Ist nicht überall so. In der Schweiz werden einige Pflanzen in Baumschulen einfach nicht verkauft, wenn sie problematisch sind, dazu gehören zum Beispiel auch stark feuerbrandanfällige Zierpflanzen. Auch in Deutschland gab es das mal: Die Berberitze ist Zwischenwirt des Getreide-Schwarzrostpilzes (Puccinia graminis) und deshalb wurde Anpflanzung stellenweise verboten, Gärtnereien verkauften sie nicht mehr. Heute nicht mehr, denn es gibt mittlerweile nichtanfällige Sorten.
Das passiert immer dann, wenn irgendwo wirtschaftliche Interesse berührt werden, wenn es jemand den Umsatz verdirbt. Feuerbrand kann nur schwer oder nicht bekämpft werden, die Schwarzrostpilzbekämpfung war teuer.
Beim Birnengitterrost werden keine wirtschaftlichen Interessen berührt, im Gegenteil, sie werden gefördert: Dem Erwerbsobstbau kommt es gerade recht, wenn Privatleute weniger Birnen ernten. Birnengitterrost ist in den kommerziellen Plantegen kein Thema, war es noch nie. Unter den 10-15 Spitzungen, die man dort pro Saison ausbringt sind auch Fungizide gegen Schorf, die erledigen den Birnengitterrost nebenbei mit.
Der private Anbau von Obst ist nicht zu unterschätzen, bei vielen Obstarten (z.B. Zwetschgen) stammt jede zweite gegessene Frucht aus einem Privatgarten.