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|14|8|Der echte Maso-Gärtner wirft sich nackt in die Brennnesseln. (Staudo)

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Autor Thema: Bundessortenamt in Marquardt  (Gelesen 12634 mal)

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Bundessortenamt in Marquardt
« am: 19. Juni 2004, 22:16:00 »

Wie angekündigt habe ich heute den Tag der offenen Tür genutzt und mir die Außenstelle des Bundessortenamtes in Marquardt (westlich von Berlin, Nähe Berliner Ring) angesehen.
Endlich konnte ich mal eine Menge Obst- und Wildobstarten und -sorten 'in der Realität', sprich nicht nur im Internet, sehen. Ein paar Fakten aus einer ausliegenden Broschüre:
"Die Prüfstelle Marquardt ist eine der 13 Prüfstellen des Bundessortenamtes, einer selbständigen Bundesbehörde im Geschäftsberich de BML. Basierend auf dem Aatgutverkerhsgesetz und dem Sortenschutzgesetz bestehen seine wichtigsten Aufgaben in der Zulassung und dem Schut von Pflanzensorten, der Herausgabe von Beschreibenden Sortenlisten sowie der Sortenüberwachung."

Erste obstbauliche Versuche schon um 1930, 1945 eine Prüfstelle der Humboldt-Universität, 1966 Versuchsstation der Zentralstelle für Sortenwesen der DDR, 1990 Prüfstelle des Bundessortenamtes. Betriebsgröße 30 ha, Boden: lehmiger Sand bis sandiger Lehm, Höhe über NN, Mittlere Jahrestemperatur 8,3°C, Jahresniederschläge 527 mm. (Das dürften so in etwa auch die Daten für den Garten meiner Eltern sein, aus dem ich hin und wieder berichte.)

Neben Blumenkohl, Paprika, Traubentomaten, Grünspargel, Möhren, Petunien, Fingerhut, Christrosen, Edelweiß (8 Sorten!), Astern Geranium (170 Sorten! Gesehen habe ich allerdings nicht so viele...!?) und fast 200 Rosensorten haben mich natürlich vor allem die Obstgehölze interessiert: laut Faltblatt über 300 Sorten Süßkirschen, fast 100 Sorten Pflaumen, 28 Unterlagen und 85 Arten Wildobst (238 Sorten).

Beispiel Lonicera kamtschatika: Neben den 'üblichen' Sorten Maistar, Mailon und Amur standen dort einige weitere: Altai, Blue Bird, Blue Velvet und noch mindestens drei weitere. Jetzt weiß ich auch endlich, was brennessel mit 'behaarte Blätter' und 'glatte Blätter' meinte. Es gibt tatsächlich zwei Haupttypen. Die 'Behaarten' bleiben deutlich niedriger, mehr als Bodendecker. Übrigens soll es normal sein, daß die Maibeeren schon im August ihr Laub verlieren.

Beispiel Sanddorn: unglaublich, wie groß und wie schön die Sanddornbüsche dort sind. Teilweise sind es schon kleine Bäume, mehere Jahrzehnte alt. Mehr als ein Dutzend Sorten. Die Sorten aus dem hohen Norden (Finnland) sehen wieder deutich anders aus, als die hiesigen. Gedrungener, größere Blätter.
Erwähnte ich schon, daß diese Pflanzung wunderschön war? Leider sind meine Bilder nichts geworden, ziemlich unscharf. :(

Auch die Holunder waren alle als kleine Bäumchen erzogen. Außer einigen 'normalen' Sorten gab es auch zwei oder drei mit dunkelrotem Laub.

Meine besonderen Objekte der Begierde: Pawpaw, Asimina triloba. Die Pflanzung ist noch sehr neu, daher waren weder Blüten noch Fruchtansätze zu bestaunen. Der Prüfstellenleiter (?) und ich hatten gleich eine kleine 'Meinungsverschiedenheit': Er erklärte, daß 'Sunflower' nicht selbstfertil sei. Ich hatte bisher überall das Gegenteil gelesen aber seine Literatur nennt nur 'Prima 1216' als selbstfertil. Wir werden sehen... ;)

Die Kornelkirschen (ebenfalls in Baumform) sahen größtenteils erbärmlich aus (jedenfalls das Grünzeug): irgendeine Blattfleckenkrankheit hat praktisch alle Blätter befallen. Spritzmittel haben wohl bisher nicht geholfen. Hier ist Züchtungsarbeit gefragt.

Die essbare Ölweide (Eleagnus multiflora) hat mich positiv überrascht. Die drei Sträucher hingen übervoll mit (noch grünen) Beeren. Ich hatte nur einen Behang wie bei den Kornelkirschen erwartet (eher mäßig). E. multiflora steht definitiv auf meiner Wunschliste für dieses Jahr.
Spezielle Fruchtsorten (auf Größe oder Geschmack ausgelesen) gab es dort aber nicht.

Völlig unerwartet waren für mich die Walnuß- und Eßkastanienbäume: zwei Meter große Walnußbäume mit Früchten, zwei Meter fünfzig große Eßkastanienbäume in voller Blüte. Offensichtlich kann man diese Bäume doch klein halten und trotzdem ernten.
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Re-Mark

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Re:Bundessortenamt in Marquardt
« Antwort #1 am: 20. Juni 2004, 07:59:39 »

Und hier eine Holunder-Reihe mit grünem Laub. Man beachte die dicke Mulchschicht, die sich so unter allen Gehölzreihen dort findet.
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Re-Mark

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Re:Bundessortenamt in Marquardt
« Antwort #2 am: 20. Juni 2004, 08:00:49 »

Das chinesische Spaltkörbchen wird offensichtlich deutlich größer, als erwartet hätte:
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Re:Bundessortenamt in Marquardt
« Antwort #3 am: 20. Juni 2004, 08:13:58 »

Von einem (großen!) Teil der Kirschbäume durfte nach Herzenslust gekostet werden. Die Bäume konnten übrigens alle ohne größere Leitern, also meist aus dem Stand beerntet werden. Für einige Zweige hätte man vielleicht eine kleine Trittleiter gebraucht. Für über 20-jährige Süßkirschbäume nicht ganz selbstverständlich, denke ich.

Der Mann, der die Pflanzungen seit 1970 beaufsichtigt und pflegt wird allerdings in 3 Jahren in den Ruhestand gehen. Wie es heute so üblich ist, wird die Stelle wahrscheinlich erst dann ausgeschrieben, d.h. fast 40 Jahre Erfahrung und Wissen werden nicht weitergegeben. :(

Die Kirschen sind, von 12 Uhr beginnend (dunkelrot): Vlachuv Semenae, 41/15, Pi-Na 19, Pi-Na 599, Gil Peck, Ludwigs Frühe.
Es gab noch sooo viel mehr, aber ich war auf einen 'richtigen' Kirschenvergleich nicht vorbereitet.
Die eher unansehnliche gelbe schmeckte übrigens recht gut, die schöne dunkelrote eher nicht. Aber möglicherweise lag das daran, daß es für Vlachuv noch eine Woche zu früh war, während die gelbe eindeutig ihren normalen Erntetermin schon überschritten hatte.
Ludwigs Frühe (in der Mitte) ist keine Süßkirsche.
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Re-Mark

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Re:Bundessortenamt in Marquardt
« Antwort #4 am: 20. Juni 2004, 08:18:57 »

Das hier ist noch eines der kräftigstens Exemplare der Pawpaw-Reihe. Sie scheinen keinen Sonnenschutz zu haben.
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bernhard

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Re:Bundessortenamt in Marquardt
« Antwort #5 am: 20. Juni 2004, 10:56:28 »

die infos über lonicera kamtschatica (maibeere) findet ihr jetzt in einem eigenen thread !

die infos über juglans regia (walnussbaum) findet ihr jetzt in einem eigenen thread !

die informaionen über castanea sativa (Edelkastanie) findet ihr jetzt in einem eigenen thread !
« Letzte Änderung: 20. Juni 2004, 22:43:09 von bernhard »
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Konstruktiven Gruß,
Bernhard

pjoter petrowitsch

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Re:Bundessortenamt in Marquardt
« Antwort #6 am: 21. Juni 2004, 09:15:49 »

Ist es möglich dort Reiser zu beziehen?
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pjoter petrowitsch

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Re:Bundessortenamt in Marquardt
« Antwort #7 am: 21. Juni 2004, 09:19:20 »

Zitat:

Meine besonderen Objekte der Begierde: Pawpaw, Asimina triloba. Die Pflanzung ist noch sehr neu, daher waren weder Blüten noch Fruchtansätze zu bestaunen. Der Prüfstellenleiter (?) und ich hatten gleich eine kleine 'Meinungsverschiedenheit': Er erklärte, daß 'Sunflower' nicht selbstfertil sei. Ich hatte bisher überall das Gegenteil gelesen aber seine Literatur nennt nur 'Prima 1216' als selbstfertil. Wir werden sehen...


Hab vor einigen Jahren im BoGa Dahlem PAW-PAW in Blüte gesehen
waren schon kleine Bäumchen, die müßten doch auch Früchte tragen.. oder werden die dann bewacht ;- ) ?

PP
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