Ihrmacht mich nicht glücklich, dann heisst das ja, ich habe die Wahl zwischen Pest und Cholera wenn ich Kompost will.
Pest beim eigenen der nicht heiß genug wird um die Samen abzutöten und bei dem dann, obwohl haptisch ideal, überall Samen aufgehen. Obwohl ich die ja schon größtmöglich trenne. Aber wachsen tut es darin unvergleichlich, auch das gewünschte
Und Cholera für den von (unserem) Kompostplatz, der wirklich heiß war und zwar so sehr, dass es wohl tatsächlich kokelig ist. Und damit als Substrat, das gleichmäßig feucht bleiben soll und zur Verbesserung des Lehmbodens dienen könnte, flachfällt. Gepflanzt darin wird's nix
Heißrotte ist normalerweise bis ca 65° in einem relativ kurzen Zeitraum. Zum Kokeln braucht man ein Mehrfaches. Habe aber schon mal von Komposten gelesen, die sich selbst entzündet haben. Wahrscheinlich eine Legende
Bliebe noch das Material von Kompostwerken, aber da fehlt mir bisher der Vergleich.
Bei der Auswahl, bleibe ich doch bei meinem versamten eigenen Kompost, auch auf die Gefahr hin nicht alle Sporen, Samen und anderes in der ersten Rotte kleingemacht zu haben. Ganz gute Erfahrung habe ich aber mit vermischtem Grasschnitt und gehäckseltem Strauchschnitt gemacht, verpampt nicht und kompostiert relativ schnell (bei mir 1 Saison) durch. Ohne den will ich aber nicht sein.
Wachstum gibt es bei heißverottetem Kompost auch, die Nährstoffe gehen ja nicht verloren. Die Heißverrottung ist nicht nur für die Desinfizierung wichtig, sondern vor allem, um die Kompostierung enorm zu beschleunigen. Moderne Kompostwerke, die die Temperatur computergesteuert regeln, erzeugen Grobkompost in 2 Wochen. Mit sowas sollte man sehr gut Bodenverbesserung bei den Lehmböden machen können. Ich versuche es gerade (mit selbsthergestelltem), mal sehen wie das wird. Schnelle Verrottung hat übrigens auch den Vorteil, dass Nährstoffe nicht vom Regen ausgewaschen und in den Bolden gespült werden können.
Die Kompostwerke müssen die Heißrotte auch deswegen anwenden, weil sie wenig Kontrolle über das Material haben. Die Riesenmengen kann niemand manuell untersuchen. Periodische Proben finden zwar statt, aber ob die aktuelle Charge chemisch wirklich rückstandsfrei ist, weiß keiner. Vielleicht übertreibe ich, aber das ist der Grund, warum ich das Zeug auf keinen Fall in meinem Garten haben will. (Auf großer Fläche verteilt, bspw. Landwirtschaft, sind die Risiken kleiner). Abgesehen davon ist die Verarbeitungsmethode der Kompostwerke äusserst effizient, man kann sich da einiges abgucken.
Grasschnitt und Grünzeug generell sind stickstoffhaltiger als Holz. Daher kommt der beobachtete Wachstumseffekt. Zuviel Holzmaterial hemmt aus die Verrottung. Die richtige Mischung wird durch das C/N-Verhältnis (Kohlenstoff/Stickstoff) festgelegt. Man braucht die Äste im Kompost so oder so als sog. Strukturmaterial, um die interne Belüftung zu gewährleisten. Sonst kann leicht zu Fäule entstehen statt Verottung.