Dieses Jahr musste der Grenzzaun zum rückwärtigen Nachbarn erneuert werden. Er wollte diesmal anstelle eines Lamellenzaunes einen dieser lange haltbaren, aber auch teuren WPC-Kunststoff-Holz-Zäune bauen. Wir hatten aber schon länger vor, hinter unserer Terasse eine alte Mauer zu bauen, z.B. die Ruine im Stil eines alten Weinkellers. Schnell wurden wir uns einig. Hinter unserer Terrasse entstand also durch uns als Abgrenzung die Mauer (8m lang), der Rest der Grenze (13m) wird demnächst durch den WPC-Zaun des Nachbarn begrenzt. Beides ist von der Höhe ca. 199 cm hoch.
Als Landschaftsgärtner stand für mich fest, dass ich die Maurerarbeiten selber ausführen würde. Lediglich die ersten 2-3 Schichten sollte mir ein befreundeter Maurer helfen, um mein Mauerwerk mit einer soliden Basis beginnen zu können.
Zunächst jedoch gruben wir (meine Frau, ebenfalls Gärtnerin und ich) einen 80 cm tiefen Graben für das Fundament aus (Lehmboden ist fürchterlich anhänglich), Bewehrung (Eisenstangen und -körbe) und Beton kamen tags darauf hinein. Soll ja auch später alles frostsicher sein.
Die Mauer sollte einen Knick erhalten (ca. 110 Grad), dessen Mauerwerk auseinander zu fallen scheint. Erstens der Optik wegen, aber auch aus Gründen der Stabilität. Und die Mauer sollte zwei Steindicken breit sein, ebenfalls aus Stabilitätsgründen. Zu meiner Seite ist sie zudem im Ruinenlook, zum Nachbarn hin jedoch auf Wunsch eine ganz normale Mauer.
Gemauert habe ich im Sommer 2014 fast zwei Wochen lang, inkl. Regentage. Was am Tag neu entstanden ist, wurde zu Feierabend mit dem angetrockneten Maurermörtel (immer mit etwas Portlandzement vermischt) ausgefugt. Die Steinreihe zum Nachbarn hin wurde per Schnur gesetzt, auf meiner Seite hab ich Klinker immer wieder mal etwas verkantet und verdreht, Findlinge eingesetzt und Fenster/Tür/Nischen eingeplant. Oben, als Schutz für die Mauer und der Optik wegen wurden alte Doppelpfalz-Dachpfannen direkt in Mischung aufgesetzt, ca. im 45 Grad Winkel. Die meisten Pfannen zeigen nach uns hin, nur die Pfannen unter dem Terrassendach zeigen zum Nachbarn hin.
Die Steine brennt eine Ziegelei im Nachbarort ganz historisch im sogenannten "Kohlebrandt". Es handelt sich aber um neue Steine, teils zweite Wahl.
Hier die Bilder der fertigen Mauer, wie gesagt, Thema der Arbeiten war ein alter Weinkeller:
Die Tür aus altem Eichenholz hab ich gestern vollendet. An ihr hatte ich ca. 3 Stunden gewerkelt. Sie besteht aus einem Brett, dass mal Abgrenzung in einer Hecke war. Es wurde in drei Teile zersägt und die Teile ein paarmal per Axt gespalten, weil zu breite Bretter nicht zu so einer Tür passen. Die beste Anordnung der Brettchen war etwas Puzzelei.
Schrauben und sonstiges Metall an der Tür ist Abfall einer Gärtnerfirma, die Sperrholz einer Schreinerei zum Heizen in einem Ofen verbrennt. Die nicht verbrannten Überreste sehen uralt aus und waren für meine Zwecke bestens geeignet.
Der Griff und das Schlüsselloch hab ich bei Ebay gestellt, das sind auf alt nachgemachte Utensilien.
Die Tür hat mich gerade mal 15 Euro gekostet: