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|6|7|Ich plädiere ganz entschieden für: heitere Gelassenheit in jeder Lebenslage vor allem in "internetten"...  ;) (RosaRot)

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Autor Thema: Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?  (Gelesen 10738 mal)

Querkopf

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Hallo,

in unserem Garten wachsen zwei Kirschbäume. Der eine, von unseren Vorgängern gepflanzt, ist beschnitten, wie's sich gehört; die Krone ist luftig, nicht allzu hoch, ziemlich breit - man könnte prima ernten. Allerdings trägt der Baum immer nur sehr wenig, es lohnt sich nie...

Die zweite Kirsche dürfte ein Sämling sein, "zugeflogen". Als wir den Garten übernahmen, dachte ich: Vogelkirsche. Und habe das damals spillerige Stämmchen als Baum behandelt und nicht als Obstbaum, sprich: einfach wachsen lassen, kein Schnitt, keine Erziehung. Inzwischen bedauere ich, dass ich Kirsche Nr. 2 nicht ernst genommen habe: Es ist nämlich eine Süßkirsche. Und sie trägt seit zwei, drei Jahren großzügig (besser als Nr. 1). Nur ist Ernten ein Ding der Unmöglichkeit. Denn der Baum ist vom Wuchs her ein Musterbeispiel dafür, wie ein Obstbaum nicht aussehen sollte: sehr hoch, mit spitzpyramidaler Krone (eine "Pappel", hätte Helmut Palmer gesagt ;D...), für Kirschen-Verhältnisse relativ dicht beastet, außerdem mit mehreren engen Zwieseln verzweigt.

Ich grübele nun, ob ich nicht doch mal schneiden sollte. Wenn, dann müsste viel Höhe raus - klar, dass sich das nicht in einem Zug machen ließe, sondern stückchenweise gehen müsste, verteilt über fünf bis zehn Jahre. Andererseits zweifle ich am Sinn der Übung. Denn ein idealer Obst-Kronenaufbau dürfte kaum mehr hinzukriegen sein bei einem Baum, der schon ca. 30 Jahre auf dem Buckel hat. Oder?

Als Baum betrachtet, sieht Kirsche Nr. 2 harmonisch proportioniert aus. Sie war und ist gesund (im Gegensatz zu Kirsche Nr. 1, die in ihren jüngeren Jahren gelegentlich an Monilia und Gummifluss litt; das scheint sie aber nun überwachsen zu haben). Auch die Statik scheint zu funktionieren, trotz der Zwieselei; Stürme haben dem Baum noch kein Zweiglein gekrümmt, selbst Orkan "Lothar" nicht, der hier anno 1999 übel gewütet hat. Als Obstbaum kann man ihn aber vergessen. Und seit die Kirsch"pappel" trägt, beschert sie mir - zusätzlich zu den Pflaumen-, Hasel-, Walnuss-, Eichen-, Pappel-, Hainbuchen- etc.-Sämlingen, die ich jedes Jahr zu Hunderten (nicht übertrieben!) jäten muss, auch noch jede Menge Kirschsämlinge...

Fragen:
- Hat Schnitt bei einem solchen Baum noch Chancen?
- Oder wäre Schneiden möglicherweise fatal? (Bei hohem Schadensrisiko für den Baum würde ich die Säge lieber stecken lassen und die "Pappel" als solche akzeptieren.)
- Zwiesel sind ja grundsätzlich bruchgefährdet. Steigt das Bruch-Risiko generell mit dem Alter des Baums? Oder ist es eher davon abhängig, wie der Wuchs im konkreten Fall aussieht? (Der Haupt-Zwiesel befindet sich am Kronenansatz, von dort wachsen zwei fast gleich starke "Spitzen" nahezu parallel-senkrecht in die Höhe.)

Danke für Tipps :) & schöne Grüße
Querkopf
« Letzte Änderung: 05. Juli 2008, 13:41:37 von Querkopf »
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Amur

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #1 am: 06. Juli 2008, 22:17:54 »

Die Süsskirsche ist die Vogelkirsche. INsofern hattest du von Anfang an recht. Nur sind die meisten Sämlinge von der Frucht her nicht der Rede wert.
Von daher ist die Süsskirsche einer der wenigen Obstbäume, die normalerweise ohne Schnitt eine Baumkrone aufbaut. Aber eben mit der Betonung auf Baum.

Ob es jetzt gut ist, so einen wild gewachsenen Baum plötzlich auf deine Erntebedrüfnisse runterzuschneiden?
ER wird nicht eingehen, aber reagieren wie jeder Baum: dagegen wehren. Sprich Treiben ohne Ende. Unter Umständen Gummifluss etc. wie deine Nr. 1 auch.
Aber da wir keine Kirschengegend sind kann ich dir da nicht wirklich weiterhelfen.
LÄngere Leiter kaufen??

mfg
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Wiesentheo

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #2 am: 06. Juli 2008, 22:22:00 »

Schneiden kann man.An besten Januar.Kann ruhig Radekalschnitt sein.Wenn es sein muß,dann auch mit der Kettensäge.
Frank
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Arachne

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #3 am: 06. Juli 2008, 22:31:41 »

Bei starkem Rückschnitt rechne mit Austrieben aus den Wurzeln. Und die können nicht nur bei Dir, sondern durchaus auch noch in Nachbars Garten auftreten.
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Elro

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #4 am: 07. Juli 2008, 00:06:03 »

Schneiden kann man.An besten Januar.Kann ruhig Radekalschnitt sein.Wenn es sein muß,dann auch mit der Kettensäge.
Frank
Ich bin da anderer Meinung.
Wenn schneiden dann jetzt.
Im Sommer heilen die Wunden besser, ein Winterschnitt tut einem Kirschbaum nicht gut.
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Liebe Grüße Elke

Querkopf

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #5 am: 07. Juli 2008, 01:27:24 »

Hallo, Amur,

Die Süsskirsche ist die Vogelkirsche. ... Nur sind die meisten Sämlinge von der Frucht her nicht der Rede wert. ...
Süßkirsche = Vogelkirsche, das wusste ich bisher nicht - danke, wieder was gelernt :). Im speziellen Fall schmecken die Früchte sehr gut, sind allerdings nicht groß.

Ob es jetzt gut ist, so einen wild gewachsenen Baum plötzlich auf deine Erntebedürfnisse runterzuschneiden? Er wird nicht eingehen, aber reagieren wie jeder Baum: dagegen wehren. Sprich Treiben ohne Ende. Unter Umständen Gummifluss etc. wie deine Nr. 1 auch. ...
Genau das lässt mich ja zögern - das und die verflixt schwierige Aufgabe, per Schnitt die Ästhetik der Baumkrone, die jetzt fraglos da ist, neu herzustellen.

@Frank: Radikalschnitt kommt nicht in Frage. Dagegen spricht alles, was ich übers Gehölzeschneiden gelernt habe. Zusätzlich ist mir dieser Thread eine eindringliche Warnung. Wenn ich denn schneiden würde, dann "dosiert" und über mehrere Jahre.

@Arachne: An Wurzelausläufer hatte ich noch gar nicht gedacht. Und, ja, der Baum steht recht nah an der Grundstücksgrenze... Danke für die Warnung.

@Elro: Ja, ich würde eine Kirsche auch eher im Sommer schneiden.

Nochmal
@Amur: Höhere Leiter? Hm ;): Wegen unseres unebenen Hanggeländes und diverser Baumpflege-Pflichten habe ich mir vor zwei Jahren eine Steigtanne gegönnt; damit kann ich auf ca. 5,6 m hochkraxeln, abzüglich Schräglage der Leiter. Höher geht nur noch mit Forstleitern - aber sowas kann ich wg. Gewicht nicht bändigen, wäre auf dem extrem schiefem Grund auch schlecht zu stabilisieren.

Nee, Kirschengegend ist hier auch nicht. Schon gar nicht dort, wo ich gärtnere: Schweren, tonigen Lehmboden, wie mein Garten ihn hat, mögen Kirschen eigentlich nicht. Und ich habe am Sonntag den Baum nochmal genau angeschaut: Restlos gesund war er nicht immer (auch wenn es nie ernsthafte Auffälligkeiten gab), man kann an manchen Verzweigungen leichte Spuren früheren Gummiflusses erkennen.

Im Moment überwiegen für mich die Zweifel am Nutzen der Schneiderei.

Bleibt noch die Zwiesel-Frage. Wächst da im Laufe eines Baumlebens die Bruchgefahr?

Danke euch allen :) & schöne Grüße
Querkopf
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mime7

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #6 am: 07. Juli 2008, 08:53:46 »


Bleibt noch die Zwiesel-Frage. Wächst da im Laufe eines Baumlebens die Bruchgefahr?

Hallo,
Holz wird stärker, indem sich unter der Rinde neue Holzschichten bilden, die Rinde wächst so vom Astzentrum weg..
Im Zwiesel stehen zwei Äste nahezu parallel, das heisst irgendwann ist kein Wachstum mehr in die Engstelle des Zwiesels hinein möglich, die Rinde wird eingeklemmt. Im Zwiesel wachsen die Äste/Stämme also weniger stark als wenn es ein einzelner Stamm wäre (die wachsen da eben nicht zusammen, dazwischen ist die Rinde). Im Ergebnis hat das Holzgerüst an dieser Stelle also eine Schwachstelle. Gleichzeitig wächst oben die Last ganz normal weiter.
zwischen den beiden eingeklemmten Rindenschichten läuft Wasser nach unten, es siedeln sich Tierchen und Pilze an. Das ist eine Gefahr, sich ausgerechnet an der Schwachstelle einen Pilzbefall einzuhandeln.
D.h je älter der Baum wird, desto wahrscheinlicher wird es, dass der Zwiesel ausbricht.
Ob Du das aber noch erleben wirst ist die andere Frage, das kann auch einige Jahrzehnte dauern.

ich persönlich würde an dem Baum nicht mehr rumschneiden, um einige kleine Kirschen ernten zu können. Da wär mir die Gefahr zu gross, Jahre Arbeit zu investieren, und dafür dann einen Baum zu haben, mit dem ich nie mehr zufrieden bin.
Entweder stehenlassen oder ganz abschneiden. Etwas anders siehts vielleicht aus, wenn er irgendwann die Strasse oder ähnliches gefährdet.
Wenn die Kirschsorte wirklich interessant ist, kannst Du die ja auf nen neuen eher Kleinwüchsigen Kirschbaum aufveredeln, dann hast Du beides: den schönen alten Baum bis der eines würdigen Todes stirbt, und schon relativ bald die Kirschen in beerntbarer Höhe.
Gruss.
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Wiesentheo

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #7 am: 07. Juli 2008, 13:41:05 »

Ja Elro.
Schneiden kann man die Kirsche jetzt,aber einen Radekalschnitt,den erst im Winter.Der Baum ist dankbar dafür
Auf jeden Fall schlägt der wieder aus und so.da braucht man keine Bedenken zu haben.Was die Schnittregeln angeht,da gucke nicht drauf.Manchmal muß man es einfach.Vor allen bei alten verwachsenen Bäumen.

Frank
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Querkopf

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #8 am: 07. Juli 2008, 14:55:37 »

Hallo, Mime7,

... ich persönlich würde an dem Baum nicht mehr rumschneiden, um einige kleine Kirschen ernten zu können. Da wär mir die Gefahr zu gross, Jahre Arbeit zu investieren, und dafür dann einen Baum zu haben, mit dem ich nie mehr zufrieden bin. ...
eben habe ich mir den Baum ein weiteres Mal angeschaut, ausgiebig, von allen Seiten: Ich werde die Säge stecken lassen.

Motiv für die anfängliche Schnitt-Idee war nicht nur Erntelust. Sondern auch die Überlegung, dass ich eigentlich nicht noch mehr Gehölzsämlinge jäten müssen will als jetzt schon. Und die Tatsache, dass der Baum nicht nur als Obstbaum, sondern auch als Baum ;) beachtliche Maße hat.

Ich zeige ihn mal, dann versteht man vielleicht besser, wieso mir die Säge in den Sinn kam ;).



Prunus avium1



Die Höhe schätze ich auf 10-12m (ich bin im Höhenschätzen allerdings nicht wirklich gut ;D...). Der Stammumfang in 1m Höhe beträgt 81 cm - könnte also sein, dass die Vogelkirsche schon ein paar Jährchen über 30 ist. Älter als 40 aber wohl nicht.
« Letzte Änderung: 07. Juli 2008, 14:56:01 von Querkopf »
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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #9 am: 07. Juli 2008, 15:14:23 »

Herzlichen Dank für die Zwiesel-Erklärung, werd' ich mir jetzt endlich mal merken.

Bei meinem Baum - ein bisschen sieht man's auch auf dem Habitusfoto im vorigen Post - ist das ganze Grundgerüst zwieselig aufgebaut.

Einen Meter überm Boden geht's los:


Prunus avium2



Und 2,5-3m überm Boden geht's weiter, gleich doppelt:


Prunus avium3



Vielleicht sind dabei die extrem spitzen Winkel und die eigenartige Symmetrie ja von Nutzen für die Stabilität?

So, nun ist die Vogelkirsche also per definitionem nicht "Obstbaum" geworden, sondern "Baum" geblieben ;). Etwaigen Wünschen der Stadtwerke, am Baum rumzusäbeln (ein paar Meter daneben verläuft eine Stromleitung - wenn die Vogelkirsche noch höher und breiter wächst, kann das in ein paar Jahren eng werden), sehe ich daher gelassen entgegen: Die kommunale Baumschutzsatzung, die ziemlich streng gehandhabt wird, untersagt bei (Nicht-Obst-)Bäumen mit einem Stammumfang ab 80 cm nicht bloß das Fällen, sondern auch starke Schnitt-Eingriffe :D. (Und die 80 cm sind schon jetzt überschritten...)

Merci nochmal & schöne Grüße
Querkopf
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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #10 am: 07. Juli 2008, 19:02:28 »

Ist der Baum wirklich 30 Jahre?
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freitagsfish

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #11 am: 07. Juli 2008, 19:15:10 »

@wiesentheo: deine aussage, sich sozusagen nicht um die schnittregeln zu kümmern, finde ich doch etwas - na, sagen wir mal - wild.

mich erinnert das an die bäume meines vaters, der glaubt, er wäre mit dem fachwissen zum obstbaumschnitt zur welt gekommen. :-\ seine bäume sehen aus wie grausam amputierte rentner. im sommer geht's noch gerade so, weil die unglaublich viel laub treiben. früchte gibt es kaum.

ich habe meine bäume im winter das erste mal seit mindestens 10 jahren von einem fachmann schneiden lassen. ich hab ihm gesagt: zuerst der respekt, dann der ertrag! anders sowieso nicht, war seine antwort. und: wenn sie ordentliche kirschen und äpfel wollen, pflanzen sie neue bäume!
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Wiesentheo

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #12 am: 07. Juli 2008, 19:26:11 »

Hallo
man soll sich schon üm die Schnittregeln kümmern.Ich mache es ja auch,aber bei einem Rückschnitt,der massiv in die Krone geht,sollte man diese doch außer Acht lassenbzw man kann die gar nicht so verwirklichen.
Beim Schnitt im folgenden jahr,sollte man dann allerdings wieder danach gehen und vieleicht sogar Äste erziehen.
Ich möchte dazusagen:Ich bin kein Fachmann,hab aber schon unzählige Bäume verschnitten und alle waren zufrieden.

Bis auf Sauerkirschen.Da komme ich nicht so zurecht. ;D

Frank
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Arachne

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #13 am: 07. Juli 2008, 20:38:02 »

Gut, dass Du ein Foto nachgereicht hast. Meine ehrliche Meinung: Lass ihn wie er ist. Der Baum ist so rank in die Höhe gewachsen, dass er gut an den Seitenstreifen Deines Gartens passt. Er ist nicht zu dicht, so dass er noch Licht durchlässt.

Jede Schnittmaßnahme wäre in meinen Augen eine Verstümmelung. Denke daran: Dicke Äste, die man radikal absägt, sieht man in der Zeit, in der der Baum unbelaubt ist, deutlich und das auf Jahre hinaus.

Die Anregung, die einige Posts vorher gegeben wurde, finde ich auch gut. Wenn Du Dir die Frucht erhalten willst, lass von einer Obstbaumschule einen Zweig dieses Baumes auf eine schwachwüchsigere Unterlage veredeln. So eine Aktion kostet kaum mehr als ein gekaufter Obstbaum.
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Christina

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Re:Kirschbaum: Erst-Schnitt nach 30 Jahren, geht das überhaupt?
« Antwort #14 am: 07. Juli 2008, 21:22:24 »

Ich würde ihn auch so lassen, der Baum hat einen schönen harmonischen Habitus.

Trotzdem: Als wir vor 12 Jahren hier das Grundstück übernahmen, stand eine riesige Kirsche darin, trägt wunderbar und ist schön kanckig u. süß. Der Baum wurde nie geschnitten, daher war er nur mit der Leiter zu beernten, und da auch nur das untere Viertel. Ich bat meinen Baumschneider ihn vorsichtig zu beschneiden und die unteren Äste ein bißchen besser aufzubauen, zwecks Ernte. Jetzt nach ca. 4-maligen Schnitt (alle 3 Jahre) ist es tatsächlich soweit: schöne aussladende Äste unten herum, und der Baum sieht trotzdem noch nach Baum aus.

Christina
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Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern.  (Sprichwort der Xhosa)
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