"schnecken sind gar nicht so doof. sie klettern am rankgerüst hoch und dann ab aufs blatt oder an die frucht.
klar, dass das auf fast alle stachellosen sorten zutrifft. gerade junge seitentriebe werden hier mit vorliebe angefressen."
@Aurora, ich vermute, wir erziehen die Pflanzen unterschiedlich. Ich möchte das am Beispiel Glen Coe erläutern: Hier kneife ich bei den jungen Trieben die Spitzenknospe aus, wenn etwa Kniehöhe erreicht ist. Nachfolgend streckt sich der Jungspross noch bis etwa in Hüfthöhe und treibt aus den obersten Blattachseln etwa 3 - 5 Seitentriebe aus, die aber auch sofort nach oben wachsen und an einem Stab angeheftet werden. Da kein weiterer Schnitt erfolgt, gibt es dann auch keine weitere Verzweigung der wenigen Seitentriebe, die unter sich die Funktion der Spitzenknospe aufgeteilt haben. Alles, was über die etwa 1,60 m hohen Stäbe hinauswächst, überlasse ich der freien Entwicklung bis zum Blattfall, dann erfolgt Rückschnitt auf die Höhe der Stäbe und Festbinden. In der kritischen Hoch- und Spätsommerzeit gibt es also gar keine einjährigen Seitentriebe, die die Schnecken anfressen könnten. Schneckenprobleme habe ich nur bei den Herbsthimbeeren. Auch die Haupternte der relativ späten Glen Coe ist vorbei, wenn sich prächtige Schnecken-Exemplare zu Höchstleistungen emporarbeiten können.
Übrigens lernt man ja mit jeder Sorte neu. Bei Glen Coe habe ich für diesen Winter beschlossen, die Stäbe exakt zwischen die Pflanzen zu setzen, um von je 2 Pflanzen alle in diesem Jahr gewachsenen Triebe an einen Stab zu binden, damit der jeweils andere Stab für die im kommenden Frühjahr austreibenden Jungtriebe jeweils zweier benachbarter Pflanzen frei bleibt. Das entspricht der alten Weisheit, dass Junge und Alte nicht gar zu eng aufeinander hocken sollen und dürfte ein besseres "Handling" sowie mehr Luft mit sich bringen.