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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum  (Gelesen 32145 mal)

frankypanky

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Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« am: 31. August 2006, 14:14:51 »

Hallo liebe Gartenfreunde,

ich habe in diesem Jahr in einer Gartenkolonie in Berlin-Spandau einen
Garten übernommen. Auf diesem Grundstück befindet sich ein ca. 30
Jahre Alter Zwetschenbaum. Der Baum ist ca. 6-7m hoch und genauso
breit, wahrscheinlich hat er nie einen vernünftigen Schnitt bekommen.
Er trägt nur noch an den äußersten Ästen (und ganz oben) Laub, aber
auch eine Menge Obst.


Meine Überlegung geht nun dahin, dem Baum im Oktober einen heftigen
Rückschnitt zuverpassen und nur noch 3-4 der kräftigen Leitäste
übrig zu lassen. Kann mir jemand schreiben, ob das für den Baum
überhaupt gut ist? Ich würde den Zwetschenbaum schon gerne noch
behalten, da er guten Schatten bietet (Beim Apfelbaum funktioniert so
ein radikaler Rückschnitt sehr gut).


Vielen Dank schon mal im voraus.


Gruss Frankypanky :)

 
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Eva

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Re:Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« Antwort #1 am: 01. September 2006, 16:31:02 »

Wenn der Baum Dir nicht zu groß ist, würde ich ihn nochmal eine Saison lang ansehen, ob Du ihn wirklich zurückschneiden musst. Vielleicht ist das in diesem Jahr nur ein verfrühter Herbst, wegen des trockenen Julis.

Und große Schnitte verkraftet der Baum im Sommer besser als im Herbst, weil da noch Zeit zur Wundheilung bleibt.

Bestimmt schreibt noch einer von den Experten was zum Schnitt bei Zwetschgen allgemein und besonders bei so großen Ästen. Steinobst wird ja viel weniger / anders geschnitten als Kernobst.
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macrantha

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Re:Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« Antwort #2 am: 02. September 2006, 23:24:40 »

Na ... solange niemand sonst antwortet ...
Im Prinzip schneide ich einen Pflaumen/Zwetschgenbaum so, wie auch einen Apfelbaum ...
Allerdings treibt ein Zwetschgenbaum recht stark ... die Krone sieht nie so "sauber" wie bei einem Apfel oder einer Süßkirsche aus - von diesem Idealbild sollte man sich also freimachen.
Wichtig ist natürlich ein guter Aufbau, guter Ansatz der Leitäste (nicht zu spitz) - im Prinzip eben wie beim Apfel.
Ich sehe mich hier nicht als Fachmann für Obstbaumschnitt, aber werkle bei meinen Bäumen ohne Hemmungen.
Deshalb zumindest der Rat: nicht zu stark bei der Zwetschge schneiden, sonst treibt sie (es) gar zu wild, wenn nötig lieber auf ein paar Jahre verteilt; außerdem nicht das "ordentliche" Bild eines gut geschnittenen Apfelbaumes vor sich haben - sonst artet es in Streß aus.
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Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)

kupu malam

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Re:Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« Antwort #3 am: 03. September 2006, 02:40:13 »

Hallo,

mit erstaunen lese ich derzeit Postings, in denen jetzt noch ein Sommerschnitt empfohlen wird.
Noch mehr erstaunt es mich natürlich, wenn jemand den Sommerschnitt auf Oktober verlegt, oder ist das dann ein vorgezogener Winterschnitt?
Bei Steinobst empfiehlt es sich meiner Erfahrung nach zu schneiden, wenn keine kräftigen Fröste mehr zu erwarten sind, von Süßkirschen auf wasserundurchlässigem Boden (die man am besten nicht gepflanzt hätte) mal abgesehen.
Ein heilen, wie man es von Tieren her kennt, gibt es bei Wunden von Obstbäumen nicht, lediglich ein überwallen.
Sofern dies gemeint ist, bin ich erstaunt, daß es anscheinend Bäume gibt, die eine Wunde von Sommerschnitt bis Winter schließen können.
Meine Bäume brauchen dazu Jahre.
Ansonsten stimme ich meinen Vorrednern zu, ein allzustarker Austrieb ist allerdings bei einem alten Baum wohl nicht zu befürchten. Hängt natürlich auch vom Ausmaß des Rückschnitts ab.
Würde den Rückschnitt nutzen um den Baumaufbau in Ordnung zu bringen.

Grüße
kupumalam
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macrantha

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Re:Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« Antwort #4 am: 03. September 2006, 19:36:41 »

Hat denn wer geschrieben, dass man jetzt noch schneiden soll?
Aber - wo ist für den Baum der Unterschied, ob man nun im November schneidet (wie früher und heute noch in ländlichen Regionen nicht unüblich) oder eben jetzt?
Bei großen Wunden ist aber sicher der Frühsommer die bessere Jahreszeit ...
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kupu malam

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Re:Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« Antwort #5 am: 04. September 2006, 09:04:38 »

Hat denn wer geschrieben, dass man jetzt noch schneiden soll?

Siehe diverse Postings in anderen Threads hier

Zitat
Aber - wo ist für den Baum der Unterschied, ob man nun im November schneidet (wie früher und heute noch in ländlichen Regionen nicht unüblich) oder eben jetzt?

Um es kurz zu machen verweise ich hier auf die Untersuchungen von Shigo.

Zitat
Bei großen Wunden ist aber sicher der Frühsommer die bessere Jahreszeit ...

dto.

Bei Bäumen auf schwachwachsenden Unterlagen dürfte das aber andererseits nicht so schlimm sein, die werden nach 15 Jahren sowieso gerodet.

Grüße
kupumalam
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macrantha

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Re:Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« Antwort #6 am: 04. September 2006, 09:23:38 »

Um es kurz zu machen verweise ich hier auf die Untersuchungen von Shigo.

Nun - ich denke der Baum schottet weder im September noch im November die Wundflächen ab bzw. produziert entsprechende Substanzen


Wie auch immer - an sich sind wir uns ja einig.
Für Franky heißt dass, wenn er schneidet, dann im laublosen Zustand (weil sonst bei dem alten Baum die Übersicht fehlend dürfte), große Äste am besten erst im Frühsommer entfernen (im Winter markieren); wenn jetzt aber im Gegensatz zum Frühjahr viel mehr Zeit besteht, dann würde ich kleinere Äste durchaus auch jetzt entfernen.
Aber bestimmt kein Fehler: hier mal ein Bild einstellen um zu beurteilen, wie es um den Baum überhaupt bestellt ist.
« Letzte Änderung: 04. September 2006, 09:26:08 von macrantha »
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kupu malam

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Re:Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« Antwort #7 am: 04. September 2006, 10:28:12 »

Nun - ich denke der Baum schottet weder im September noch im November die Wundflächen ab bzw. produziert entsprechende Substanzen

So könnte man es formulieren, denn schließlich benötigt der Baum dazu Jahre, und in den Monaten wo der Umsatz heruntergefahren wird, passiert da sowieso nicht viel.

Berücksichtigt man dies, wäre die schonendste Vorgehensweise (entsprechende Zeit vorausgesetzt) dickere Äste auf Stummel zu schneiden und diese im Frühjahr von Neutrieben freizustellen, so daß der Baum den Astabgang als unnütz erkennt und am Astkragen Abschottungsgewebe einlagert.
Dann wird man den Stummel am Astkragen nach einigen Jahren entfernen.

Verfährt man so, ist es eigentlich egal, wann man den Ast abschneidet.
Ob es aber Sinn macht, eine Operation bei maximalem Saftdruck zu machen?
Niemand käme auf die Idee einen Arm während einem Marathonlauf zu amputieren.
So gesehen bleiben nur wenige Monate. Ein großer Fehler ist es sicherlich auch nicht, wenn das freigelegte Gewebe anschließend nicht allzugroßen Frösten ausgesetzt wird, sprich eine Vegetationsperiode Zeit hat, sich auf die neue Situation einzustellen.

Grüße
kupumalam
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frankypanky

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Re:Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« Antwort #8 am: 20. September 2006, 09:02:25 »

Hallo,

ich habe ein Foto von dem Alten Zwetschenbaum gemacht, vielleicht ist das hilfreich für weitere Hinweise!

Vielen Dank

Gruss Frankypanky

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kupu malam

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Re:Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« Antwort #9 am: 21. September 2006, 08:20:08 »

Hallo,

das ist leider das Bild eines typischen Zwetschgenbaumes.
Die Leitäste werden meist in der Jugend heruntergebogen und damit in Fruchtäste umgewandelt, schließlich soll der Baum schon tragen, bevor er überhaupt gepflanzt wurde.
Die Mitte schießt dadurch nach oben, die Krone besteht in erster Linie aus Schlitzästen, weil einerseits diese Behandlung zu deren verstärkter Ausbildung führt, andererseits diese seltsamerweise von dem dafür Zuständigen stehen gelassen werden.
Oft entstehen diese dadurch, daß die nach oben schießende Mitte gekappt wird, dann entstehen besonders viele neue Schlitzäste, so wie hier auch.
Durch die eng stehenden, hoch strebenden Äste bekommen diese an der Basis kein Licht und verkahlen im Innern.
Die unteren Fruchtäste bekommen ebenfalls zu wenig Licht und verkahlen auch, werden dann irgendwann abgeschnitten.
Soweit die überall zu lesende Leidensgeschichte von diesen armen Bäumen.

Der Baum ist nun maximal vermurkst. Leider hilft Dir diese Erkenntnis nicht weiter.
Im Gegensatz zu Deinen Angaben ist es jedoch kein alter Baum, bei richtigem Schnitt wäre dieser im optimalen Ertragsalter.
Hier ist bei einem kräftigen Rückschnitt durchaus mit einem kräftigen Austrieb zu rechnen.
Um diesen Baum optimal aufzubauen, das verlangt den Könner und einige Jahre.
Anfangen würde ich in 6 Monaten mit dem herausnehmen von etwa der Hälfte der Schlitzäste.
Im Mai sind dann neu austreibende Schlitztriebe zu entfernen.
Ob man dann übernächstes Jahr schon den Rest der Schlitzäste entfernen kann, hängt dann davon ab, ob der Baum im unteren Bereich genügend geeignete Neuaustriebe hat.
Wenn ja, dann kann man im Jahr darauf mit dem Aufbau einer neuen Krone beginnen.
Jedenfalls ist einiges an Arbeit vonnöten, allein schon weil man ständig nach ganz oben auf die Leiter muß, herunter, Leiter etwas verrücken und erneut hoch etc.

Grüße
kupumalam
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roither

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Re:Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« Antwort #10 am: 24. September 2006, 19:30:38 »

Hallo !


Na, da kann man ja einiges lesen über den Obstbaumschnitt. Aber so wie das Foto ausieht ist es sicher noch ein guter erhaltenswerter Baum und als verpfuscht würde ich den auch nicht bezeichnen. Einen Sommerschnit ist natürlich das beste für einen Baum - vorallem einen Zwetschkenbaum . Am besten nur leicht auslichten und mal sehen wie die neuen Austriebe sind. Das heißt wenn möglich im Frühjahr nach dem Blattaustrieb zu schneiden beginnen und erst im Sommer den kräftigeren Schnitt ansetzten.

Falls jemand dafür begründungen braucht freue ich mich auf jedes Mail.
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sonnige Grüße Christian

kupu malam

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Re:Obstbaumschnitt beim Zwetschenbaum
« Antwort #11 am: 25. September 2006, 15:52:20 »

Hallo roither,

wir sind uns einig, daß es sich um einen erhaltenswerten Baum im besten Alter handelt.
Im Gegensatz zu Dir würde ich aber möglichst schnell für Licht in dem Bereich sorgen, von wo ich neue Austriebe bekommen will. Nur dann habe ich eine Chance bereits im Jahr darauf evtl. eine Basis zu haben, die die Kraft des Baumes aufnehmen kann, wenn ich die restlichen Schlitzäste herausnehme.
Durch die m.E. nötigen Schnittmaßnahmen beraube ich dem Baum einen Großteil seiner Holzsubstanz. Das würde ich so tun, daß ich dabei möglichst wenige Reservestoffe dem Baum nehme, und das ist nun mal zur Zeit der Saftruhe. Denn die zu dieser Zeit besonders in den Wurzeln gelagerten Reservestoffe benötigt der Baum um meine Schnittmaßnahmen besser zu verkraften und natürlich auch für den erwünschten Neuaustrieb, auch für den Ertrag, denn einen Obstbaum hat man ja nicht nur der Optik wegen. Ein Jahr ohne Ertrag ist immer zu vermeiden.
Bin deshalb interessiert Deine Begründung zu hören, da Dein Vorschlag meinen Überlegungen zumindest auf den ersten Blick zu widersprechen scheint.

Grüße
kupumalam
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