Hallo,
das ist leider das Bild eines typischen Zwetschgenbaumes.
Die Leitäste werden meist in der Jugend heruntergebogen und damit in Fruchtäste umgewandelt, schließlich soll der Baum schon tragen, bevor er überhaupt gepflanzt wurde.
Die Mitte schießt dadurch nach oben, die Krone besteht in erster Linie aus Schlitzästen, weil einerseits diese Behandlung zu deren verstärkter Ausbildung führt, andererseits diese seltsamerweise von dem dafür Zuständigen stehen gelassen werden.
Oft entstehen diese dadurch, daß die nach oben schießende Mitte gekappt wird, dann entstehen besonders viele neue Schlitzäste, so wie hier auch.
Durch die eng stehenden, hoch strebenden Äste bekommen diese an der Basis kein Licht und verkahlen im Innern.
Die unteren Fruchtäste bekommen ebenfalls zu wenig Licht und verkahlen auch, werden dann irgendwann abgeschnitten.
Soweit die überall zu lesende Leidensgeschichte von diesen armen Bäumen.
Der Baum ist nun maximal vermurkst. Leider hilft Dir diese Erkenntnis nicht weiter.
Im Gegensatz zu Deinen Angaben ist es jedoch kein alter Baum, bei richtigem Schnitt wäre dieser im optimalen Ertragsalter.
Hier ist bei einem kräftigen Rückschnitt durchaus mit einem kräftigen Austrieb zu rechnen.
Um diesen Baum optimal aufzubauen, das verlangt den Könner und einige Jahre.
Anfangen würde ich in 6 Monaten mit dem herausnehmen von etwa der Hälfte der Schlitzäste.
Im Mai sind dann neu austreibende Schlitztriebe zu entfernen.
Ob man dann übernächstes Jahr schon den Rest der Schlitzäste entfernen kann, hängt dann davon ab, ob der Baum im unteren Bereich genügend geeignete Neuaustriebe hat.
Wenn ja, dann kann man im Jahr darauf mit dem Aufbau einer neuen Krone beginnen.
Jedenfalls ist einiges an Arbeit vonnöten, allein schon weil man ständig nach ganz oben auf die Leiter muß, herunter, Leiter etwas verrücken und erneut hoch etc.
Grüße
kupumalam