auf eine Ernte im Frühsommer, aber dafür nimmt man einigen Krankheiten die Überwinerungsgrundlage. Die Sorte Autumn Bliss hat aber leider nicht unbedingt den Ruf ein Aromawunder zu sein. Was gibt es noch? Wie ist 'Zefa 3'? Ist 'Blissy R' eine andere Sorte als 'Blissy' (= Autumn Bliss), und wenn ja, schmeckt sie besser?
Falls man doch auch Sommerhimbeeren pflanzt: lohnt es sich eine der gelben oder schwarzen Sorten zu probieren? Welche roten schmecken am besten?
- Brombeeren: früher hieß es, daß 'Nessy' die bestschmeckende dornenlose Brombeersorte sei und an 'Theodor Reimers' heranreichen sollte. Leider soll sie etwas anfällig für Krankheiten, besonders Mehltau sein. Nun heißt es, daß 'Navaho' sehr gut schmecken soll. Hat jemand Erfahrung mit dieser Sorte?
Weitere Sorten?
- Stachelbeeren: Mehltauresistent müssen sie sein, und vielleicht auch dornenlos (ja ich weiß, das ist pervers: Stachlbeeren ohne Stacheln). Da wäre z.B. 'Pax'. Aber ist die Mehltauresistenz ernst zu nehmen, oder wird sie genauso schnell durchbrochen wie dirverse Resistenzen bei Äpfeln?
Welche anderen Sorten könnt ihr mir empfehlen? Gibt es Fausregeln a la 'Rote haben am meisten Aroma und gelbe am meisten Zucher' oder so?
- Johannisbeeren: Für mich mit die schwierigste Entscheidung. Wir haben unsere Sträucher irgendwann rausgeschmissen, weil die Blätter nur noch verkrüppelt waren. Vermutlich Johannisbeeregallmilbe. Ich hätte am liebsten Mehltau- und Gallmilbenresistente Sorten. Oder wenigstens eins von beiden. Wenn das gar nicht geht, dann eine aromatische halbwegs verrieselungsfeste Sorte mit nicht zuviel Säure und langen Trauben. (Falls ihr denkt: was denn noch alles? dann bedenkt, daß es für kommerzielle Anbauer noch weitere Kriterien gibt, die mir nicht so wichtig sind wie z.B. Reifezeitpunkt, Farbintensität, Hundertbeerengewicht, Gesamtertrag, Maschinenbeerntbarkeit...)
Falls Ihr noch andere Tips habt, z.B. zu Sorten, die wegen gegenseitiger Befruchtung zusammengehören, Bodenverbesserungsvorschläge o.ä. - nur her damit.
- Blaubeeren: Unsere Sträucher haben trotz Moorbeet nie richtig getragen, es reichte meist gerade für ein Schälchen voll. Gibt es hier erfahrene Blaubeergärtner?
- Maibeeren: Ich habe eine Maibeere. Leider weiß ich nicht mehr welche, ob 'Maistar' oder 'Mailon'. Hat jemand beide?