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[ebbie]

Langsam fange ich an, mich mit neuen Pflanzen für nächstes Jahr zu beschäftigen. Ich überlege mir, eine Calanthe in mein Schattenbeet zu pflanzen. Die Pflanzen verlangen ja wohl ähnliche Bedingungen wie Cypripedium - oder?
Hat jemand Erfahrung mit der Feilandhaltung dieser Orchideen? Welche Arten sind winterhart und welche sind besonders schön?
Danke für eure Auskünfte.

[knorbs]

mit erfahrungen kann ich dir nicht dienen ebbie. hab auch nur im hinterkopf, dass die gattung mehr als grenzwertig winterhart sei + deshalb habe ich mich noch nicht mit denen näher beschäftigt. bei kohls/kähler hab ich grad gelesen, dass nur die c. reflexa als winterhart bezeichnet wird. alle anderen dort genannten species benötigen schutz oder sind evtl. in klimatisch begünstigten gebieten hart (norddeutschland wurde erwähnt, schätze daher ab z8). wir beide gärtnern aber in 6b , wobei dein garten schon sehr geschützt liegt. calanthe scheinen keine winterrosette zu machen, daher wäre ein guter laubschutz, evtl. zusätzlich mit vlies zu überlegen....dann könnte das auch hier klappen. ein versuch ist's allemal wert.

[ebbie]

Danke knorbs, das ist auch mein Wissensstand. Bei Bäuerlein in Bad Abbach habe ich im September einige große Pflanzen im Topf gesehen. Horst Bäuerlein sagte mir, dass die Überwinterung unter einer Laubdecke kein Problem sein soll. Leider weiss ich aber nicht mehr, um welche Arten es sich gehandelt hat.
Sollte mich doch wundern, wenn Phalaina oder pumpot oder ... sowas nicht schon im Freien probiert hätten.

[Phalaina]

Nur indoor halte ich meine Calanthe-Arten bisher, ebbie. In der Gärtnerei vom Erich Maier habe ich aber auch welche im Freiland gesehen: Sie haben aber noch nicht geblüht, weswegen ich nicht mehr weiß, um welche Art es sich handelte.

Pumpot, hast Du schon mal Calanthe im Freien versucht?

[sarastro]

Ich habe viele Jahre eine Calanthe mit Erfolg im Freiland kultiviert. Es handelte sich um Calanthe striata var. sieboldii. Sie blühte zuverlässig und wuchs auch gut zu, ähnlich Bletilla. Die Blütenrispe erinnerte entfernt an eine lockere Orchis purpurea. Es gibt noch einige andere winterharte Calanthe, die ich aber noch nicht ausprobiert habe.

[pumpot]

Kann da nichts beitragen, da ich von denen immer die Finger gelassen hab. Ich mag nicht irgend was zu päppeln und die Calanthen sehen mir sehr danach aus. Auch reißen mich die Blüten nicht vom Hocker. Aus diesem Grund kommt mir auch keine der einfach zu kulivierenden Bletilla in den Garten.

[sarastro]

Da gibt es nichts zu päppeln, ich hatte sie lange Jahre und sie war sehr attraktiv, wuchs wie von selbst im Rohhumus im Schatten zwischen Polystichum und anderem Zeugs.
Wundert mich nur, weshalb sie nicht mehr verbreitet wurde. Muss wieder mal in die Tasche greifen und sie mir zulegen. Irgendwo wird sie ja aufzutreiben sein.

Es gibt auch winterharte Cymbidien, aber drankommen muss man erst mal. Und wenn im Plantfinder der oder derjenige steht, der sie angeblich im Sortiment führt, sagt dies noch lange nichts!

Kann man solche Dinge nicht in Ebay ersteigern? Wo sind denn diejenigen, die Zeit und Geduld aufbringen?

[Phalaina]

Naja, die "winterharten" Cymbidium-Arten brauchen aber wohl alle einen Schutz. Von den japanischen erhält man dann und wann eine (vor allem Cymbidium goeringii), aber in ihrer Heimat stehen die winterharten Herkünfte der Shunran im Winter dick eingeschneit, anders als in unseren Gefilden.

[Phalaina]

Noch einmal zu den harten Calanthe-Spezies: sie scheinen an einem geeigneten Standort lediglich in der Phase des Etablierens etwas fäulnisempfindlich zu sein, danach aber eigentlich nicht mehr, solange sie einen kühlen Standort haben und nicht von anderem Kraut zugewachsen werden.

Ich glaube, bei den Calanthen wären einheimische Orchideenvermehrer gefragt, die diese Pflanzen aussäen und aus den Sämlingen dann die unter unseren Bedingungen besten selektieren - die Auswahlkriterien der asiatischen Züchter sind doch meistens andere als die Winterhärte in Mitteleuropa.

[Eckhard]

Ich krame den alten Thread mal wieder hervor, weil ich mir eine Calanthe discolor bestellt habe. Vielleicht hat in den letzten 10 Jahren, die der Thread ruhte, ja jemand weitere Erfahrungen gemacht?
Ich werde mein Exemplar allerdings erstmal im Topf kultivieren.

[ebbie]

Puuh, ist das schon lange her. Aber weil ich ja damals angefragt habe, möchte ich Dir antworten (auch wenn es Dir wenig helfen wird). Ich habe mir damals eine Calanthe tricarinata (angeblich die härteste Art) bestellt. Da sie im Herbst bei mir ankam, wollte ich sie im Topf so gerade frostfrei überwintern. Im nächsten Jahr trieb sie allerdings nicht mehr aus und war total verfault. Zu Kalt, zu Nass? Keine Ahnung - ich habe es danach nicht mehr versucht.

[Eckhard]

Danke, ebbie. Ich werde dann später mal berichten, ob aus meiner Pflanze etwas geworden ist.

[pinat]

Ich reihe mich nach meinem gestrigen Besuch bei den Gartentagen in Freising auch unter die Calanthe (bei mir tricarinata)Tester ein.

[Eckhard]

Hier mal das Ergebnis der Calanthe-Pflanzung in diesem Frühjahr: die Rhizome haben ewig gebraucht, um auszutreiben und dann war das Ergebnis recht kümmerlich, siehe Bild:
Vielleicht ist die Pflanze aber nun besser im Takt und wird nächstes Jahr üppiger .

[Eckhard]

Noch schäbiger: Calanthe delavayi 
Aber noch gebe ich nicht auf!