Teil II
- Abstand: Bei Spindeln, z.B. auf MM106 sind die angedachten 1,25 m
in der Reihe zu wenig. Je nach aufveredelter Sorte würde ich schon
auf ca. 3m gehen. Das erleichtert auch die Pflegearbeiten. Auch zur
Hecke würde ich aus diesen Gründen einen Meter zulegen.
- 15m hohe Apfelbäume
Vielleicht solltest du noch mal
nachmessen.
- Mulch: Wegen der Mäuseplage würde ich den den Winter über
entfernen
- Sorten: Ich würde mal die oben erwähnten Broschüren bestellen.
Einen der Autoren habe ich mal auf einer Tagung sehr kompetent
erlebt.
Welche Sorten werden denn nach deinen Erfahrungen sicher (!)
voll reif? Dann könnte man das Klima besser einschätzen.
Ich denke, die Höhenlage schränkt die Sortenwahl sowieso sehr ein.
Der anderen beschränkenden Faktoren wären Schorf- und ggfls.
Krebsanfälligkeit sowie Holz- und Blütenfrosthärte bzw. Blühzeit. Ich
vermute einmal, das bei der Höhenlage der Feuerbrand und
Mehltau keine entscheidende Rolle spielen.
Aber auch da sollte man sich mal die FIBL-Infos anschauen.
Die von dir z.B. erwähnten Ananasreinette (für Hochstamm zu
schwachwüchsig), Berner Rosenapfel (empfindlich), oder Boskop
(Holz- und Blütenfrost) dürften für deine Lage nichts sein.
Maigold, Thyrriot und Fellenberg kenne ich nicht.
Wird Topaz bei dir reif? Topaz hat im übrigen Vf-Resistenz.
- Re-Sorten: Aufgrund der sich häufenden Meldungen über den
Durchbruch der Schorfresistenz habe ich darauf verzichtet, Sorten
zu kaufen, die die sogenannte Schorfresistenz "Vf" aufweisen.
Aus dem Pillnitzer Re-Sorten-Programm gibt es aber noch eine mit
"Va" und zwei oder drei mit "Vr"- Schorfresistenz, die m.W. noch
stabil sind. Das sonstige Profil dieser Sorten ist mir aber nicht gegen-
wärtig.
Im übrigen bin ich mit Urs der Meinung, das sich unter den sogen.
"alten" Sorten welche finden lassen, die sich für deinen Standort
eignen. Worauf vor der Fehleinschätzung zu warnen ist, das "alt"
per se "gut" ist.
- Unterwuchs: Wie stellst du dir im Falle der Spindeln die Pflege der
Baumscheibe bzw. des Baumstreifens vor? Bei schwachen und
mittelstarken Unterlagen muss dieser Untergrund noch mehr
als bei Hochstämmen dauerhaft gras- und unkrautfrei gehalten
werden. Die Bäume kommen sonst nicht in die Pötte. Selbst bei
ausreichender Düngung. Von Hand ist das bei der Fläche sehr
arbeitsintensiv. Wenn du mit z.B. einer Fräse (wegen der Wurzeln
sehr, sehr oberflächlich arbeiten) arbeitest, stören bei Spindeln und
Buschbäumen die tief sitzenden Äste. Das Problem hast du beim
Hochstamm nicht.