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Autor Thema: Historische Schwertlilien - Bart-Iris Sorten vor 1945  (Gelesen 69819 mal)

pearl

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Hallo liebe Freunde alter Schwertlilien,

es gibt sie noch und viele sind hier ja auch gezeigt worden. Vielleicht wollen einige ja genaueres über sie wissen. Sie können eingeteilt werden in uralte, alte und nicht mehr neue Bartiris. Für viele Iris-Enthusiasten sind sie nur von Historischem Interesse. Das ist schade.

Historische Schwertlilien haben immer noch großen Gartenwert. Sie sind nicht gegen Winternässe empfindlich, vertragen Konkurrenz, wachsen gut, blühen reich und haben eine gute Fernwirkung. Sie sind in Beeten und in gemischten Rabatten deshalb gut zu gebrauchen. In Natur- und Cottagegärten sind sie das einzig richtige. Wir finden sie in Bauerngärten, an Burgmauern, in Weinbergen und in Gärten alter Stadtvillen. Kurz  und gut: Sie kommen immer und überall.

Wie diese hier
« Letzte Änderung: 31. Mai 2023, 13:24:02 von pearl »
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pearl

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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #1 am: 06. Mai 2007, 00:24:11 »

Sie haben bloß einen Nachteil, wir können sie nicht auf einen Namen festnageln. Sie haben aber welche. In Pruhonice bei Prag und in Brüglingen bei Basel gibt es Sammlungen und jetzt habe ich den Link rausgetüftelt. Eine sehr schwer zugängliche Home-page mit vielen Sackgassen. Aber
siehe da: http://www.paeonia.ch/beglpflanz/blazek_1.htm scheibt Milan Blazek über Historische Schwertlilien eine Einführung.

Kurz: In alten Katalogen – Foerster 1928 – werden die Sorten unter Iris germanica gelistet. Das ist falsch. Alle Sorten sind aus Iris pallida, Bleiche Schwertlilie, und Iris variegata, Bunte Schwertlilie, entstanden.

Auf dem Bild sieht man die trockenhäutigen Hüllblätter und die zweite Knospe am Stielende. Die Blätter sind sehr gesund .
« Letzte Änderung: 12. Mai 2009, 23:30:46 von pearl »
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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #2 am: 06. Mai 2007, 00:25:55 »

Hybriden aus diesen Arten sind Iris x flavescens, Iris x sambucina und Iris x squalens. Das x kennzeichnet, dass es sich nicht um Arten handelt, sondern um Bezeichnungen für Bastarde. So sind diese hohen Bartiris auch in der botanischen Literatur zu finden. Die Hybriden dieser Arten können gelb, blau, violett und braun sein.

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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #3 am: 06. Mai 2007, 00:27:03 »

und Iris x sambucina, die Holunder-Schwertlilie, mit eben diesem Duft.
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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #4 am: 06. Mai 2007, 00:35:35 »

Elro hatte im Oma Faden ein paar sehr frühe hohe Schwertlilien gezeigt, die mehr oder weniger hell oder dunkel, blau oder violett waren.
Laurin hat mich ein bisschen mit seinen Iris germanicas genervt.
Es gibt also Fragen zu Iris germanica
Auch dazu hat Milan Blazek aus Pruhonice etwas zu sagen.
Siehe da: http://www.paeonia.ch/beglpflanz/blazek_2.htm
In verhältnismäßiger Kürze:
Bei Iris germanica gibt es keine bekannten Hybriden. Diese hohe Bartiris gibt es in verschiedenen Farbvarianten und Kulturformen lokaler Bedeutung. Sie wurde vermutlich schon vor Jahrtausenden als Nutzpflanze feldmäßig angebaut.

Die um 1900 im Mittelmeerraum auf der Suche nach dem Naturstandort gefundenen Formen sind bei uns meist nicht winterhart. Diese Formen tragen Namen der Fundorte, die aber keine gültigen Artnamen sind.

Die Farbe der Iris germanica variiert zwischen weiß, blau und violett. Es gibt kein Gelb und kein Braun. Kennzeichen der Iris germanica : sie blüht früher als die Iris pallida und Iris variegata mit ihren Hybriden. Die oberste Blüte am Stielende steht einzeln, die Verzweigungen sind lang und tragen ebenfalls einzelne Blüten. Die Blüten sind groß, mit langen schmalen Hängeblättern.

Iris germanica ’Florentina’ ist eine weiße Form. Keine Hybride!

die links habe ich aktualisiert
« Letzte Änderung: 12. Mai 2009, 23:31:45 von pearl »
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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #5 am: 06. Mai 2007, 00:49:02 »

Es gibt violett zweitonige Formen. ’Kharput’ soll so eine sein. Karl Foerster hatte sie in seinem Katalog von 1928: früh 70 cm dunkelblau.

Eine einfarbig dunkelviolette Form ist ’Atropurpurea’. Der Name I. albertii ist falsch.
Die remontierende satt violette Form, die in alten Katalogen – Karl Foerster früh 60 cm dunkel violett nachhaltigster Massenblüher - mit ’Purple King’ oder ’Pullach’ – früh dunkelblau 60 cm - bezeichnet wurde, weist wenig oder keine Schlundaderung auf.

Die Gräfin von Zeppelin bietet eine Iris spectabilis an, die mit den einfarbig dunkelvioletten identisch und deren Name lediglich ein Synonym für Iris germanica ist.

Es gibt also, kurz gesagt, zwei blauviolette Farbvarianten. Die eine ist zweitonig mit hellerem Dom, eine Bitone, und die andere ist dunkelviolett und eine Self. Diese beiden trifft man mit großer Wahrscheinlichkeit in Deutschland, Frankreich oder Italien an. Die Bitone hat Dürer 1503 gemalt

die Abbildung habe ich am 10. April 2008 entfernt
« Letzte Änderung: 10. April 2008, 12:24:39 von pearl »
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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #6 am: 06. Mai 2007, 00:49:34 »

und die dunkelviolette Self hat Redoute in seinem Werk Les Liliacées 1803 veröffentlicht.

die Abbildung habe ich am 10. April 2008 entfernt
« Letzte Änderung: 10. April 2008, 12:31:03 von pearl »
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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #7 am: 06. Mai 2007, 00:50:55 »

So heißen sie auch bei mir im Garten.
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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #8 am: 06. Mai 2007, 00:52:26 »

Das finde ich ziemlich zutreffend, denn wir haben von diesen uralten Formen der Schwerlilie sonst keine Bilder.
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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #9 am: 06. Mai 2007, 01:06:08 »

Schwierig ist die Benennung dieser Farbvarianten. Unter Botanikern sind die Worte Art, Form, Varietät und Sorte streng geregelt.
Einfacher ist es sie schön zu finden:
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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #10 am: 06. Mai 2007, 01:10:49 »

Jetzt kommen wir zu alten Sorten von hohen Schwertlilien. Das sind gärtnerisch ausgelesene oder gezüchtete Pflanzen. Milan Blazek unterscheidet uralte Schwertlilien, alte Sorten von hohen Bartiris, die am besten mit Iris Barbata Elatior bezeichnet werden, um ihre Gruppenzugehörigkeit zu kennzeichnen, und moderne Sorten.

Die Amerikaner machen das nicht so. Die Historic Iris Preservation Society
 
listet alle Bartiris zusammen auf, die für Iris Enthusiasten nicht mehr interessant sind. http://www.worldiris.com/public_html/Frame_pages/QFix.html


« Letzte Änderung: 06. Mai 2007, 01:12:01 von pearl »
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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #11 am: 06. Mai 2007, 01:18:52 »

Im Botanischen Garten in Brüglingen bei Basel gibt es eine Sammlung historischer Sorten, die vor 1939 entstanden sind, in der Gärtnerei Gräfin von Zeppelin kultiviert wurden und dem Botanischen Garten gestiftet wurden. Das sind
Die Historischen Iris in der Iris-Sammlung des Botanischen Gartens Brüglingen
von Susanne Weber aus Laufen zusammengestellt
siehe da http://www.paeonia.ch/beglpflanz/brueg_1.htm
gibt es eine Liste und
« Letzte Änderung: 12. Mai 2009, 23:33:01 von pearl »
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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #12 am: 06. Mai 2007, 01:21:53 »

unter

http://www.paeonia.ch/beglpflanz/einleit.htm

findet man Bilder von Züchtungen aus allen Ländern.

Wenn man ein bisschen fummelt, findet man noch mehr Bilder.

Viel Glück dabei und
Schöne Grüße
pearl
« Letzte Änderung: 12. Mai 2009, 23:34:44 von pearl »
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Elro

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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #13 am: 06. Mai 2007, 02:44:20 »

Whow, da hast Du Dir aber wirklich viel Arbeit gemacht.
Und wieder habe ich etwas gelernt :)
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Liebe Grüße Elke

Laurin

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Re:Historische Schwertlilien
« Antwort #14 am: 06. Mai 2007, 06:27:33 »

Hallo Pearl
Wieder ein Grund mehr , ins Forum rein zu schauen
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