Ich würde mich freuen, wenn ihr mir von euren absoluten Highlight-helleboren berichten könntet.
Das ist gar nicht so einfach.
Als ich Mitte der 90er Jahre mit meiner Mutter zu Frau Schmiemann gefahren bin, um unsere ersten Pflanzen zu kaufen, war ich schon überrascht, in welchem Rahmen sich Züchtung abspielt. Wirklich tausende von Pflanzen auf einer Fläche, die schon in Hektar gemessen wird, das war beeindruckend.
Das hat meine Mutter damals gekauft:
Eine dunkelstielige dunkelrote Lenzrose mit aufrechten Blüten
Eine dunkelrosa, großblütige Lenzrose mit aufrechten Blüten
Eine hellrosafarbene, großblütige Lenzrose mit aufrechten Blüten
Eine fast gelbe Lenzrose.
Die beiden habe ich mir geleistet:
Eine weiße mit roten Punkten (Guttatus) mit aufrechten Blüten
Eine schieferfarbene mit glockenförmigen Blüten.
Unsere erste Samenernte haben wir gemeinsam ausgesät. 232 Sämlinge, die nach einem Jahr ins Freiland ausgepflanzt wurden, in ein eigenes Beet.
Nach zwei Jahren kamen die ersten Blüten und darunter einige Überraschungen: Es gab sowohl gefüllte Blüten als auch einige mit großen Rosetten um die Staubgefäße. Offensichtlich hatte meine Guttatus die Erbanlage für gefüllte Blüten mitgebracht und eine der rosafarbenen Lenzrosen meiner Mutter das Erbgut für die Anemonenblütenform.
Die nächste Samenernte konnten wir dann leider nicht mehr aussäen. Aber die Samen habe ich um die ganze Welt geschickt (Australien, Japan, USA, Irland usw.), und dabei interessante Rückläufe bekommen. Inzwischen sind daraus gut blühende Pflanzen geworden, unter anderen mit rosafarbenen, gefüllten Blüten, doppelten gelben, schieferfarbenen mit Rosette, und rosafarbenen mit Punkten. Gut durchgesetzt hat sich dabei wohl auch die Anlage zu aufrechtstehenden Blüten.
Heute säe ich nur noch von meinen interessantesten Pflanzen, den doppelten und den anemonenblütigen, vereinzelt mal was kontrolliert aus. Mehr Arbeit mache ich mir aber damit, die unkontrollierte Vermehrung im Zaum zu halten...