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|11|3|Ist's Rosamunde richtig warm, schlägt Staudo sicherlich Alarm.

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Autor Thema: Lonicera kamtschatica - Maibeere  (Gelesen 219989 mal)

b-hoernchen

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #210 am: 03. Juni 2016, 18:39:59 »

Nachdem ich mir dieses Frühjahr diverse Sorten zur bereits existierenden Pflanze dazugekauft habe, kann ich mal den Geschmack diverser sibirischer(?) Sorten vergleichen.

Also - am sauersten, bittersten und unvergnüglichsten schmeckt die bereits länger im Garten stehende, unbekannte Sorte aus dem Gartencenter; die hat auch die kleinsten Beeren und ist nahe an einer Unzumutbarkeit.

Am besten schmeckt mir "Wolschebniza", großbeerig, mild mit deutlichem Anflug von Süße, dazu ein angenehmes "Beerenaroma"; von der könnt' ich ein Pfund verdrücken und tatsächlich so etwas wie Genuss verspüren;

Auch noch passabel: "Vostorg"; "Bakczarskaja Jubilejnaja", "Bakczarskij Velikan", "Docz' Velikana" - ebenfalls alle großfüchtig - rangieren dahinter. Schon etwas abgeschlagen: "Lakomka" - aber immer noch besser als herb-sauren Winzlinge der Gartencenterpflanze.

Von den japanischen Lonicera-Sorten "Blue Moon" und "Blue Sea" konnte ich bis jetzt erst eine halbreife Frucht der letztgenannten probieren. Da konnte ich noch keinen Vergleich ziehen.



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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #211 am: 14. Juni 2016, 23:32:58 »

Ich habe mir im April dieses Jahres 4 Pflanzen im Sparset für 25€ geholt:

* Bakczarskaja Jubilejnaja
* Vostorg
* Bakczarskij Velikan
* Gordost' Bakczara

Waren einjährige Winzlinge, 20-30 cm groß, in 0,5 l Containern. Drei Pflanzen hatten Blüten und sie wurden auch zu Beeren, insgesamt ca. 10 Stück. Bei uns sind im April irgendwelche Insekten rumgeflogen. Konnte allerdings nur eine probieren (die anderen bekam meine Tochter uns sie war nicht sehr überzeugt), diese eine war sauer. Ich kenne von meiner sibirischen Jugend, wo ich als Schüler auf den Plantagen des NII Lisavenko schuften musste, dass der Geschmack deutlich süßer sein kann. Allerdings unterscheidet sich das Wetter drastisch. In Südsibirien war es trocken und heiß, in Oberbayern ist es sehr feucht, der Boden hier ist vermost, dieses Jahr gibt es wenig Sonne. Ich glaube, die Pflanze mag viel Sonne und Trockenheit, aber feuchte Wurzeln (keine Staunässe).

Die Beeren waren bereits in zweiter Maihälfte reif. Nach dem Abernten haben sie eine kleine Pause eingelegt und dann das Wachstum begonnen, sind in den letzten 3-4 Wochen bereits um 5-10 cm gewachsen. 

Im Übrigen kann man die Pflanze auch mit Samen der Beeren vermehren. Habe es zwar nicht versucht, aber die Technik gibt es. Mal schauen, falls mir diese Sorten nicht gefallen sollten, werde ich evtl. versuchen, ein paar andere als Samen in Russland zu bekommen. Da die Forschungsanstalt NII Lisavenko, welche diese Pflanzen züchtet, in meiner Geburtsstadt liegt, werde ich dort wohl noch Kontakte finden, die mir ein paar Beeren von gut schmeckenden Sorten trocknen und zuschicken werden. Allerdings muss ich noch rescherschieren, ob der sauere Geschmackt nicht dem trüben oberbayerischen Wetter zu verdanken ist. In so einem Fall wird es natürlich nichts.

Ach ja, habe gelesen, dass die Pflanze die ersten 2-3 Jahre kaum Früchte trägt. Aber wachsen tut sie scheinbar schon.

Mit Heidelbeeren kann ich die Maibeere nicht wirklich vergleichen. Ja, sie sieht optisch ähnlich aus, aber die Heidelbeeren sind deutlich fester und trockener, man hat ein anderes sensorisches Erlebnis beim Reinbeißen.

PS: Was rede ich da von der Wetterabhängigkeit prüfen? Die Erdbeeren bei uns in der Gegend um München sind dieses Jahr auch nicht süß, viele verfaulen. Das hatte ich schon ganz anders erlebt. Dazu berichtet meine ostukrainische Schwiegermutter auch vom Ernteausfall z.B. für Kartoffeln, obwohl sie sonst in einer trockenen und sonnigen ostukrainischen Gegend wohnt. Das Wetter spielt wohl dieses Jahr verrückt und das geht am Geschmack der Maibeeren auch nicht spurlos vorbei.
« Letzte Änderung: 15. Juni 2016, 16:50:37 von Tester32 »
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cydorian

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #212 am: 15. Juni 2016, 14:42:35 »

Meine neugepflanzten Büsche wachsen dieses Jahr gut. Sowas habe ich bei dieser Fruchtart auf flachgründigem Boden noch nie erlebt, weil es immer zu trocken war. So süss wie sonst sind die paar Beeren nicht, aber im Normalfall reicht das Wetter für genügend Süsse.
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Velvet

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #213 am: 15. Juni 2016, 15:16:42 »

Ich habe 2014 die Sorten Brazowa und Wojtek gepflanzt, allerdings im Kübel (groß Durchm. 60 cm) bleibt aber im Winter draußen. Wachsen tun beide prächtig, sie hatten voriges Jahr schon Beeren dran, dieses Jahr war die Ernte noch wesentlich größer. Allerdings kann mich der Geschmack nicht so recht überzeugen, dieses Jahr mehr säuerlich, voriges Jahr hatten die Beeren noch eine Bitternote. Also kann es m. E. nicht am feuchten Wetter liegen, voriges Jahr war es ja richtig warm.
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #214 am: 15. Juni 2016, 17:55:09 »

Zitat von: cydorian link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]2664905#msg2664905 date=1465994555]
Meine neugepflanzten Büsche wachsen dieses Jahr gut. Sowas habe ich bei dieser Fruchtart auf flachgründigem Boden noch nie erlebt, weil es immer zu trocken war.

Wie es aussieht, mögen die Pflanzen dann wohl feuchten Boden. Das passt auch zur Herkunft, das Klima auf der Kamtschatka-Halbinsel zwischen zwei Meeren ist wohl ziemlich feucht und nebelig.


Zitat von: Velvet link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]2664929#msg2664929 date=1465996602]
Allerdings kann mich der Geschmack nicht so recht überzeugen, dieses Jahr mehr säuerlich, voriges Jahr hatten die Beeren noch eine Bitternote. Also kann es m. E. nicht am feuchten Wetter liegen, voriges Jahr war es ja richtig warm.

Die Bitternote liegt sicherlich nicht allein am Wetter. Als ich damals auf den südsibirischen Forschungsplantagen war, hatten wir natürlich diverse Sorten querbeet durchgekostet.  :) Vielleicht 25-33% hatten eine bittere Note, wobei diese von leicht bitter bis völlig ungenießbar reichte. Es war für uns fast eine Sportart "finde einen nicht bitteren Busch".  :) Ich habe damals gedacht, dass die bittere Note für eher wilde Sorten charakteristisch ist, die noch nicht lange genug kultiviert werden. Schließlich wird die Maibeere erst wenige Jahrzehnte gezüchtet. Dieser Gedanke muss nicht unbedingt stimmen, war rein subjektiver Eindruck. Jedenfalls variierte die bittere Note oder fehlte gänzlich bei gleichem Wetter, die Pflanzen standen nebeneinander. Die Sorten waren aber sicherlich unterschiedlich, das konnte man an der Form der Büsche und der Beeren erkennen. Eventuell reagieren die Sorten auch unterschiedlich auf gleiches Wetter.

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Velvet

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #215 am: 16. Juni 2016, 15:30:22 »

@Tester32 - Ich habe gestern noch 2 Nachzüglerbeeren geerntet und diese haben beide recht gut geschmeckt, nur eine leichte Säure.  ??? Scheint doch mit dem Wetter zusammenhängen, ich werde da nächstes Jahr mal mehr darauf achten.
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b-hoernchen

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #216 am: 18. Juni 2016, 14:25:56 »

Nachdem die Ernte ziemlich vorbei ist, kann ich sagen, die großfrüchtigen Sorten sind alle ziemlich ok, auch Lakomka, da ist nicht viel Unterschied. Auch "Blue Sea" ist eine Großfrüchtige und schmeckt relativ mild.

Vor den Kleinfrüchtigen würde ich mich hüten, wahrscheinlich irgendwelche Wildlinge, die mal ein Forschungsreisender mitgebracht hat und denen dann ein klingender Name gegeben wurde.
Jedenfalls sind sie problemlos, wenn man einen feuchten Boden hat, auch hier im kalkigen Tonboden. Wobei, da hinunter, wo der Ton wie Beton ist, da wurzeln sie eh' nicht. Auch keine Schädlinge bislang - höchstens ein bisschen Schnecken.
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Lem

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #217 am: 21. Juni 2016, 10:56:56 »

Gestern konnte ich nochmals ernten, ich würde sie umbennen in Junibeeren...
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Tester32

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #218 am: 01. Juli 2016, 22:19:14 »

Ich werde mal ein paar nützliche Infos zu Maibeeren aus dem Russischen übersetzen und etwas kommentieren. Sorry wenn ich dabei nicht sehr auf Rechtschreibung achte und die Originaltexte kürze. Aber besser so, als gar nichts.  :)

Merkblatt "Ein paar interessante und wichtige Fakten für Maibeeren-Liebhaber"

1. Der russische Name Gimolost ist zusammengesetzt aus Leben + Jugend. Die Maibeere (lat. Lonícera) hat ihren Namen dem deutschen Mathematiker, Physiker (bzw. Arzt) und Botaniker Adam Lonitzer zu verdanken.

2. Insgesamt gibt es ca. 250 Maibeeren-Sorten, die fast in allen Gebieten der nördlichen Halbkugel, überwiegend in Himalaya und Ostasien wachsen. 14 wilde Maibeere-Arten kann man in Russland antreffen. Manche Arten dieses Gewächs haben eine sich lösende Rinde.

Kommentar: Ja, es ist keine Krankheit, wenn die Rinde sich löst, solche Zweige sollten nicht abgeschnitten werden! Überhaupt schneidet man die Maibeere nicht so wie Kirschen oder Johannisbeeren. Die Äste tragen viele Jahre, wenn auch weniger, daher schneidet man nicht um Früchte zu bekommen, sondern nur kranke Äste oder zum etwas Auslichten. Und man macht das bei Bedarf einmal in ein paar Jahren, nicht jährlich.

3. Von der gesamten Vielfalt der Maibeeren sind nur manche Arten essbar. Orangen- und rotfarbene Beeren sind giftig. Auch manche schwarzbeerige Arten sind giftig.

4. Essbare Arten, die Kamtschatica und die Altaica, haben einen eigenen Geschmack. Sie werden sowohl frisch verzerrt, als auch süße Desserts daraus gekocht: Konfitüren, ... Auch werden aus Maibeeren Säfte, Wein gemacht. Sie werden getrocknet und eingefroren.

5. Maibeeren der essbaren Sorten sind verbreitet in Sibirien, auf Sachalin und auf Kamtschatka. Sibirische Maibeere blüht und wird reif sehr früh, viel früher als andere Beeren. Und die Beeren haben einen sehr unterschiedlichen Geschmack: von herb bis zart-süß. Der Honig aus Maibeeren wird auch geschätzt als der Früheste.

Kommentar: Ich kenne keine Honige, Säfte und Weine aus Maibeeren. Dieses Jahr war es bei München auch zu kalt für die Bienen während der Blütezeit. Hummeln (ich bin stolzer "Besitzer" eines Hummelvolkes) haben die Maibeeren mit ihren unauffälligen kleinen Blüten erstaunlich fleißig angeflogen, jedes Blümchen wurde von ihnen sorgfältig "beackert". Dafür dass sie den Apfelbaum nur mäßig angeflogen haben und meine Süßkirsche Sylvia nahezu völlig ignorierten, war ich erstaunt über die Popularität der Maibeere. Ein Synonym im Deuschen ist übrigens Honigbeere. Ich habe mal auf russischen Seiten recherchiert, ob die Maibeeren besonders nektarhaltig sind, die Angaben schwanken leider stark und sind nicht zuverlässig.

9. Es gibt eine einzige Art, die man in der Wohnung pflanzen kann, die Japanische.

Kommentar: Aha, jetzt weiß ich also, was für eine Lonícera auf Aliexpress angeboten wird. Habe mich nämlich gewundert. :)

15. Die Pflanze ist wenig anspruchsvoll, übersteht gut Kälte, man kann sie als Hecke nutzen.

Kommentar: Ob sie warme Winter auch gut übersteht?

17. Interessant ist die Tatsache, dass der Säure- und Zuckergehalt bei der essbaren Maibeere sich sehr unterscheiden kann, abhängig vom Klima, wo sie wächst. Im trockenen heißen Klima bilden sie mehr Zucker, Gerbstoffe und Farbstoffe, deswegen kann die Beere geschmacklich leicht bitter schmecken. Dafür ist der Säuregehalt geringer. Im feuchten Klima dagegen steigen der Säuregehalt und der Gehalt an Vitamin C. Im gemäßigt-kontinentalen Klima sammelt sich viel Zucker, Phenol-Verbindungen und Askorbinsäure (Vitamin C).

Kommentar: Das hört sich nicht gerade gut für den Anbau der Maibeere in Deutschland an. Wir haben (zumindest hier um München) einen langen und feuchten Frühling, der warm genug ist, damit die Pflanzen blühen und die Beeren wachsen. Sprich unser feuchtes Frühjahrsklima sorgt tendenziell für saure Beeren. :( Die Erfahrung habe ich diesen Frühling auch gemacht.

20. Maibeere ist winterfest, kann Schatten ertragen, liebt aber die Sonne. Besonders geeignet für die Maibeere sind mittlere und schwere Böden, lehmige und (kann das nicht übersetzen), reich an organischen Nährstoffen mit рН 5,5-6,5.

Kommentar: Ich habe bereits Berichte gesehen, dass sie auch auf sandigem Boden wachsen kann (natürlich kompostiert). Und wenn die humusreiche Schicht dünn ist (ich habe z.B. an einer Stelle über einem eingegrabenen Öltank nur 30 cm Humus, dann kommt Kieselstein), dann müsse man jährlich 1-2 Eimer (20-40l) Kompost unter jede Pflanze einarbeiten, das würde laut meinem Händler auch gehen.

21. Die Maibeere beginnt im dritten Jahr nach dem Einpflanzen zu fruchten.

Kommentar: nicht ganz so. Ich hatte einjährige Pflanzen 20-30cm gekauft und 3 von 4 hatten bereits im ersten Jahr Früchte. Aber rein symbolisch, 2-4 Stück, die Pflänzchen waren noch sehr klein. Wahrscheinlich kann man ab dem dritten Jahr von einer nennenswerten Menge sprechen. Richtig produktiv wird die Pflanze im 5-6 Jahr. Man sollte dennoch 2-3-Jahre alte Pflanzen kaufen, weil ältere Pflanzen schlechter anwachsen. Man kann sie übrigens trotzdem umpflanzen, das geht bei Maibeeren prinzipiell, aber sie brauchen dann mehr Zeit zum Anwachsen.

26. Die Pflanze ist ein „tiefer Flachwurzler“. :)

Kommentar: Das Wort läßt sich schwer übersetzen, weil die Russen eine etwas andere Systematik benutzen, daher habe ich es so übersetzt. Die Wurzeln sollen in die Breite bis zu 50-60 cm über den Buschumfang hinausgehen. Die Hauptmasse der ziehenden Wurzeln soll in der Tiefe von 60-80 cm liegen (mein Händler sprach von 50 cm).

27. Maibeeren-Büsche können sehr langlebig sein, bis 45-60 Jahre.

Kommentar: wobei sie wohl 25-30 Jahre lang Beeren tragen. Manche Quellen sprechen auch von 15 Jahren Erntezeit.

28. Maibeeren wachen aus dem Winterschlaf in der ersten April-Hälfte auf. Frost stört die Blüten nicht und verhindert nicht die Früchtebildung.

Kommentar: Die Blüten sind bis -7-8°C frostfest.

29. Beim Einpflanzen sollte man einen Abstand von 1,0-1,5m zwischen den Pflanzen einplanen.

Kommentar: zum komfortablen Durchgehen später sollten es lieber 1,5m sein. Im kleinen Garten reicht für die Pflanze aber auch 1m aus.

30. Im Alter von 5-7 Jahren gibt ein Busch durchschnittlich 1-2 Kilo Beeren her, ca. 0,7 Gramm schwer. Die Beerenform hängt von der Sorte ab.

Kommentar: Stachelbeeren sollen bis 15 kg hergeben. Üppig ist die durchschnittlich erwartete Ernte also nicht.

31. Bis zum Alter von 15 Jahren wird die Maibeere nicht geschnitten. Zweige der Maibeere sind langlebig, Früchte werden aber überwiegend auf den einjährigen Zweigen aus dem letzten Jahr getragen.

Kommentar: das gilt natürlich nicht für kranke oder abgestorbene Äste, sie kann man nach Bedarf schneiden.

32. Die beste Zeit zum Einpflanzen der blauen Maibeeren ist die Zeit zwischen August bis Mitte September. Dabei leiden die Pflanzen nicht. Erstens haben sie eine hohe Winterfestigkeit und zweitens hört das Wachstum der Zweige bereits Mitte des Sommers auf und Spitzenknospen werden gebildet. Wenn man die Maibeere als Containerware kauft, kann man sie jederzeit in den Boden umpflanzen. Die Pflanzen platziert man 1,0-1,5 m voneinander. Das geht wie für andere Beerenbüsche. In ein 50 cm tiefes und breites Loch tut man 10-12 kg Kompost rein, 100-150g Doppelsuperphosphat rein, 30g Kaliumsulfat, 300g Holzasche. Der Setzling wird so eingepflanzt, dass die obersten Wurzeln mit 5-6 cm Erde überdeckt sind. Die Erde wird festgetreten, mit einem Eimer Wasser gegossen und gemulcht mit Torf, Kompost oder trockener Erde.

Kommentar: Ich habe fertige Pflanzenerde genommen ohne mir Gedanken über die Dünger und Kompost zu machen. Das Loch war für meine kleinen einjährigen Pflanzen ca. 40 cm tief und breit. Da ich Containerpflanzen hatte, habe ich die Setzlinge nicht noch um weitere 5-6 cm vertieft, sondern bin davon ausgegangen, dass die Tiefe bereits richtig ist, und habe die Pflanzen so eingepflanzt, dass die Containererde mit dem Boden ebenerdig ist.

33. Als Pflege braucht die Pflanze Bodenauflockerung, Jäten, Gießen, Mulchen mit 3-5 cm Kompost oder Torf. Der Mulch verhindert das Auftreten von Unkraut und wird den Feuchtigkeitserhalt im Boden unterstützen.

34. Alle 2-3 Jahre im Herbst fügt man Dünger hinzu, in den Gießring. 70-80 g Doppelsuperphosphat und 50-60g Kaluimsulfat, 150-200g Holzasche.

Kommentar: Kann mir jemand sagen, mit welchen deutschen Düngemitteln man diese Stoffe ersetzen kann? Ich kenne mich mit dem Thema Düngen nicht aus, bin ein Gartenanfänger, denke aber dass unsere Chemieindustrie sicherlich was besseres bietet. :) Holzasche kann man zwar auf ebay für 1,80€/Kilo kaufen, sie enthält reichlich Kalium, und ich könnte diese Menge an Holzasche auch selbst über den Sommer produzieren, aber es muss doch bequemere fertige und günstige Kalium-Dünger geben? Auch habe ich keine Ahnung

35. Da die Maibeere selbststeril ist, braucht man mindestens 2 Sorten, besser 3-5, damit die Befruchtung gut klappt.

Kommentar: Ich habe auch Hinweise gefunden, dass auch Selbstbefruchtung gehen könnte, aber die Ernte wird wohl vernachlässigbar gering ausfallen, daher ist eine Planze so oder so nicht empfehlenswert. Und es befruchtet nicht jede Pflanze jede! Leider konnte ich keine Tabelle wie bei Süßkirschen mit den S-Allelen finden, evtl. ich das Befruchtungsverhalten noch nicht ausreichend untersucht / systematisiert.

36. Ortwahl. Die Pflanze wächst und blüht am besten an sonnigen und halbschattigen Orten. Bei starkem Schatten blüht sie schwach. Die meisten Lonícera-Arten, insgesondere die Kletternden, lieben die Sonne und offene sonnige Grundstücke. Die Waldarten können aber auch geringen Schatten ertragen und werden im Garten auch unter Bäumen gut wachsen. Unter solchen Bedingungen wird eine höhere Luftfeuchtigkeit erhalten, was für diese Pflanze wichtig ist.

37. Wie alle Pflanzen, sind die Maibeeren sehr dankbar für Pflege. Je besser die Bedingungen, desto reicher die Blüten und desto mehr Früchte tragen die essbaren Maibeerensorten.
« Letzte Änderung: 02. Juli 2016, 18:45:19 von Tester32 »
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kaliz

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #219 am: 01. Juli 2016, 23:22:08 »

Sehr interessant. Danke!
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Tester32

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #220 am: 22. Juli 2016, 22:54:40 »

Vor ca. 1,5-2 Wochen hatten wir einen dreitägigen Dauerregen. Die Pflanzen sind währed des Regens gefühlt gleich um 5-10 cm gewachsen. Auf eine Pflanz kamen gar Blattläuse, wohl von saftigen neuen Zweigen angelockt. Bis ich ca. 3 Tage später sie spritzen wollte, waren sie auch bereits wieder verschwunden.
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b-hoernchen

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #221 am: 23. Juli 2016, 22:23:38 »

Hallo Tester,

vielen Dank für deine Übersetzung aus dem Russischen (und gut zu wissen, an wen man sich wenden kann,für den Fall, dass... ).

Als Dünger nehme ich "Patentkali" bzw. ist dasselbe wie Kalimagnesia. Patentkali ist chloridfrei und gibt's im Landhandel im 25kg Sack, Kalimagnesia teurer im Gartencenter.
Holzasche enthält wenn frisch,  Kaliumcarbonat ("Pottasche") und ist stark alkalisch - vielleicht doch nicht ideal für eine Pflanze, die tendenziell eher leicht saure Böden mag. Wenn die Asche lang genug im Regen gelagert wurde, schwemmt es das gut lösliche und alkalische Kaliumcarbonat aus - die Asche ist dann nicht mehr so stark alkalisch (enthält aber immer noch eine Menge Kalk, der Säuren neutralisiert und auch Phosphat), das Kalium ist aber futsch, bzw. im Lehm/Tonboden unter der gelagerten Asche zu finden.
Aus eigener Erfahrung: Junge Büsche darf man im März/April auch mit Stickstoff düngen - die Sträucher nehmen das gerne an, wachsen dann besser. Gut ist frischer Mist/Pferdfemist, man kann auch vorsichtig Harnstoff/Ammoniumsulfat düngen. Ich mag den Mist lieber wegen dem organischen Material, dann haben die Würmer was zu futtern.  Ammoniumsulfat ist ein "saurer" Dünger, Harnstoff nach Nitrifikation auch und frischer Mist enthält natürlich Harnstoff... .
« Letzte Änderung: 23. Juli 2016, 22:25:27 von b-hoernchen »
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #222 am: 05. August 2016, 16:37:24 »

Vielen Dank für die Tips zum Düngen!

Wir haben heute mal wieder Dauerregen und mir ist aufgefallen, dass alle neuen Blätter einen starken Lotus-Wasser-Abpralleffekt haben. Auch nach 12 Stunden Regen sind die neuen Blätter nicht nass. Die alten, welche im Frühjahr gewachen sind, haben diesen Effekt nicht. Ich frage mich, warum das so ist. Ob die Blätter mit der Zeit diese Fähigkeit verlieren, oder die Pflanze sich an dass Wetter anpasst und die alten Blätter im trockenen Treibhaus ausgebildet hatte? Jedenfalls macht dieser Lotus-Effekt die Pflanze natürlich gut geeignet für das feuchte deutsche Wetter.

Hoffe es klappt, das Bild vom Handy hoch zu laden.
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b-hoernchen

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #223 am: 05. August 2016, 17:43:09 »

Wahrscheinlich hydrophobe Wachse, die das Wasser abperlen lassen - und sich mit der Zeit verlieren... .
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #224 am: 05. August 2016, 21:28:08 »

Ich glaube eher, dass sie es kleine Härchen sind, die mit der Zeit evtl.. abfallen. Die neuen Blätter sehen nämlich nicht gewachst, sondern flauschig aus, die alten - glatt. Bin baff, dass ich bei den Russen zu diesem Thema nichts finden kann. Andererseits kann ich bei denen auch zum Thema Befruchtung eine bestimmte Info nicht finden. Aus einigen Quellen habe ich den Verdacht bekommen, dass nicht jede Sorte mit jeder bei der Befruchtung zusammenspielt. Evtl. gibt es bei den Maibeeren auch sowas wie die S-Allelen bei den Süßkirschen, nur halt noch nicht erforscht.
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