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[Eva]

Hallo,

ich bin grad am Rätseln, ob und wie stark sich der Geschmack von Äpfeln während der Lagerung verändert. Draufgekommen bin ich dadurch, dass ich letzte Woche bei meiner Marktfrau Äpfel gekauft habe, die sie als Elstar bezeichnet hat - die schmecken aber dreimal aromatischer und besser als die Supermarkt-Elstar im Winter.

Liegt das daran, dass sie frisch einfach noch mehr Zucker und vielleicht andere Aromastoffe enthalten, oder daran, dass das Zeug vom Markt generell eher besser schmeckt als Supermarkt Waren? Und woran liegt das nun wieder - auch an der Frische, oder an anderen Sorten, weniger Düngung usw?

PS: Bei der Marktfrau gabs auch Gala - die schmecken nicht so stark unterschiedlich zu ihren Supermarkt-Verwandten.

[brennnessel]

Hallo Eva, beim Obst hängt sehr viel vom richtigen Pflückzeitpunkt und der von Sorte zu Sorte unterschiedlichen Lagerdauer ab. Wenn das alles passt und das Obst auf gutem Boden und bei genug Sonne heranwachsen kann, ist das optimal. Supermarkt-Obst muss man meist zuhause noch einige Zeit liegen lassen, dann bekommt es erst die richtige Genussreife. Es wird meist früher aus den Lagerhallen geholt, damit es die Transportwege bis zum Verkauf gut übersteht.
LG Lisl

[Eva]

Genau das isses, Lisl. Bin ich gestern abend auch schon draufgekommen, weil meine Markt-Elstar jetzt, nach einer Woche schon gelb und zart werden und wahrscheinlich in einigen Tagen mehlig werden. Dagegen sind die Supermarkt Elstar, die ich vor drei Wochen gekauft hab und mit in die Arbeit genommen habe, noch genauso fest wie vorher.

Übrigens hat meine Oma die Äpfel immer am meisten geliebt, wenn sie grad anfingen mehlig zu werden, sowas ist ja heutzutage total verpönt und betonharte unreife Granny Smith treffen den Geschmack des Zeitgeists. Für mich ist weder das eine noch das andere was, ich mag Äpfel am liebsten, wenn sie noch saftig und aromatisch aber eben nicht mehr unreif sind. Viele Supermarkt Äpfel erreichen dieses Stadium wahrscheinlich nie so richtig, weil sie gar zu früh geerntet werdeen, wegen Lagerfähigkeit und vielleicht auch wegen Zeitgeist.

[Feder]

Da habe ich andere Erfahrungen. Supermarktäpfel werden bei mir immer in kürzester Zeit mehr als mürbe. Besonders dann im Frühjahr, wenn sie schon monatelang in den Lagerhallen ausgehaart haben. Beim Kauf sehen sie optimal aus, schmecken tun sie nach fast nichts, und nach einigen Tagen kann man sie wegschmeissen.
Ganz anders allerdings sind die Äpfel von meinem Apfelbauern, naturnah und mit EM kultiviert. Das ist ein echter Genuss. Und sie halten im Keller bis zum Frühjahr.

[Eva]

Ja, Feder,

im Sommer also gegen Ende der Lagerfrist von Supermarkt-Äpfeln kennt man denen an, dass sie eigentlich schon seit Monaten nicht mehr wären, wenn man sie nicht ins Kühlhaus gezwängt hätte, das verkneif ich mir meistens, weil es da eh so viele andere Obstsorten frisch gibt. Und Flugobst bring ich auch nicht über's Herz zu kaufen.

Jetzt im Herbst sind die frisch geernteten Äpfel aber entweder wirklich lecker, weil zum Sofortverbrauch gedacht, oder aber unreif, weil so geerntet, dass sie fast ein Jahr lang gelagert werden können. Am besten sind nach Weihnachten die eigenen, kellergelagerten Äpfel, falls man welche hat.

Leider hat meine Wohnung zwar einen Keller, der prinzipiell gut als Lager geeignet wäre, aber ich teile mir den mit meinen Nachbarn, die dort in ihrem Teil keinen Vorratskeller sondern Sauna bzw. Modell-Eisenbahn-Werkstatt eingerichtet haben. Deswegen ist der Keller leider für meinen Geschmack zu warm und es läuft ständig ein Gerät zur Luftentfeuchtung, damit die Eisenbahnen nicht rosten. *tiefer Seufzer*.

[Günther]

DIE Lageräpfel bei mir sind Ontario, halten, wenn genug da sind, bis nach Ostern. Nachdem ich wenig schneide und auch sonst nicht zu viel herumdödel, wachsen halt alle zwei Jahre mehr, dazwischen ist ein Loch.
Gesund sind sie, vorzüglich ohne EM
Klarapfel ist nur als füheste Sorte geeignet, gelagert wird er nicht, er muß vor dem Urlaub verzehrt werden.
Großhandelsäpfel werden gerne in "kontrollierter Atmosphäre" gelagert, das dürfte sich auch, trotz gegenteiliger Behauptungen, auf den Geschmack und die Haltbarkeit nach dem Verkauf auswirken.

[Feder]

Ich habe gelesen, dass man Äpfel in Plastiksackerln abpacken kann. Auf diese Art sollen sie länger frisch bleiben. Hat da jemand Erfahrung damit?
@Günther: Der Apfelbauer ist interessant für mich. Er arbeitet jetzt seit 3 Jahren mit EM und ist sehr zufrieden. Nach den EM-Spritzungen beobachtet er z.B. verstärkten Bienenflug. Die anderen Apfelbauern in der Gegend fragen ihn schon, was er mit seinen Äpfeln macht...
Aber ich will dich nicht damit langweilen.

[Günther]

In Plastiksackerln besteht auch die Gefahr zu hoher Feuchtigkeit, mit Schimmel udgl.
Der Gedanke ist, die Atemgase (CO2) im Plastiksackerl zu behalten und so eine Art Schutzatmosphäre zu schaffen.
Geht im Kleinen eher schief.
Vielleicht spritzen die anderen Bauern zu viel, und das paßt den Bienen nicht. Niem mögen Bienen auch nicht...

[martina 2]

Bitte was ist EM Habe ein paar junge Apfelbäume, die ziemlich unter Blattkrankheiten leiden, weil ich nicht spritzen mag. Dachte bis jetzt, das würde sich irgendwie regeln, aber heuer wars besonders schlimm. Gehört aber wahrscheinlich nicht hierher.

[Johannes Boysen]

Hallo,
in Folie einpacken geht gut, es müssen nur mit der Nadel einige kleine Löcher reingestochen werden damit Gase entweichen können. Natürlich nur gesunde Früchte einlagern.

Johannes

[findling]

hallo martina 2!

unter EM versteht man effektive mikroorganismen - eine mischung dersolchen, erfunden von einem japaner gibt es in versch. formen und anwendungsbereichen, ua für die verwendung im garten...

wenn du mehr wissen willst - es gibt bereits einen threat zu diesem thema im forum - einfach mit der suchfunktion mal reinschauen.

lg
findling

[Feder]

Das Nachlesen im forum zum Thema EM würde ich eher nicht empfehlen. Da reden viele Leute über etwas, von dem sie gar nichts wissen.
Im Obstbau wird EM auf 3 Schienen eingesetzt, Kompost, Spritzungen und Giessen. Die Spritzungen enthalten nicht nur die Mikroorganismen sondern auch Gesteinsmehl, da benötigt man eine spezielle Spritze mit Rührwerk, ansonsten funktioniert das nicht weil die Spritze verstopft.
Das ist also schon eher etwas für professionelles Vorgehen. Mein Apfelbauer macht das, beobachtet seine Bäume ganz genau und spritzt wenn nötig auch andere Mittel. Wenn man nur mal so ein bisschen probiert, wird man wohl eher nicht soviel damit erreichen.
Hier kannst du darüber lesen: http://www.multikraft.at/01051/index-land.html

[Günther]

Im Obstbau wird EM auf 3 Schienen eingesetzt, Kompost, Spritzungen und Giessen. Die Spritzungen enthalten nicht nur die Mikroorganismen sondern auch Gesteinsmehl, da benötigt man eine spezielle Spritze mit Rührwerk, ansonsten funktioniert das nicht weil die Spritze verstopft.
...und spritzt wenn nötig auch andere Mittel.
Hier kannst du darüber lesen: http://www.multikraft.at/01051/index-land.html

's ist halt analog zum Blaukorn: Man spritzt eine Mixtur von verschiedensten Materialien - irgendwas hilft vielleicht doch, und das wird dann dem zweifelhaftesten Zusatz in die Schuhe geschoben.

[martina 2]

Vielen Dank für die Aufklärung, werde mich noch näher damit beschäftigen.

da benötigt man eine spezielle Spritze mit Rührwerk, ansonsten funktioniert das nicht weil die Spritze verstopft.

Habe so eine Spritze schon einmal im Gartencenter umsonst gesucht und bin dann mit einer Art großem Teesieb mit Mineralpulver auf der Leiter gestanden War nicht sehr effizient... Wo bekommt man denn sowas?
Noch eine letzte Frage: Gebt Ihr Euren Obstbäumen Kompost, Mist oder anderen Dünger? Mein Gärtner rät zu Blaukorn
Danke nochmals, Martina

[Zuccalmaglio]

Na ja,
ich leide ja auch unter der Supermarktqualität und dem beschränkten Angebot. Das CA-Lager (kontrollierte Atmosphäre, CO 2 -Regelung) ist aber trotz allem ein Segen. Viele Sorten, die viele Leute gerne kaufen, kämen sonst überhaupt nicht vernünftig über den halben oder ganzen Winter incl. Birnen. Und die wenigen Langlagersorten, die im Privatgarten gehen und die sich im kühlen luftigen Keller gut halten (bis längstens Mai) sind nicht unbedingt etwas für den Erwerbsanbau, ob nun Bio oder konventionell. Obwohl ein bischen mehr Experiment schon möglich wäre. Die direkt ab Hof vermarktenden Betriebe füllen die Nische manchmal aus. Und ich kaufe im Mai oder Juni lieber einen Apfel
etwas minderer Qualität aus dem heimischen Anbau und CA-Lager
als bspw. aus Argentinien oder Neuseeland.