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Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau (Gelesen 24396 mal)

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toxsb
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Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

toxsb »

Hallo werte Brettgemeinschaft!!Ich habe die übrigen Fäden zum Thema Bärenklau alle ziemlich aufmerksam gelesen, aber eine Frage bleibt:Wie kann ich sicher den Riesenbärenklau vom Wiesenbärenklau unterscheiden?Gefunden habe ich recht genaue Angaben über die Doldengrösse, die Anzahl der Doldenstrahlen, die Stengeldicke dicht über dem Boden etc. etc.Jetzt denke ich mir aber, es gibt auch vereinzelt besonders kleine Exemplare des Riesenbärenklaus sowie besonders grosse Wiesenbärenklaustauden.Ein anderer brauchbarer Hinweis war, dass der Stengel des Riesenbärenklaus gefleckt ist, während der Stengel des Wiesenbärenklaus einheitlich grün oder rötlich-bräunlich gefärbt ist.Dieser Hinweis war allerdings nur in einem Fachbuch von vieren zu finden.Wer kann mir aus dem Dilemma helfen?Seit ein paar Monaten beobachte ich die Bärenklaulage hier im Kreis. Bei ausgedehnten Fahrradtouren habe ich festgestellt, dass dieses garstige Gewächs sich hier überall breit gemacht hat.BildAlle Bilder sind selbst geknipst.Oben ein einzelnes Exemplar.Hier der gefleckte Stengel im Detail...BildHier noch ein bedeutender Bestand. Er befindet sich in der Nähe des Burlo-Vardingholter Venns, einem Naturschutzgebiet...BildAn dieser Stelle wächst bald nichts anderes mehr...Eine recht billige Bekämpfung, die allerdings nicht für jeden in Frage kommt, ist die Beweidung. An den Stellen der Bocholter Aa, wo Kühe grasen, wächst das Kraut nicht.BildKühe, Schafe und Ziegen fressen Bärenklau gern. Soll auch gutes Kaninchenfutter sein. Bei meinen Nagern bin ich da lieber vorsichtig...Zu guter letzt noch ein einzeln stehendes 'Pflänzchen', das unten in einem Graben wurzelt. Es steht höher, als der Mais...BildGibts hier keinen Vorstellungsfaden?
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kraut_ruebe
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

kraut_ruebe » Antwort #1 am:

doch, einen vorstellungsbereich gibt es :Din meinem bundesland (ganzen land?) werden fundstellen von bärenklau den gemeinden gemeldet und die pflanzen werden fachgerecht gerodet. darf der denn bei euch ungehindert wachsen?
Liebe Grüße, Angela

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toxsb
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

toxsb » Antwort #2 am:

...so gut wie ungehindert...BildDa hat den Bauern wohl die Wut gepackt... (abhacken befriedigt zwar schlichte Kämpfernaturen, nützt aber gar nichts, da das Kraut dank der Speicherwurzel genügend Reserven hat und sofort wieder Wachstum zeigt...)Die Behörden meiner Stadt denken offenbar, dass jährliches Mähen vollkommen ausreicht, um der ökologischen Bedrohung Herr zu werden. Die Lokalzeitung druckt zweimal im Jahr einen Artikel über das Thema. In diesen Artikeln wird stets so getan, als würde eine gründliche Bekämpfung stattfinden. Sieht man sich dann die Bestände an, realisiert man das Gegenteil.Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass ernsthafte Bekämpfung viel Geld kostet...Ich würde da ja 1-Euro-Jobs ohne Ende schaffen...aber mal ruhig... möglicherweise werden einige Stellen auch nur vom heimischen Wiesenbärenklau besiedelt...deshalb interessiert mich ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zwischen beiden Arten.
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Karin L.
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

Karin L. » Antwort #3 am:

Ich hatte jahrelang Riesenbärenklau im Garten, den letzten hat mir leider der Hund ausgegraben. Unter Kontrolle ist es eine ausnehmend dekorative Pflanze mit bis über 2 m Höhe, die Blütendolden erreichen bald 1,50 m Durchmesser. Unter Kontrolle heißt, bevor der Samen trocken ist, die Blüte abschneiden. In der freien Natur ist das natürlich nicht möglich. In Bayern wrude dem Kraut schon vor 6 - 8 Jahren von amtlicher Stelle der Garaus gemacht, man sah sie überall. Dafür nimmt in letzter Zeit dieses Springkraut dermaßen überhand und das finde ich noch viel schlimmer, egal ob Au oder Wald oder Fluß, überall bildet es riesige Teppiche und verdrängt alles heimische Kraut.Ich habe niemals einen Riesenbärenklau gesehen, den man mit dem Wiesenbärenklau verwechseln hätte können. Ist der Riesenbärenklau auch noch so kleinwüchsig, sein Stamm ist dick und holzig und gefleckt. Der Wiesenbärenklau wächst viel schlanker und zierlicher und hat grüne Stengel (dein Foto Nr. 3? - das Größenverhältnis ist schlecht auszumachen).Gruß Karin
toxsb
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

toxsb » Antwort #4 am:

Auf der Lichtung in den Bildern wächst ausser dem Riesenbärenklau kaum eine Pflanze. Das Artenspektrum ist deutlich geringer. Man kannes kaum fassen, dass diese Pflanze von Imkern bewusst angebaut wurde, um den Bienen Nahrung zu verschaffen. Selbst unsere liberalen Bundesnaturschutzgesetze in Deutschland kennen den §41 (er ist sehr zahm). Für die BRD gültig hab ich ihn hier verknüpft.Auf Foto Nr.3Bildist aufgrund der (im Bild nicht erkennbaren) Grösse der Stauden die Bestimmung der Pflanze recht eindeutig...zehn Meter von der Stelle entfernt, findet sich diese Szenerie...Bildalles ganz kleine Babypflanzen. Aber die Grösse der Blätter ist da wohl eindeutig...Bärenklau liebt stickstoffhaltigen Boden und gedeiht dort besonders gut. Wenn am Rand einer landwirtschaftlichen Nutzfläche, wo gut gedüngt wird, auch noch ein Bächlein verläuft, hat der Bärenklau gute Karten...BildDies dürfte wohl Wiesenbärenklau sein.Die Samen des Bärenklaus sind schwimmfähig. Flussabwärts bildet jede Staude jährlich etliche Nachkommen. Es gibt Bäche, wo links und rechts des Wassers nichts anderes mehr wächst.Allerdings wachsen die Blätter an dieser Stelle teilweise so gross, dass sie grossflächig Schatten erzeugen...Bildhier noch etwas näher ran...Bildauf den Boden dringt kein Sonnenstrahl mehr...Hier hat sich offenbar jemand mit der Machete ausgetobt. Deutlich erkennbar ist die Auswirkung auf die Vegetation in der Umgebung des Riesenbärenklaus. Kaum Gras, grösstenteils kein Pflanzenwachstum...BildMeine Digital-Kamera hatte heute leider nur leere Akkus, aber direkt neben den abgehackten Stengel kommen inzwischen kräftige neue Triebe aus der Erde. Die Pflanze will es dieses Jahr noch mal wissen...@Karin L.Besten Dank für die Bestätigung der Flecken am Stengel als Bestimmungsmerkmal!Drüsiges Springkraut oder auch japanischer Knöterich stören mich weniger... aber Kinder setzen sich die Riesenbärenklaublätter als Hut auf den Kopf, liefern sich Gefechte mit Bärenklauschwertern oder Blasrohren, oder benutzen die grossen Blätter als Auffüller von Blumensträussen.Ich bin als Kind mal vom Fahrrad (mit T-Shirt und kurzer Hose) in einen Brennesselwildwuchs gestürzt; erinnerungsmässig war meine letzte Wurzelbehandlung beim Zahnarzt ein Spass dagegen.Hier noch ein externer Internetzverweis auf eine Heimseite, die über möglichst sinnvolle Bekämpfung aufklärt:http://www.herkulesstaudenbekaempfung.de/
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prime pippo
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

prime pippo » Antwort #5 am:

ich hätte den Riesenbärenklau gerne im Garten ::)könnte man ihn den kontrollieren und wie stark ist sein Gift??
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Karin L.
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Gruß aus Oberbayern

Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

Karin L. » Antwort #6 am:

Lies mal unter hier "Das grüne Brett", da kannst du mehr erfahren.Gruß Karin
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Karin L.
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Gruß aus Oberbayern

Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

Karin L. » Antwort #7 am:

Heute habe ich mir den Samen des Wiesenbärenklau genauer angesehen. Dabei ist mir ein gravierender Unterschied, außer der des Größenunterschiedes, zu dem des Riesenbärenklau aufgefallen. Nämlich der des heimischen riecht nicht oder kaum.Der getrocknete Samen des Riesenbärenklau stinkt im wahrsten Sinne des Wortes 10 Meter gegen den Wind.Gruß Karin
toxsb
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

toxsb » Antwort #8 am:

Vielen Dank für diesen Hinweis!Auf die Idee, den Geruch der Samen zu prüfen, wäre ich nie gekommen...@prime pippoBei meinem Besuch bei dem Massenvorkommen (ein paar Bilder sind oben) trug ich meine Armbanduhr. Zwischen dem Gehäuse der Uhr und der Haut stand wohl etwas Schweiss. Auf feuchter Haut wirken die Gifte deutlich stärker.Am nächsten Tag entdeckte ich dort eine juckende Rötung, die zwei Tage später so aussah:Bild(Der Zeitstempel im Bild ist natürlich Unsinn... hatte die Digicam nicht eingestellt.)Eine Allergie gegen das Metall des Uhrenghäuses besteht definitiv nicht. Ich trage sie seit mehreren Jahren und hatte vorher oder nachher keinerlei Hautprobleme wegen der Uhr.Beim Arzt bin ich nicht gewesen, da es nicht so schlimm war.Wenn man jedoch bedenkt, dass ich keinen direkten Kontakt mit der Pflanze hatte, ist das schon krass...
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frida
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

frida » Antwort #9 am:

@ txsb mein Rechner versucht jetzt trotz DSL seit 2 Minuten Deine Bilder zu laden... würdest Du bitte in Zukunft eine andere Methode finden, Deine Fotos zu zeigen?
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
toxsb
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

toxsb » Antwort #10 am:

Hallo frida!An und für sich ist picolodia.de ein guter Platz, um Bilder zu verlinken (da nach Anmeldung werbefrei).Seit zwei Wochen allerdings ist da am Wochenende offenbar niemand zuständig...Wer einen besseren Bilderhost weiss, wende sich gern an mich...Ich bin seit Monaten bei picolodia, und habe sowas noch nicht erlebt...Überdieshinaus schätze ich, dass Montag morgen alles wieder wie erwartet geladen wird...
toxsb
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

toxsb » Antwort #11 am:

Letztenendes haben meine Nachforschungen in der Zwischenzeit ergeben, dass beide Bärenklauarten gelegentlich Hybriden bilden...Daher wohl die manchmal auftretenden schwer eindeutig zuzuordnenden Exemplare...Quelle ist das Bundesamt für Naturschutz (siehe unter 1.2 Taxonomie):http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/heracleummantegazzianum.html
max.
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

max. » Antwort #12 am:

was ist denn der riesige blaue kasten unter deinen beiträgen? kann man den nicht ein wenig leiser stellen? oder gar abschalten?
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Susanne
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

Susanne » Antwort #13 am:

Das ist eine Seite wo man sein Ego seine Bilder aufladen kann... ;)
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
toxsb
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Re:Riesenbärenklau und Wiesenbärenklau

toxsb » Antwort #14 am:

jaja...ich habs ja schon geändert...
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