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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
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|28|8|Um die Zeit des Augustin ziehn die warmen Tage dahin.

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Autor Thema: Veredeln als Laie  (Gelesen 24579 mal)

frida

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Veredeln als Laie
« am: 17. Oktober 2005, 18:37:34 »

Hallo, wer von Euch hat schon Erfahrungen damit gemacht, auf einen alten Apfelbaum neue Triebe zu veredeln? Ich kenne bisher nur das Propfen als dafür angemessene Methode, frage mich aber, ob man den ganzen Baum "abwerfen" muß oder ob man auch eine Hälfte stehen lassen kann, natürlich zurückgeschnitten bzw. ob man nur auf einen Ast propfen kann. Auch finde ich das Propfen eine zweischneidige Sache, da ja ziemlich große Wunden entstehen, oder? Oder kann man sogar noch auf alten Bäumen okulieren ??? Fragen über Fragen...
Gruß von Frida
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Ralf

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #1 am: 17. Oktober 2005, 19:30:55 »

Hallo Frida,
ich habe mich auch in den letzten Jahren eingearbeitet, Kurse besucht, gelesen ...
Also im Prinzip geht alles auch bei älteren Bäumen. Das Einokulieren insbesondere auch, ich habe so eine Sauerkirsche mit Süßkirsche ergänzt. Okulieren geht auch bei mehrjährigen Ästen, wenn die Rinde nicht völlig verhärtet ist. Massenhaftes Einokulieren heißt "Tasmanische Methode" und ist sehr gut zum Üben. Die nächste gute Gelegenheit hierfür ist aber erst im Sommer. Frühjahrsokulationen sind etwas heikel. Sehr gut sind mir Spaltveredelungen auf gleichstarke Zweige gelungen (gilt als unelegant). Durch ordentliche Messer und gutes Veredelungsband (z.B. Fleicoband) wird die Sache sehr erleichtert. Habe aber auch schon mit Küchenmesser oder Teflonband Erfolg gehabt. Man könnte stundenlang schreiben ...

Viel Spaß
Ralf
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frida

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #2 am: 17. Oktober 2005, 21:41:22 »

Was sind Spaltveredelungen??? Sowas wie Kopulieren??? Und heißt tasmanische Methode, einfach einen Haufen Okulationen vorzunehmen in der Hoffnung, daß wenigstens ein paar davon gelingen?
Grüße von Frida
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Elro

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #3 am: 18. Oktober 2005, 01:13:45 »

Hallo Frida,

ich habe auch schon an einem Apfelbaum nur ein Ast mit einer anderen Sorte aufgepropft.
Bei einem Birnbaum (Gellerts Butterbirne) habe ich die Hälte abgeworfen und die unteren Äste gelassen. Auf die Stammverlängerung habe ich dann Williams Christ gepropft. Ist prima gelungen und seit dieser Zeit trägt mein Birnbaum viel besser weil nun die eine Sorte von der anderen bestäubt wird.
Mit okulieren habe ich noch keine Erfolge gehabt, das liegt aber eher daran daß ich das nicht richtig kann.
Klar gibt es beim propfen sehr große Wunden aber ich sage mir dann immer: Entweder oder ;D Weil meist bin ich dann mit dem Baum und seinem Ertrag nicht einverstanden und bevor er weichen muß wird sozusagen die letzte Möglichkeit angewendet ;)

Soviel zu meinen Erfahrungen.

Liebe Grüße Elke
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Liebe Grüße Elke

kupu malam

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #4 am: 18. Oktober 2005, 06:17:07 »

Hallo frida,

Spaltpfropfen ist eine Kopulationsart, hierbei wird die Unterlage, die gleich stark sein sollte wie das Edelreis, auf ca. 5 cm gespalten, das Edelreis auf die gleiche Länge unten und oben so angeschnitten, daß ein Keil entsteht, dieser wird in den Spalt geschoben. Nicht elegant, aber für den Anfänger wohl die beste Pfropfmethode.
Worauf hierbei zu achten ist, Fotos wie richtig und die Folgen wenn falsch, warum man nicht den ganzen Baum abwerfen sollte etc. findest Du meines Erachtens am nachvollziehbarsten bei Palmer, der sowieso meiner Meinung nach das Buch schlechthin für jeden Obstbaumbesitzer ist.

Grüße
Kupumalam
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Ralf

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #5 am: 19. Oktober 2005, 21:27:46 »

Hallo Frida,
die Tasmanische Methode ist schon zum Umveredeln, aber natürlich auch zum Üben.
Ein Link:
http://www.biozac.de/biozac/europom/edel.htm
Schönen Gruß
Ralf
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Fritz73

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #6 am: 27. November 2005, 18:03:22 »

Hallo Frida,

Alte Bäume umpfropfen( Hochstämmer) lohnt sich nur, wenn kein Platz für eine Niederobstanlage vorhanden ist.

Aepfel und Birnen: Leitäste und Mitteltrieb abwerfen, je nach Wunsch bis etwa hälftig, anfangs April wenn die Rinde gut sich vom Holz lösen lässt. Alle übrigen Seitenäste stehen lassen.
Schnitte schräg abwärts ausführen, Fläche mit Lötlampe abflammbieren, Rinde mit scharfem Pfropfmesser anschneiden. Je nach Umfang mehrere Reiser unter die Rinde setzen. (ca alle 4-5 cm) dann Wundverschluss.

Ausgekahlte Aeste können mit anderen Sorten, nach Skizze garniert werden. Die zwei Schnitte mit starkem Messer und leichtem Hammer ausführen.
Das „Dreieck“ ausschneiden, Edelreis mit zwei Schnitten, keilförmig 6-7cm zuschneiden, dünne Haut auf dem Kambium entfernen, 2 cm über zweitem Auge , rechtwinklig abschneiden.
Mit Hammer das Reis unter die Borke einschlagen, Schrägschnitt 5 mm über Auge.
Den auftreibenden Lappen oberhalb des Reises mit Nagel (breiter Kopf) fixieren .
Das Ganze, inkl. Reiserspitze mit Verschlussmittel dicht machen.

Bei Birnen sollte man möglichst viele Sorten einsetzen, da keine im Naturlager über 2 Wochen haltbar ist. Die Reifezeiten aber aller Birnensorten zwischen Mitte Juli und Ende Oktober liegen.

Bei Aepfel und Birnen immer oben Spätsorten, unten Frühsorten.

Steinobst nach der Ernte, oder im Frühjahr abwerfen. Neuaustriebe im nächsten Jahr durch Kopulationspfropfung umveredlen.
Rindenpfropfen eignet sich nicht besonders, da keine richtige Holzverbindung entsteht. Sturmschäden auch nach einigen Jahren möglich.
Bei Kopulationspfropfung Schnitte mindestens 5-7 cm ziehen . Vorteil: kann besser eingebunden werden, wächst besser zusammen, da mehr Kambiumkontakt.
Natürlich in der Baumschule nur 3cm, braucht weniger Verschluss-Material.

Gruss

Fritz
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frida

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #7 am: 29. November 2005, 19:39:22 »

Danke Fritz. Ich werde mich dann im Frühjahr mal versuchen. Habe auch was neu gepflanzt, aber so richtig viel Platz habe ich halt nicht, deshalb ist es einen Versuch wert.
Gruß von Frida
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Ralf

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Veredelungskurs in Stolberg/Aachen
« Antwort #8 am: 20. Januar 2006, 19:43:19 »

 http://www.bs-aachen.de/start_frames.html --> Veranstaltungen. Ich war letztes Jahr da, Schwerpunkt Kopulieren. Prima Biosaft von Streuobstwiesen.
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ellison

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #9 am: 22. Januar 2006, 07:23:54 »

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« Letzte Änderung: 24. Juni 2015, 13:32:33 von ellison »
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andreasNB

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #10 am: 22. Januar 2006, 20:36:48 »

Hallo ellison,

Wenn mit Petersbirne die Petersbirne aus dem Entstehungsgebiet Leipziger-/Altenburger-Raum gemeint ist, habe ich was die Haltbarkeit angeht, andere Erinnerungen. Nach ein paar Tagen war sie immer teigig.

Aber lecker, weil sehr aromatisch ist sie trotzdem :)

Gruß
Andreas
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ellison

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #11 am: 22. Januar 2006, 22:12:57 »

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« Letzte Änderung: 24. Juni 2015, 13:32:04 von ellison »
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andreasNB

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #12 am: 22. Januar 2006, 22:55:08 »

Wieder was gelernt.
Die letzte Petersbirnenernte war auch in meiner Kindheit. Und da hab ich nicht für eine Lagerung gepflückt ;D

Eine Neupflanzung der Petersbirne im Garten meiner Eltern (in Gera) mußte nach 2-3 Jahren wieder gefällt werden. Wegen Birnengitterrost. Blätter waren mehr orange als grün >:(
Den Nachbarn blieb mit ihren Birnen meist auch nichts anderes übrig.

Hier in Meck-Pomm - auf meinem neu gepachteten Grundstück - ist er mir diesen Sommer auf den 2 Birnbäumen nicht aufgefallen.

Muß gleich mal schaun was es zu diesem Thema hier Forum schon gibt.

VieleGrüße
Andreas
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ellison

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Re:Veredeln als Laie
« Antwort #13 am: 23. Januar 2006, 06:53:51 »

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« Letzte Änderung: 24. Juni 2015, 13:32:16 von ellison »
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Ralf

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Wieder Veredelungskurs in Stolberg/Aachen
« Antwort #14 am: 01. Januar 2007, 21:25:52 »

Hallo zusammen,
auch dieses Jahr bietet die biologische Station des Kreises Aachen wieder einen Veredelungskurs an. Ich war vor 2 Jahren dort, damals ging es im Wesentlichen ums Kopulieren. Termin ist der 24.2., näheres findet man bei den Veranstaltungen unter: http://www.bs-aachen.de/start_frames.html
Schönen Gruß
Ralf
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