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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: alte apfelsorten - top oder flop?  (Gelesen 5573 mal)

zwerggarten

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alte apfelsorten - top oder flop?
« am: 16. Februar 2008, 20:55:24 »

nach einigem (nicht ganz so befriedigendem) suchen hier im obst-forum mache ich doch einfach mal einen thread auf:

letzten herbst habe ich nach gaaanz langem hin- und herüberlegen und listen sondieren und vergleichen ein paar alte apfelsorten gekauft. bevor die bäumchen nun überhaupt zeigen, ob sie angewachsen sind (oder gar blühen, oder gar fruchten! ;)), frage ich mich inzwischen, ob ich mich zu recht auf die äpfel freuen darf... ::)

kann mich jemand beruhigen oder wird mir jemand gar empfehlen, die eine oder andere sorte lieber gleich auszutauschen? 8)

es soll in einem berliner kleingarten auf lehmigem gartenboden (mit kriegsschuttanteilen) folgendes wachsen & gedeihen & schmackhafte äpfel produzieren:

jessenapfel (busch 2j.s.)
wohlschmecker aus vierlanden (halbstamm)
goldrenette von blenheim (halbstamm 3j. typ7)
graue renette der bretagne (halbstamm 4j.s. c10)
burchardts netzrenette (busch 3j.s. c5)
« Letzte Änderung: 16. Februar 2008, 20:56:14 von zwerggarten »
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Zuccalmaglio

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Re:alte apfelsorten - top oder flop?
« Antwort #1 am: 16. Februar 2008, 21:31:23 »

"Blenheim" kenne und habe ich. Die anderen Sorten sind mir nicht bekannt. Blenheim wächst stark und braucht auf M7 als Halbstamm auf Dauer mind. 15qm Standraum. Wenn deine anderen Halbstämme auf stärkeren Unterlagen stehen sollten, könnte es für einen kleinen Garten eng werden.
Die Literaturangaben zum guten Geschmack von Blenheim kann ich voll bestätigen. Sehr gutes Apfelaroma mit leicht nussigem Hintergrund bei ausgeglichenem Zucker/Säure. Reift hier in Colonia im Mittel M/E 9 und hält im Gartenhaus bei geöffnetem Fenster gut bis Wheinachten. Dann zunehmend schrumpelnd. Regelmäßiger Träger. Schorf und Mehltau nur marginal. Nachteilig ist die Fruchtfäule- insbesondere die Moniliaanfälligkeit, was auch das Lager betrifft. Viele Früchte faulen schon weit vor der Reife im Baum. Man sollte sie bei der Befallserkennung sofort herausnehmen.
Auf meinem sandigen Lehm mit guter Wasserführung bisher kein Krebs,
der bei feuchteren, stauenden Bodenverhältnissen obligatorisch ist.
Die Sorte ist triploid und somit nicht als Befruchter geeignet, was bei der Sortenvielfalt in deiner Kleingartenanlage aber keine Rolle spielen dürfte. Blenheim soll sehr feuerbrandanfällig sein.
« Letzte Änderung: 16. Februar 2008, 21:32:15 von Zuccalmaglio »
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Crispa †

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Re:alte apfelsorten - top oder flop?
« Antwort #2 am: 16. Februar 2008, 21:45:17 »

Hallo Zwerggarten,

Wie es immer im Leben ist werden auch deine gepflanzten Apfelbäume Liebhaber haben. Zumindest hast du nicht so ganz geläufige Sorten gepflanzt.

Ich selbst habe die "Goldrenette von Blenheim" und meine, dass es ein wirklich sehr guter aromatischer länger haltbarer Apfel ist, an dem du viel Freude haben wirst.

Auch die "Graue Französische Renette" ist ein wohlschmeckender saftiger Apfel bei dem mir allerdings die starke Berostung nicht so ganz gefällt. Ich esse ihn gern geschält. Er wird nicht sehr häufig mehr gepflanzt. Wer hat dir den Empfohlen?

Der "Wohlschmecker aus Vierlanden" ist äußerst selten auch in der Gegend von Hamburg von wo er kommt. Er schmeckt süß würzig. Leider ist der Ertrag gering und er wird schnell mehlig.

Den Jessenapfel kenne ich nicht und finde auch nichts über ihn in meiner umfangreichen Literatur.
« Letzte Änderung: 16. Februar 2008, 21:46:50 von Crispa »
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Liebe Grüsse Crispa

Zuccalmaglio

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Re:alte apfelsorten - top oder flop?
« Antwort #3 am: 16. Februar 2008, 21:46:15 »

Habe noch was vergessen. Die Sorte Blenheim ist auch anfällig für die sogenannte Regenfleckenkrankheit (rußiger, rauchiger Belag auf der Schale durch Pilz).
Bisher habe ich nicht herausfinden können, ob bei Verzehr Gefahren für den Menschen bestehen. Die Uni Bonn hat dazu vor Jahren einmal geforscht.
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Arachne

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Re:alte apfelsorten - top oder flop?
« Antwort #4 am: 16. Februar 2008, 22:43:43 »

Jessenapfel ist ein früher Sommerapfel, also nicht lagerungsfähig. Ich habe seit 2007 auch einen auf schwachwachsender Unterlage. Dieser Apfel soll bei mir nur die Zeit überbrücken, bis die anderen Sorten reif sind. Weiß noch nicht, wie die Äpfel sind. Es ist jedenfalls eine norddeutsche Sorte.

Wo hast Du Deinen her?
« Letzte Änderung: 16. Februar 2008, 22:46:56 von Arachne »
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Schränke und Fächer flimmern und flammern.
Alles hat mir unbezahlt Schmetterling mit Duft bemalt. (F. Rückert)

zwerggarten

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Re:alte apfelsorten - top oder flop?
« Antwort #5 am: 16. Februar 2008, 23:14:11 »

@ crispa: die graue renette habe ich ausgewählt, weil ich früher an niedersächsischen feldwegen immer alte apfelbäume mit stark berosteten früchten interessant fand und bei verschiedenen herbstspaziergängen durchprobiert habe - würzig und sauer, meist noch etwas unreif, aber sehr lecker! ich hoffe einfach mal, dass die gewählte sorte jetzt diesen landäpfeln ähnelt...
« Letzte Änderung: 16. Februar 2008, 23:20:38 von zwerggarten »
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zwerggarten

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Re:alte apfelsorten - top oder flop?
« Antwort #6 am: 16. Februar 2008, 23:19:21 »

@ arachne: mein jessenapfel ist von der baumschule boysen aus niebüll - und ich hoffe mal sehr, dass das bäumchen auch berliner klima mag und nicht seeluft braucht...

ich habe ihn als ersatz für einen (meinen gartenplanungen zum opfer gefallenen) klarapfel gepflanzt... den wohlschmecker für bald danach und die renetten zum lagern für den winter...
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max.

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Re:alte apfelsorten - top oder flop?
« Antwort #7 am: 17. Februar 2008, 00:01:02 »

zwischenfrage:
wie alt muß denn eine apfelsorte sein, um den titel "alt" - der in diesem zusammenhang eigenartigerweise ein ehrentitel ist - tragen zu dürfen?
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Crispa †

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Re:alte apfelsorten - top oder flop?
« Antwort #8 am: 17. Februar 2008, 09:44:35 »

@ max,
da gibt es sicherlich keine genaue Definition. Ich würde sagen alte Apfel- und auch Rosensorte = 19. Jahrhundert und früher. Die o.a. „Graue Französische Renette soll aus dem 15. oder 16. Jahrhundert stammen. Sie wurde 1813 von dem Pomologen C:H: Dietrich beschrieben und 1874 vom Deutschen Pomologenverein zum Anbau empfohlen. Es ist schon ein besonderer Apfel der vielen gefallen hat sonst gäbe es ihn sicherlich nicht mehr.

Nur die obige Sortenzusammenstellung ist etwas seltsam zumindest bevor ich wusste, dass der Jettenapfel ein früher Sommerapfel sein soll. Ich lege nicht nur wert auf den Geschmack sondern auch auf das Aussehen die Reifezeit und die Lagerfähigkeit.
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Liebe Grüsse Crispa
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