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News: Gut, dass ich aufgeklärt wurde: auch ein Einhorn muss ja mal schlafen.  (Albizia)
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News: Gut, dass ich aufgeklärt wurde: auch ein Einhorn muss ja mal schlafen.  (Albizia)

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|7|8| Ich weiß wie schrecklich es ist diesem Totentanz zusehen zu müssen, doch so schlimm es aussieht, viele Pflanzen werden diesen Härtetest überleben, also Kopf hoch. (Lilo im thread: Dürregejammer/ Juli 2018)

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Autor Thema: Rückschnitt alter Apfelbäume  (Gelesen 17538 mal)

HeikeB

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Rückschnitt alter Apfelbäume
« am: 27. Februar 2009, 13:14:07 »

Hallo,
ich war lange nicht mehr hier und jetzt gleich mit einer Frage.
Ich bin im Herbst umgezogen und im neuen Garten stehen 3 alte Apfelbäume, die wohl mal auf Spalier gezogen waren.

Die Bäume, wie der Rest vom Garten, sind 10 Jahre lang so gut wie nicht gepflegt worden, wenn überhaupt, dann wurden nur irgendwelche Äste abgeschnitten, die wohl gestört haben. Um welche Sorten es sich handelt weiß ich nicht, ich weiß nur, daß sie alt sind und letztes Jahr sehr gut getragen haben. Das Laub sah gut aus und von Krankheiten keine Spur, soweit ich es beurteilen kann.

Ganz wegnehmen möchte ich sie nicht, wäre schade drum. Wenn ich die Beiträge richtig gelesen habe, kann man Apfelbäume ziemlich radikal schneiden? Ich will ja auch keinen Fehler machen.
Gruß
Heike
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Zuccalmaglio

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #1 am: 27. Februar 2009, 14:41:00 »

Die Aussage, das man Äpfel "radikal schneiden" kann, würde ich so allgemein nicht stehen lassen wollen.

Einigermaßen vernünftig lässt sich dein Anliegen nur mit Fotos im unbelaubten Zustand, möglichst aus 2 oder 3 Perspektiven, beurteilen.

Eines vorweg: wenn es ein Spalier war und auch in Zukunft wieder sein soll, dann kommst du um ein Buch, welches auch die Grundlagen des Spalierschnittes behandelt, zusätzlich zu den hier zu erwartenden Antworten nicht herum.


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Tschöh mit ö

HeikeB

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #2 am: 27. Februar 2009, 16:37:29 »

Hallo,
es muß kein Spalier mehr werden, es ist Platz genug. Aber schneiden ist unbedingt nötig.
Bücher, in denen Spalierobst behandelt wird habe ich, aber die haben den Nachteil, daß entweder Erziehungsschnitt für junge Pflanzen, oder generelle Pflege behandelt werden. Ungepflegte Bäume wieder in Form bringen steht leider nirgens, im Netz habe ich auch nicht viel gefunden.
Ich werd mal sehen, ob ich Bilder machen kann.
Gruß
Heike
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cydorian

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #3 am: 27. Februar 2009, 18:45:55 »

Starker Rückschnitt wird zu starkem Neuaustrieb führen. Also Vorsicht. Wenn im August geschnitten wird, dann wird das weniger tiebfördernd.
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HeikeB

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #4 am: 27. Februar 2009, 23:18:44 »

So sehen sie aus:










« Letzte Änderung: 27. Februar 2009, 23:35:06 von HeikeB »
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Zuccalmaglio

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #5 am: 02. März 2009, 09:35:04 »

Da hast du wirklich ein besonderes Problem. Die Bäume sind tatsächlich,
vermutlich wegen der Zaunnähe, spalierähnlich aufgebaut.
Leider sind sie zwischenzeitlich völlig überbaut (=oben fast alles, unten fast nichts mehr). Das ist das Kernproblem.

Ich habe mich noch nie für Spalierformen interessiert und auch noch
keine geschnitten. Deshalb nur ein an allgemeinen Schnittregeln orientierter Tip.
Trotz Cydorians grundsätzlich richtigem Rat, durch einen Sommerschnitt die Triebkraft zu bremsen, würde ich ausnahmsweise die Zeit nutzen, und jetzt bevorzugt und nahezu 100%ig die Überbauung zu beseitigen.
Die Bäume werden im Frühsommer an vielen Stellen neu austreiben. Aus diesem Neuaustrieb kannst du dir die Fruchtäste für einen neuen (Spalier)aufbau aussuchen. Ich vermute, man muss dann auf jeden Fall steil stehende Reiter ganz entfernen und/oder viele Triebe in die Waagerechte bringen.

Falls die Kiefer im Nachbargarten irgendwo zwischen Ost und West stehen sollte, haben die Bäume keinen optimalen Standort.
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Tschöh mit ö

A-String

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #6 am: 02. März 2009, 10:10:31 »

Hallo, mein Vorschlag dazu:

von Vorne auf den Zaun/den jeweiligen Baum gesehen:

Das obere Geäst auslichten und zwar folgendermaßen:

In der Mitte einen Ast nach oben belassen (als höchsten Ast)
Jeweils einen seitlichen Ast links und rechts belassen (sollte schräg nach außen, jedoch mehr nach oben als nach außen zeigen). Die belassenen Äste etwa um 1-2 Meter zurückschneiden.

Auslichten: Die übrigen Äste wegnehmen, so dass alles lichter bzw. weniger dicht wirkt.

Fruchtäste: In der Mitte nach rechts und nach links, an den äußeren großen beiden Ästen jeweils nach außen zeigende Äste belassen und sie ggf. etwas schräg nach unten binden.




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Fragaria

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #7 am: 02. März 2009, 13:08:36 »

So sehen sie aus:


@HeikeB, ich habe mir zuerst die Fotos angesehen. Und sofort war die Erinnerung an ein Experiment in Polen wieder vor meinem Auge, wo man die "Regenschirm-Erziehung" von Obstbäumen praktizierte. Dabei handelte es sich um Halbstämme, deren Seitenäste etwa ab Sichthöhe nach oben und dann wieder nach unten verliefen, das waren die nur einschichtig dem Sonnenlicht ausgesetzten Traggerüste. Alles, was davon ausgehend nach oben trieb, wurde zweimal im Jahr (im Juni als Grünschnitt bzw. im Winter beiläufig mit) entfernt.

Auf den vorliegenden Fall bezogen: Ich würde alles, was unterhalb dieses "Schirmes" vom "Stamm" abzweigt, ganz glatt wegnehmen. Dann alles vom Schirm aus nach oben Strebende ebenso und schließlich sehen, ob da außerdem noch Luft rein muss. Aber dann erst mal wachsen lassen und sehen, was sich ergibt. Weiteres Schneiden im 2-Jahresrhythmus, und zwar immer dann, wenn sehr viele Blütenknospen angesetzt sind. Dann erspart man sich das Ausdünnen.

Aber: Meist haben 3 Experten mindestens 5 verschiedene Meinungen, und der Besitzer muss schließlich selbst entscheiden :D !!!
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cydorian

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #8 am: 02. März 2009, 13:23:56 »

Ich weiss nicht....die Stämme sehen auch nicht mehr gut aus. Wenn jetzt mit viel Mühe zurückgeschnitten wird und dann jahrelang Schosser gerissen werden müssen, heisst das sehr viel Arbeit und lange Zeit geringe Erträge, wenn überhaupt noch etwas zu erwarten ist. Verjüngungsarbeit ist ein Job für Jahre.

Die Alternative wäre Kettensäge und Neupflanzung. Etwas weniger nah am Zaun, Busch- oder Halbstämme auf mittelstark wachsenden Unterlagen wie MM111, vielleicht auch M106 oder M26, je nach Boden und ob man mit einem Pfahl leben will. Die kommen nach drei Jahren in Ertrag und man hat die Sorten, die man auch wirklich haben will.

Wobei, wie Zuccalmaglio schon bemerkte, der Platz teilweise nicht gut erscheint. Direkt dahinter steht irgendein riesiges, verschattendes Nadelgehölz und hoch, ausserdem dichte und höhe Büsche. Ohne Licht und Luft kannst du vielleicht Rasenmoos züchten, aber kein gutes Obst.

Wenn du schneiden willst, mach es wie hier schon gesagt wurde. Die Strategie muss sein: Altes, vergreistes Holz wegnehmen zugunsten der -leider nicht in Form gebrachten- jüngeren (aber ausgelichteten) Triebe. Da erscheint mit der Baum auf dem letzten Bild noch als der Kandidat, bei dem das am meisten Sinn hat.
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cydorian

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #9 am: 02. März 2009, 13:26:36 »

Und sofort war die Erinnerung an ein Experiment in Polen wieder vor meinem Auge, wo man die "Regenschirm-Erziehung" von Obstbäumen praktizierte. Dabei handelte es sich um Halbstämme, deren Seitenäste etwa ab Sichthöhe nach oben und dann wieder nach unten verliefen, das waren die nur einschichtig dem Sonnenlicht ausgesetzten Traggerüste.

Auf Dauer kann das nicht gutgehen. Hängendes Holz bei Äpfeln stirbt zu schnell.
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Fragaria

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #10 am: 02. März 2009, 18:46:53 »

Auf Dauer kann das nicht gutgehen. Hängendes Holz bei Äpfeln stirbt zu schnell.

@cydorian, o.k., das Experiment habe ich im August mit beeindruckender Ertragslast gesehen. Nach dem Winterschnitt sieht so ein "Regenschirm" sicher anders aus.
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A-String

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #11 am: 02. März 2009, 23:17:31 »

Zitat
Auf den vorliegenden Fall bezogen: Ich würde alles, was unterhalb dieses "Schirmes" vom "Stamm" abzweigt, ganz glatt wegnehmen. Dann alles vom Schirm aus nach oben Strebende ebenso und schließlich sehen, ob da außerdem noch Luft rein muss. Aber dann erst mal wachsen lassen und sehen, was sich ergibt. Weiteres Schneiden im 2-Jahresrhythmus, und zwar immer dann, wenn sehr viele Blütenknospen angesetzt sind. Dann erspart man sich das Ausdünnen.

Nun, werden alle oberen Äste weggenommen, dann gibts dieses Jahr ebenso umso mehr davon !
Was bleibt bei Deiner Schnittempfehlung überhaupt noch übrig?
Stumpen? Klingt eher nach Verschnitt, sorry... ::) >:(
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HeikeB

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #12 am: 02. März 2009, 23:29:26 »

Danke :)

Trotz der unterschiedlichen Meinungen hilft mir das schon viel weiter. Ich möchte die Bäume nicht fällen, die Nachbarin sagte heute, daß sie schon an die 20 Jahre stehen, vorher möchte ich es wenigstens versuchen.

Das Problem der hochragenden Äste ist, daß es z.T. keine einzelnen Äste sind, sondern ein Gewirr starker Äste die auf den jeweiligen Querast drücken. Rausgewachsen aus den Resten von irgendwann abgeschnittenen Ästen. Mir wird wohl nicht viel anderes übrig bleiben, als einen Teil davon komplett wegzunehmen, um aus den Resten eine Art von Verjüngung zu erreichen. Im Herbst haben sie mehr als genug getragen, sie stehen gegen Süden ausgerichtet, die Kiefer steht mehr östlich und die Büsche darf ich schneiden.

Ich habe heute erstmal teilweise eingewachsenen Schnüre vorsichtig durchgeschnitten, aber nicht entfernt. Dabei habe ich schon geko...., wie kann man massenhaft dünne Schnüre verwenden und dann nicht aufpassen, daß sie nicht einschneiden?
Gruß
Heike
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Fragaria

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #13 am: 03. März 2009, 09:39:54 »

Danke :)
die Nachbarin sagte heute, daß sie schon an die 20 Jahre stehen, vorher möchte ich es wenigstens versuchen. Das Problem der hochragenden Äste ist, daß es z.T. keine einzelnen Äste sind, sondern ein Gewirr starker Äste die auf den jeweiligen Querast drücken. Rausgewachsen aus den Resten von irgendwann abgeschnittenen Ästen. Mir wird wohl nicht viel anderes übrig bleiben, als einen Teil davon komplett wegzunehmen.

So viel habe ich mitgekriegt: Die Nachbarin und die Wurzeln der Bäume sowie der Ertrag sind sehr in Ordnung :)! Darum geht es, aber nach 20 Jahren nicht mehr um einen Schönheitspreis! Und deshalb sollte alle Kraft der Wurzeln den demnächst tragenden Querästen zugute kommen. Deshalb würde ich schon die unteren Seitenäste glatt ("auf Astring", damit über die Wunde Kallus wächst) wegnehmen
und auch die Queräste zunächst nur von den 1 - 3 stärksten, aufrecht wachsenden Konkurrenten ebenfalls "auf Astring" befreien. Ansonsten für diesen Sommer kein weiteres Stutzen, weil man dann erst sieht, wo die umverteilte Triebkraft hingeht. Am besten wäre es, wenn auch für dieses Jahr hinreichend Blüten angesetzt sind, das bremst unnötige Austriebe fast von allein.

Die Vorgänger hatten offenbar schon etwas gegen die aufrecht wachsenden Triebe unternommen, aber nur halbherzig. Auch ich würde zunächst in etwa 20 cm Abstand vom schließlich geplanten Schnitt alle Last wegnehmen, damit keine Rinde abreißt. Aber schließlich muss der falsche Trieb wirklich glatt "auf Astring" verschwinden, damit erstens keine schlafenden Augen wieder austreiben und zweitens ein ordentlicher Kallus die Wunde weitgehend verschließen kann. Letzteres kann man mit Baumwachs günstig beeinflussen.
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Elro

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Re:Rückschnitt alter Apfelbäume
« Antwort #14 am: 04. März 2009, 00:59:10 »

Und deshalb sollte alle Kraft der Wurzeln den demnächst tragenden Querästen zugute kommen. Deshalb würde ich schon die unteren Seitenäste glatt ("auf Astring", damit über die Wunde Kallus wächst) wegnehmen
Wenn unten weggenommen wird muß man ja noch höher zum ernten :-\
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Liebe Grüße Elke
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