Hallo, Mara,
Es gab mal hier - nicht bei den Rosen, sondern, glaube ich, im Arboretum - einen Thread über Winterschäden bei Buddleia. Leider finde ich ihn nicht mehr. Ich erinnere mich aber, dass behauptet wurde, es spiele eigentlich keine Rolle ob zurückgeschnitten wurde oder nicht. Ob Zweige oder Äste erfrieren, hängt eher mit deren Stärke (dem Umfang), dem Grad der Verholzung oder anderen Faktoren zusammen. ...
zum Schnitt bei Buddleias gab's schon mehrere Fäden, ich finde zzt. nur
diesen - ist das der Richtige?
Was klassische "Erfrierungs"-Schäden angeht, kann ich nur bedingt mitreden, denn richtig harte Winter haben wir hier selten. Häufiger sind Schäden durch winterliche Temperatur-Pendelei um den Nullpunkt: tagsüber Plusgrade und warmer Sonnenschein, die die Pflanzen "triebig" machen
, nachts Frost, der die frisch aufgestiegenen Säfte in Kristall verwandelt - und das war's dann, die voreiligen Knospen sind schwarz und tot
. Simple Rechnung: Es ist in der Regel nur die Spitze des Triebs, die auf diese Art abstirbt, die obersten 10, 20 Zentimeter. Habe ich im Herbst schon stark geschnitten, bleiben für den "richtigen" Frühjahrsaustrieb nicht mehr viele schlafende Augen übrig; schlimmstenfalls nur noch solche am ganz alten Holz, die bei manchen Rosen kaum aufzuwecken sind. Habe ich aber im Herbst die Schere stecken lassen, hält sich das Malheur in Grenzen: Ich schneide dann halt im Frühjahr das Totholz raus, je nach Rosenart und -sorte mehr, und alles ist gut
.
... a) weiß jemand aus eigener Erfahrung, dass eine Rose, die hier, in unserem Klima, im Winter zurückgeschnitten wurde, zu früh austreibt?
b) weiß jemand aus Erfahrung (möglichst inklusive Gegenprobe), dass eine vor dem oder im Winter zurückgeschnittene Rose stärker zurückfriert als eine nicht geschnittene?
Zu a) weiß ich nichts. Zu b):
Stärkeres Zurückfrieren durch Herbst- oder Winterschnitt habe ich bisher nicht beobachtet. Der Knackepunkt ist bloß: Je tiefer (=je näher an der Veredlungsstelle) eine Rose zurückfriert, desto eher kann der Schaden gefährlich bis lebensbedrohlich für die Pflanze sein. Erfahrung, mit Gegenprobe: Frühjahrsschnitt bekommt vor allem Sensibelchen besser.
Sensibelchen sind - so jedenfalls meine Beobachtung - vor allem die Rosentypen, bei denen die Distanz zwischen den Triebknospen sehr groß ist, dort sollte man vorsichtig sein mit der Schere (bei manchen Remontantrosen z. B. sitzen die Triebknospen extrem weit auseinander - da habe ich unwillentlich schon Pflanzen gemeuchelt durch zu starken oder unzeitigen Schnitt
). Sind die Triebe hingegen dicht an dicht mit Augen besetzt (z. B. bei vielen Albas, Centifolien, Gallicas, Moosrosen, aber auch bei Polyanthas und manchen Borbonicas und englischen Rosen), reagieren die Pflanzen ungleich gutmütiger auf Schnitt.
Letzte Winterknospen hole ich mir trotz alledem ins Haus
. Wenn man da nicht grad Superhyperlangstieliges absäbelt, tut dieser eine Schnips den Sträuchern nicht weh
.
Schöne Grüße
Querkopf