Danke für die Fotos.
Ich erkenne da den Zwang vom Bauern, jedes Jahr was ernten zu müssen. Ist nun mal leider so.
Die Fruchtäste sind freigeschnitten, damit das was draufhängt auch gut färbt und ausreift. Da ist es unerheblich, ob die Fruchtäste 5m vom Stamm weg sind und die Statik ruiniert ist.
Holzaufbau und Leitäste, die die Frucht tragen, keine Chance, das Wesen des Baumes wird untergeordnet. Der Schnitt wird bis zur Ernte gedacht, nicht einen Moment weiter wo die nächsten Fruchtspieße wachsen sollen die auch vom Baum getragen werden.
Man muss nicht unbedingt Palmern, aber solche entseelten Bäume wachsen hier in der Vorderpflaz als Spindel degradiert um den Frühmarkt in D zu bedienen, weil hier mit keinem anderen System der Zwetschgen noch ein finanzielles Auskommen möglich ist.
Was will man davon halten? Wenn man als Hobbyzwetschgenanbauer noch starkwüchsige Bäume hat, dann bitte auch die Unterlagenschosser entfernen um Scharka einzudämmen, den Baum auch Baum werden lassen, in längeren Zeiträumen denken als 1-2 Jahre, mir tut der Anblick solcher Bäume wie gezeigt weh.
In der hiesigen Gartenanlage gibts noch schöne Zwetschgenbäume, die Besitzer freuen sich allerdings auch darüber wenn der Ertrag in 1-2 Schubkarren passt. Es gibt hier fast keine Abnehmer mehr dafür. Der Zwetschgenbaum, einst eine Kultur die das Aufblühen und Überleben ganzer Landstriche gesichert hat, verkommt zum Schattenbaum fürs Planschbecken der Enkel.
Trotz allem, ein schönes Relikt was du da mit dem Foto eingefangen hast.