http://www.myblueplanet.ch/treemap/images/infos/SEBA_Speierling.pdfDaraus:
Generative Vermehrung. Der einhäusige Speierling
ist ein typischer Insektenblütler wie viele
Rosengewächse. Im Gegensatz zu den anderen
Sorbus-Arten sind keine Hybriden des Speierlings
mit seinen näheren Verwandten bekannt.
Generativ vermehrt sich der Speierling in Mitteleuropa
nur schlecht. Er bildet pro Frucht 1 bis
2 Samen aus. Unterdrückte Individuen fruchten
oft überhaupt nicht. Weil seine Vorkommen
meist isoliert sind, leidet er vermutlich unter
Inzuchtdepression: Mangels Bestäubungspartnern
kommt es zur Selbstbefruchtung, die weniger
vitale Nachkommen hervorbringt. Mit zunehmendem
Anteil der Selbstbefruchtung des
Mutterbaumes schwindet die Keimfähigkeit der
Samen, die Überlebensfähigkeit der Keimlinge
und die Wuchskraft der Nachkommen.
Samenausbreitung. Die Samen des Speierlings
werden sehr effizient verbreitet. Die grossen
Früchte locken Vögel und Tiere an. Vor allem
Nager, Reh, Wildschwein, Fuchs und Marder
fressen die Speierlingsfrüchte und scheiden die
Samen unverdaut wieder aus. Auch der Mensch
hat von der Antike bis ins frühe Mittelalter stark
zur Ausbreitung des Speierlings beigetragen,
indem er dessen Früchte, die Spieräpfel, landwirtschaftlich
produzierte.
Keimung. Die Samen des Speierlings keimen
nach der Überwinterung, beziehungsweise nach
einer zweimonatigen Nass/kalt-Stratifizierung
im ersten Frühjahr. Die Überlebensfähigkeit der
Keimlinge ist gering, weil sie nur wenig Reservestoffe
haben. Ausserdem sind sie anfällig für
verschiedene Pilzkrankheiten.
Vegetative Vermehrung. Verglichen mit seinen
nächsten Verwandten, vermehrt sich der Speierling
vegetativ nur schwach. Wurzelbrut und
Stockausschlag sind möglich, sie verschwinden
aber wegen Lichtmangels meistens wieder. Die
Fähigkeit zur vegetativen Vermehrung hat aber
sicher zur Ausbreitung des Speierlings während
den Zeiten des Nieder- und Mittelwaldbetriebes
beigetragen. Selbst kleine Reliktvorkommen
unterdrückter Individuen konnten sich so – vermutlich
auch ohne Verjüngung über Samen –
während Jahrhunderten halten. Die Vermehrung
über Wurzelstecklinge ist beim Speierling
gut möglich.
Quellen: Brütsch und Rotach 1993, Dagenbach 1978, Klumpp et al. 1997,
Kutzelnigg 1995, von Schmeling
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Woanders habe ich gelesen, daß Speierlinge, die sich selbst befruchten, nur Saatgut hervorbringen, das wenige Wochen nach der Keimung eingeht. Leider finde ich den Link nicht mehr.