Hallo Frida,
Alte Bäume umpfropfen( Hochstämmer) lohnt sich nur, wenn kein Platz für eine Niederobstanlage vorhanden ist.
Aepfel und Birnen: Leitäste und Mitteltrieb abwerfen, je nach Wunsch bis etwa hälftig, anfangs April wenn die Rinde gut sich vom Holz lösen lässt. Alle übrigen Seitenäste stehen lassen.
Schnitte schräg abwärts ausführen, Fläche mit Lötlampe abflammbieren, Rinde mit scharfem Pfropfmesser anschneiden. Je nach Umfang mehrere Reiser unter die Rinde setzen. (ca alle 4-5 cm) dann Wundverschluss.
Ausgekahlte Aeste können mit anderen Sorten, nach Skizze garniert werden. Die zwei Schnitte mit starkem Messer und leichtem Hammer ausführen.
Das „Dreieck“ ausschneiden, Edelreis mit zwei Schnitten, keilförmig 6-7cm zuschneiden, dünne Haut auf dem Kambium entfernen, 2 cm über zweitem Auge , rechtwinklig abschneiden.
Mit Hammer das Reis unter die Borke einschlagen, Schrägschnitt 5 mm über Auge.
Den auftreibenden Lappen oberhalb des Reises mit Nagel (breiter Kopf) fixieren .
Das Ganze, inkl. Reiserspitze mit Verschlussmittel dicht machen.
Bei Birnen sollte man möglichst viele Sorten einsetzen, da keine im Naturlager über 2 Wochen haltbar ist. Die Reifezeiten aber aller Birnensorten zwischen Mitte Juli und Ende Oktober liegen.
Bei Aepfel und Birnen immer oben Spätsorten, unten Frühsorten.
Steinobst nach der Ernte, oder im Frühjahr abwerfen. Neuaustriebe im nächsten Jahr durch Kopulationspfropfung umveredlen.
Rindenpfropfen eignet sich nicht besonders, da keine richtige Holzverbindung entsteht. Sturmschäden auch nach einigen Jahren möglich.
Bei Kopulationspfropfung Schnitte mindestens 5-7 cm ziehen . Vorteil: kann besser eingebunden werden, wächst besser zusammen, da mehr Kambiumkontakt.
Natürlich in der Baumschule nur 3cm, braucht weniger Verschluss-Material.
Gruss
Fritz