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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Birnenrost  (Gelesen 7765 mal)

uwe.d

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Birnenrost
« am: 30. Oktober 2007, 23:16:39 »

hallo gartenprofis!
unser kleingartenvorstand verlangt, daß alle wacholderbüsche entfernt werden, da sie angeblich der winterwirt des birnenrost sein sollen.
unser wacholderbusch ist ca. 20 jahre alt und ein prachtstück.
birnbäume haben wir selber keine, aber alle unsere nachbarn.
ist das wirklich so dramatisch und wie soll ich mich verhalten?
gruß uwe.d
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Günther

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Re:Birnenrost
« Antwort #1 am: 30. Oktober 2007, 23:41:48 »

Wenns ein "normaler" Wacholder, Juniperus communis, ist, ists ein Blödsinn, ihn zu entfernen. Diese Art ist NICHT Zwischenwirt des Birnengitterrosts.
Sadebäume und die meisten exotischen Arten hingegen können Zwischenwirt sein, und es wurden auch schon anderswo Ausrottungsaktionen vorgenommen.
Ob sinnvoll....
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Dicentra

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Re:Birnenrost
« Antwort #2 am: 30. Oktober 2007, 23:47:55 »

Hallo Uwe,
erst mal herzlich willkommen hier im Forum!

Also, der Birnengitterrost ist ein heikles Thema, worüber sich trefflich streiten lässt. Problematisch dabei ist, dass man noch längst nicht alles über den Pilz weiß. Ich hab mal ein paar Links rausgesucht.

Hier im Forum gab es eine Diskussion dazu:
http://forum.garten-pur.de/Pflanzengesundheit-33/Birnengitterrost-19215_0A.htm

Und hier wird etwas zu den Wacholderarten gesagt, die den Pilz beherbergen (vielleicht solltest Du versuchen herauszufinden, welchen Du besitzt):
http://www.planten.de/2001/12/18/obst-birnengitterrost/

Die Sporen werden ziemlich weit durch die Luft getragen. Selbst wenn eure Anlage wacholderfrei ist, heißt das noch lange nicht, dass ihr keinen Befall mehr haben werdet, wobei der Befallsdruck meiner Meinung nach aber deutlich nachlassen sollte. Wenn es bei euch noch viele Birnbäume gibt, wäre ich eher dafür, den Wacholder zu entfernen.

Vielleicht meldet sich noch einer von den Spezis hier ;).

Viele Grüße,
Dicentra
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Susanne

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Re:Birnenrost
« Antwort #3 am: 31. Oktober 2007, 00:08:59 »

Zitat
unser kleingartenvorstand verlangt, daß alle wacholderbüsche entfernt werden, da sie angeblich der winterwirt des birnenrost sein sollen.

Ausschlaggebend für solche Entscheidungen ist eure Gartenordnung. Wenn darin steht, daß in euren Gärten keine Koniferen geduldet werden, dann schließt das jeden Wacholder ein.
Wenn Wacholder im Zusammenhang mit Birnengitterrost benannt werden, dann scheidet der heimische Wacholder, Juniperus communis, als Überträger aus.
Juniperus chinesis, Juniperus virginiana und Juniperus sabina gelten als Überträger, im Verdacht stehen auch alle ihre Hybriden.

Wenn du kein Exemplar der Gartenordnung eures Vereins bekommen hast, und die Gartenordnung auch nicht öffentlich im Verein aushängt, dann kann auch niemand verlangen, daß man sich danach richtet.

Andererseits ist die Birne als uralter Kulturbaum sehr viel wertvoller als ein Wacholder.
In unserem KGV mit 53 Gärten gibt es nur noch drei Birnbäume, davon stehen zwei bereits auf der Kippe. Das ist leider kein Einzelfall und Grund genug, freiwillig auf die oben genannten Wacholder zu verzichten.

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Arachne

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Re:Birnenrost
« Antwort #4 am: 31. Oktober 2007, 16:42:25 »

Hi Uwe.d,

biege doch einmal Deinen Wacholder auseinander und schau Dir die Stämme und Äste genau an. Wenn Dein Wacholder Zwischenwirt sein sollte, dann müsstest Du dort so eine glibberige, orangefarbene Masse finden. (Hier im Forum gabs übrigens schon einmal Bilder davon, vielleicht findest Du sie über die Suchfunktion.)
Und wenn Dein stattlicher, dem Jugendalter entwachsener Wacholder "sauber" sein sollte, dann müsste doch für ihn die Unschuldsvermutung gelten.

Gefällt ist schnell, nachgepflanzt langsam. Greife nur nicht als Erster in vorauseilendem Gehorsam zur Axt!

LG
Arachne
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uwe.d

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Re:Birnenrost
« Antwort #5 am: 17. November 2007, 20:16:58 »

gestern war Jahreshauptversammlung unseres KGV,u.a. ging es um die Frage "Wacholder gegen Birne!"
Sehr viele Einwände wurden nicht zugelassen, der Vorstand empfielt, die Wacholder zu fällen.
Nun muß ich mir überlegen, ob ich wegen guter Nachbarschaft zur Axt greife. ;D ;D
Nicht daß ich an dem Busch sehr hänge, aber so einfach wollte ich nicht kleinbeigeben.
Laut Gartenordnung sind Koniferen zugelassen ,wenn sie nicht höher als 2,5m werden,da muß ich notfalls einkürzen.
Ich will auch erst mal prüfen, was ich für eine Art habe.
 Jedenfalls danke ich allen Forumsteilnehmern ,die mir geantwortet haben, hat mir sehr geholfen. :o
lg uwe.d
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bristlecone

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Re:Birnenrost
« Antwort #6 am: 17. November 2007, 20:35:26 »

Im Zweifelsfall hängt mein Herz auch eher an einem Birnbaum als an einem Wacholder, andererseits ist operative Hektik (sprich: die Axt an den Wacholder anlegen) nicht unbedingt das Mittel der Wahl.
Schau mal hier, insbesondere unten unter "Vorbeugung und Bekämpfung".
« Letzte Änderung: 17. November 2007, 20:36:11 von bristlecone »
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Susanne

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Re:Birnenrost
« Antwort #7 am: 17. November 2007, 21:19:59 »

Bedauerlicherweise betont auch der Artikel (wie viele andere) ausschließlich die "gallertartigen Wintersporenlager" und die "schleimige Sporenmasse". Immerhin weist er darauf hin, daß diese nur während einer relativ kurzen Zeit im Frühjahr und nur bei Nässe in dem Glibberzustand sichtbar sind. Während des restlichen Jahres und bei Trockenheit ist nämlich lediglich ein dünner, trockener Belag zu sehen, der einer Flechte ähnlich sieht und daher nicht erkannt wird.
Der Befall bei der Birne wird erst im Sommer sichtbar, und zu dem Zeitpunkt ist bei den Wachholdern nichts mehr zu entdecken, was immer wieder zu der Ansicht führt, "mein Wacholder war das nicht".


 


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brennnessel

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Re:Birnenrost
« Antwort #8 am: 18. November 2007, 09:05:17 »

Es heißt bei uns immer, dass es wenig Sinn macht, seinen eigenen pilzbefallenen Wacholder zu beseitigen, da ja die Sporen sehr weit getragen werden. Ein Nachbar (in Alleinlage) hat einen Hang mit Mostbirnbäumen bepflanzt, welche die letzten Jahre ganz braun vor gitterrostbefallenen Blättern waren. Seit er aber die großen Kriechwachholder in seinem Vorgarten entfernte, sind die Bäume wieder fast ganz gesund!
Die nächsten Wirtspflanzen stehen nur einige hundert Meter weit weg. Dazu muss aber auch gesagt werden, dass unser Tal sehr windgeschützt ist.
Es ist jedenfalls nie verkehrt, die Wacholder durch andere Pflanzen zu ersetzen.
LG Lisl



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Günther

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Re:Birnenrost
« Antwort #9 am: 18. November 2007, 09:55:19 »

Nochmals: Die meisten Zierwacholder SIND suspekt.
Der gewöhnliche Wacholder, Juniperus communis, IST UNSCHULDIG !
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Susanne

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Re:Birnenrost
« Antwort #10 am: 18. November 2007, 10:17:21 »

Zitat
Der gewöhnliche Wacholder, Juniperus communis, IST UNSCHULDIG !

Darauf wurde ja auch schon mehrfach hingewiesen.
Ich habe vor ein paar Jahren mal ganz belanglos in verschiedenen Baumschulen nach gemeinem Wachholder gefragt. Mir wurden Hybriden aller Art angeboten, aber kein einziger Juniperus communis.

Wie soll der normale Konsument sich gegen geballte Baumschulen-Ignoranz durchsetzen? Wenn noch nicht mal die Spezialisten Bescheid wissen, warum da noch kaufen? "Irgendwelche" Wacholder bekomme ich auch im Supermarkt.

Vielleicht sollten wir mal die Agrarminister in die moralische Zange nehmen...




« Letzte Änderung: 18. November 2007, 10:17:54 von Susanne »
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cydorian

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Re:Birnenrost
« Antwort #11 am: 18. November 2007, 10:57:50 »

Ist nicht überall so. In der Schweiz werden einige Pflanzen in Baumschulen einfach nicht verkauft, wenn sie problematisch sind, dazu gehören zum Beispiel auch stark feuerbrandanfällige Zierpflanzen. Auch in Deutschland gab es das mal: Die Berberitze ist Zwischenwirt des Getreide-Schwarzrostpilzes (Puccinia graminis) und deshalb wurde Anpflanzung stellenweise verboten, Gärtnereien verkauften sie nicht mehr. Heute nicht mehr, denn es gibt mittlerweile nichtanfällige Sorten.

Das passiert immer dann, wenn irgendwo wirtschaftliche Interesse berührt werden, wenn es jemand den Umsatz verdirbt. Feuerbrand kann nur schwer oder nicht bekämpft werden, die Schwarzrostpilzbekämpfung war teuer.

Beim Birnengitterrost werden keine wirtschaftlichen Interessen berührt, im Gegenteil, sie werden gefördert: Dem Erwerbsobstbau kommt es gerade recht, wenn Privatleute weniger Birnen ernten. Birnengitterrost ist in den kommerziellen Plantegen kein Thema, war es noch nie. Unter den 10-15 Spitzungen, die man dort pro Saison ausbringt sind auch Fungizide gegen Schorf, die erledigen den Birnengitterrost nebenbei mit.

Der private Anbau von Obst ist nicht zu unterschätzen, bei vielen Obstarten (z.B. Zwetschgen) stammt jede zweite gegessene Frucht aus einem Privatgarten.
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Susanne

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Re:Birnenrost
« Antwort #12 am: 18. November 2007, 11:07:47 »



Willst du damit sagen, daß unsere ortansässigen Baumschulen mir keinen Juniperus communis empfehlen , sondern mir ihren Hybrid-Schrott vertickern wollen, weil sie mit dem Erwerbsobstbau unter einer Decke stecken und in dieser Eigenschaft zu verhindern suchen, daß das Erntevolumen meines letzten noch überlebenden Birnbaums den Markt für kommerzielles Spritz-Obst von hinten aufrollt?




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uwe.d

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Re:Birnenrost
« Antwort #13 am: 18. November 2007, 13:04:37 »

ich merke schon ,das Thema ist noch nicht gegessen. Bin gerade im Garten gewesen, um einige Fotos von meinem Wacholder zu machen ::)
Mir kann bei uns niemand sagen, was ich für einen habe.
Der Busch ist über 20 Jahre alt.ca3.5 m hoch (hat ein bißchen unter der Schneelast gelitten!)Erkennt man die Art auch an den Nadeln?
Bin mal gespannt.
Gruß uwe.d
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uwe.d

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Re:Birnenrost
« Antwort #14 am: 18. November 2007, 13:08:25 »

Hier noch ein Detailfoto von den Nadeln, vielleicht erkennt jemand von euch meinen Übeltäter.
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