Was Chelate sind kann ich kurz sagen, Jedmar, soweit ich das aus dem Studium noch erinnere.
Es handelt sich nicht um eine chemische Bindung bei der sich zwei Atome ein Elektronenpaar teilen. Es ist auch keine Ionen-Bindung, bei der das Metall oder der Wasserstoff ein Elektron abgibt. - pH ist die Konzentration der Wasserstoffionen.
Ein Chelat liegt vor, wenn ein organisches Molekül ein Metallion in der Zange hat und verschiedene Elektronen an der ganzen Sache beteiligt sind. Es ist ein unbefriedigender Zustand für das Metall. Die Elektronen wissen auch nicht so recht wohin und nutzen Strahlungsenergie um ihre Defizite auszugleichen. Das ist dann ein angeregter aber instabiler Zustand bei der dann Strahlung bestimmter Wellenlängen absorbiert wird. Daraus folgt Farbigkeit.
Diesen angeregten und energiereicheren Zustand machen sich im Falle des Chlorophylls wieder andere Moleküle zu nutze, zapfen die Energie ab und wieder andere bauen mit ihr dann aus CO2 Zucker auf. Pflanzen sind also die einzigen Lebewesen, die Licht in Energie umwandeln können. Deshalb haben wir alles Leben auf der Erde ihnen zu verdanken. Eigentlich trivial, aber energetisch gesehen fantastisch!
Im Falle des Hämoglobins wird der energetisch sehr aufwändige Vorgang des Bindens und Spaltens von O2 von diesem Chelat bewerkstelligt. Angeregten und abgeregten Zustand kann man in diesem Fall sehr gut an der Farbe unterscheiden.
Nun kann man spekulieren, wie ich oben schon mal, ob diese ganzen Chelate, die später so von Nutzen waren, aus dem Grunde entstanden sein könnten, dass urzeitliche Lebewesen die toxischen Metallionen auf diese Art unschädlich gemacht haben.
Bis die Blaualgen herauskamen, die meines Wissens die ersten waren, die diese Chelate biochemisch zur Energiegewinnung nutzten.
"hier" ist interessant. Ein Buch mit dem Titel "SEX im Garten" von Angela Overy ISBN 3-576-11417-3 befasst sich eingehend mit dem Thema Blütenfarbe und Insekten. Wenn dich das interessiert. Aus meiner Schulzeit weiß ich noch, dass es Experimente mit Bienen gibt, denen man Farbkleckse hinmalte und zählte wie oft sie die jeweiligen Farben anflogen. Aus solchen Experimenten weiß man heute ziemlich genau in welchem Spektrum das Sehvermögen von Insekten liegt.
Schöne Grüße
pearl