Da sind einige Punkte, wo man ansetzen könnte...
Vor einigen Jahren wurde unser Garten neu angelegt. Es sollte ein japanischer Ziergarten werden. Hierzu wurde von meinem Lebensgefährten ein Gartenbauunternehmen beauftragt den Garten anhand seiner Vorstellungen zu gestalten und zu bepflanzen.
Japanischer Garten? Ich gehe mal davon aus, daß ihr euch anhand von Literatur schlau gemacht habt, was einen japanischen Garten ausmacht. Primär ist das die
flächendeckende Bepflanzung mit Ausnahme von Sand-, Kies- oder Steinflächen. Das heißt, es gibt in einem japanischen Garten nur selten offenen Boden, in dem sich große Mengen von Wildkräutern ansiedeln können.
Jedenfalls war der Garten die ersten 2 Jahre nach Anlegen nahezu unkrautfrei. Nun sind seit Anlage des Gartens 6 Jahre ins Land gegeangen und der gesamte Garten ist voll Unkraut zugewucht. Allerdings nicht aus Faulheit oder Unfähigkeit sich um den Garten zu kümmern, sodern auf Grund von "verseuchter" Erde.
Wildkräuter werden hauptsächlich durch Wind und Tiere eingebracht. Das ist ein ständiger Fluß von Samen, den man nicht unterbrechen kann. Keimerfolg haben die Samen aber nur da, wo brache Flächen zum Keimen einladen, das heißt, wo wenig Konkurrenz herrscht. Typisch wäre dafür eine offene Erdfläche.
Die Zierpflanzen werden mittlerweile schon vom Unkraut aufgefressen und gehen ein.
Das gibt's nicht, daß Zierpflanzen vom Unkraut aufgefressen werden.
Wenn die Zierpflanzen, von denen ich annehme, daß sie bereits seit Gestaltung des Gartens dort wachsen und nach deinen Angaben das auch zwei Jahre lang ungestört tun konnten, nicht in der Lage sind, sich gegen Wildkräuter durchzusetzen, dann stimmt etwas nicht. Entweder sind die Pflanzen nicht für eure Gartensituation geeignet, oder ihr habt das Wildkrautwachstum jahrelang nicht genügend beachtet oder gejätet.
Brennesseln, Taubnesseln, Ochsenzungen, Disteln, Löwenzahn und ein Unkraut, das aussieht wie ganz kleine Keimlinge des Spargels bzw. kleine weiche Tannenbäumchen.
Das sind vermehrt Stickstoffzeiger -- habt ihr zusätzlich gedüngt? Und wenn ja, womit und wieviel?
Nach jedem Regenguss sprießt alles wieder neu. Wir vermuten, dass die ganzen Unkräuter Rizome in der Erde gebildet haben.
Brennesseln, Disteln, Löwenzahn und der wilde Spargel sind mehrjährig, sie kommen aus den Wurzelstöcken wieder, wenn man sie nur oberflächlich entfernt.
Besorgt euch für diese Wildkräuter einen Unkrautstecher, der die Wurzeln aus größerer Tiefe aushebt.
Selbst round-up brachte keinen Erfolg.
Wenn ihr roundup flächendeckend (sprühend) aufgebracht haben solltet, könnte das erklären, warum eure Zierpflanzen eingehen. roundup selektiv zu verwenden, verlangt genaues Aufpinseln.
Sicherlich wäre es sinnvoll den Boden im Garten abzutragen und neuen Mutterboden samt einer Rizomsperre auszubringen, allerdings ist das bei der Gartengröße (900qm) sehr kostenintensiv und derzeit für uns nicht leistbar.
Nein, das wäre nicht sinnvoll. Wie gesagt, Wildkrautsamen kommen von oben, da hilft weder der Bodenaustausch noch eine Rhizomsperre. Das Geld könnt ihr also schon mal sparen.
Vielleicht ist es ja möglich ein anderes Bodenmilieu zu schaffen, damit das Unkraut nicht mehr wachsen will??? Eben von sauer nach basisch und umgekehrt???
Von solchen Experimenten rate ich ab. Wildkräuter sind Pionierpflanzen, deren Aufgabe in der Natur ist es, brachliegende, offene Flächen zu bewachsen und den Boden dadurch vor Erosion zu schützen.
Die Auswahl an Wildkräutern ist groß, wenn's der einen Art nicht gefällt, freut sich eine andere drüber.
Mein Vorschlag:
Beschreibe uns mal die Bepflanzung eures Gartens, am besten mit Fotos. Dann kann man sehen, wo die Probleme entstehen.