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|19|2|Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

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Autor Thema: Sauerkirschen Schnitt oder nicht  (Gelesen 8164 mal)

Gänselieschen

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    • Andrea Timm
Sauerkirschen Schnitt oder nicht
« am: 16. Mai 2006, 14:22:35 »

Hallo Zusammen,

in meinem Garten sind zwei Sauerkirschbäume, ein alter und ein 4-5jähriger.

Den alten habe ich wegen Monilia ca. 2000 radikal geschnitten. Er wächst wie ein Busch, ca. 6 gleichstarke Hauptäste, war aber sehr groß.
In diesem Jahr blühte er erstmals wieder ganz doll und ohne Monilia.
Er hat aber inzwischen auch wieder überhängende Zweige.

Wie ist das mit dem Schnitt.

Der junge Baum ist wahrscheinlich ein Halbstamm. Er hatte vor zwei Sommern so eine Krankheit mit lauter Blattflecke und hat dann alles abgeworfen. Ich habe ihn sofort radikal geschnitten. Im Folgejahr war kaum eine Blüte und auch wieder die Krankheit.
In diesem Jahr hat er gut geblüht, aber ich finde, dass der Baum viel zu viele kleine Zweige entwickelt hat durch meinen Rückschnitt vor zwei Jahren.

Also, klärt mich doch mal bitte über die wichtigsten Fragen zum Sauerkirschschnitt (und Zeitpunkt) auf.

L.G.
Gänselieschen
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Gänselieschen

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Re:Sauerkirschen Schnitt oder nicht
« Antwort #1 am: 18. Mai 2006, 18:40:13 »

Hm, keine Antwort ist auch ne Antwort,
scheint ja schwieriger zu sein, als ich gehofft habe.

L.G:
Gänselieschen
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brennnessel

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Re:Sauerkirschen Schnitt oder nicht
« Antwort #2 am: 18. Mai 2006, 20:39:53 »

Hallo Gänselieschen, beim Baumschnitt kannst du 10 Fachleute fragen, kriegst 10 verschiedene "bombensichere" Auskünfte 8) !!!!
Ich schneide meinen Amarellenbaum eher selten. Er blühte und trägt jetzt eine Unmenge kleiner Früchtchen ! Sicher werden aber noch viele abfallen.
Letztes Jahr hatte er - wie bei uns alle Kirschbäume - starken Befall der Schrotschusskrankheit, die du vor zwei Jahren an deinem Baum hattest!
Habe gerade heute wieder gehört, dass das viele Herumschnipseln
( beim Marillenbaum z.B.) eher Krankheiten fördert, weil es ja doch lauter Wunden sind, in die die Krankheitserreger eintreten können. Andere bestreiten das aber ....
Da ich nicht mehr so gerne auf Leitern herumturne, kommt mir das Wenigschneiden viel gelegener ;) ....) !
LG Lisl
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Zuccalmaglio

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Re:Sauerkirschen Schnitt oder nicht
« Antwort #3 am: 18. Mai 2006, 21:35:42 »

Gänselieschen,
hatte den Thread auch übersehen.

Schnitt der Sauerkirschen direkt nach der Ernte.

Zu den Begriffen Busch/Halbstamm. Es gibt entsprechende Regeln
des BdB (Baumschulverband) bis zu welcher Stammhöhe (Boden bis
Leitastansatz) es sich um einen Busch, Halb- oder Hochstamm handelt. Habe die Maße aber nicht mehr im Kopf. Busch so ca. 0,40 bis 1,00 m Stammhöhe, Halbstamm glaube ich bis 1,60 und ab da Hochstamm oder so ungefähr. Im landläufigen Gebrauch werden jedoch oftmals geringere Höhen mit den Begriffen in Verbindung gebracht.

Wenn es sich bei den Blattflecken um Löcher mit rötlichem Ring handelte (wie mit Schrot durchgeschossen), dann war es Schrotschußkrankheit. Bräunliche Flecken lassen aber eher Sprühfleckenkrankheit (Blumeriella jaapii) vermuten. Beides Pilzkrankheiten. Für Privatgärten sind "harte" chemische Keulen nicht mehr zugelassen. Bleibt der mehr oder weniger biologische Bereich, nach dem du dich im Gartencenter etc. erkundigen kannst.
Zur Wirksamkeit von diesen Pilzmitteln kann ich nichts gesichertes sagen. Wenn man dem glauben darf, was ich so höre, habe ich zumindest beim Moniliapilz Zweifel.

Zum Schnitt: Brennessel hat schon recht, wenn sie zu starke Eingriffe in Zweifel zieht. Deshalb bei Sauerkirschen auch nicht einfach
alle Zweige/Äste um z.B. 30 % einfach kürzen, sondern alle Zweige mit Ausnahme der Leitäste auf jüngere und vitalere ableiten. Die, auf die abgeleitet wird, dürfen nicht nach unten zeigen/wachsen.
Ableiten = Wegschnitt des alten Zweiges bis kurz vor den jüngeren Trieb der stehen bleiben soll. Sorry, ich kann das nicht besser erläutern.
Die Gerüstäste, 3-4 plus Mittelachse bei einer Pyramidenkrone und 4 bei einer Hohlkrone bleiben, sofern sie nach der Erziehungszeit stabil genug sind, ungeschnitten (vielleicht alle 2-3 Jahre mal auf ein nach außen stehendes Auge etwas anschneiden, wenn der Baum zu schwachwüchsig sein sollte).
Wenn man die Sauerkirschen einfach zurückschneidet (ohne ableiten) bekommt man oft den Effekt, das der Baum ein Ausfalljahr bekommt.
Denn Sauerkirschen blühen/fruchten i.d.R. nur am einjährigen Holz.
Das wird auch bei einem Rückschnitt mittels ableiten i.d.R. ausreichend neu gebildet.
6 Gerüstäste wie an deinem einen Baum sind auf jeden Fall zu viel.
Zu dichte Kronen begünstigen wegen fehlendem Licht und behinderter Luftzirkulation die Krankheiten und ungenügende Frucht-/Blütenbildung.
Ich denke, du solltest dir wegen notwendiger Grundkenntnisse ein Buch über Obstbaumschnitt zulegen. Da geht es meist nicht nur um
Schemata des Schnittes, sondern man erfährt einiges anderes mehr über das Wuchsverhalten von (Obst)gehölzen.
Gespeichert
Tschöh mit ö
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