Moin, moin!
Welcher Pilz das genau ist kann ich dir nicht sagen, sicher ist aber, dass du dir die Kupferspritzung sparen kannst. Kupfer ist ein rein vorbeugend wirksames Fungizid, bei vorhandenem Befall tötet es den nicht sicher ab. Kupferpräparate wirken, indem die Spore bei Kontakt mit dem Belag passiv viel Kupfer aufnimmt und dadurch nicht mehr lebensfähig ist.
Mir stelt sich bei so großen Schnittwunden vor allem die Frage warum du kein Wundverschussmittel benutzt hast! Wundverschlussmittel müssen immer über die gesamte wunde, also auch und gerade auf den Holzkörper, bis etwas über die Wundränder hinaus direkt nach dem Schnitt aufgetragen werden.
Falls die Wunde noch nicht Jahre alt ist, kannst du folgendes versuchen:
Säge nochmals eine dünne Scheibe ab oder entferne das befallene Holz notfalls mit einer Raspel. Danach die Wunde glätten und mit einem Wundverschussmittel mit Fungizidzusatz über die Wundränder hinaus und vor Allem auch auf den Holzkörper verschließen.
Wenn du gar nichts machst wird das, wie gesagt, dazu führen, dass der Baum über kurz oder lang innen hohl wird und gefällt werden muss.
Wenn ich mir das Foto nochmal genauer ansehe, könnte es sich um Schwärzepilze handeln. Diese wachsen auf zuckerhaltigen Ausscheidungen (wenn der Saft aus der Wunde austritt oder auf Bättern bei starkem Befall durch Blattläuse, weiße Fliegen etc.). Diese Pilze an sich sind harmlos und du kennst sie vieleicht als Rußtau (eben das Schwarze auf den Blättern bei massivem Befall mit saugenden Insekten). Jedoch solltest du die Wunde trotzdem versorgen (wie oben beschrieben) und eine Infektion mit holzzerstörenden Pilzen zu vermeiden. Die Wundversorgung mit Wundverschlussmittel, oder bei frischen und nicht infizierten Wunden auch mit Baumwachs, sollte bei allen Wunden ab 3cm Durchmesser sofort durchgeführt werden. Ab dieser Größe besteht erhöhte Gefahr einer Infektion, da der Baum die Wunden dann nicht schnell genug überwallen kann.
LG Daniel