ich dachte bisher + meine das auch gelesen zu haben, dass stabile humuskomplexe besonders dann ausgebildet werden, wenn das zu verrottende ausgangsmaterial eine weites c/n-verhältnis aufweist, also z.b. holziges/strohiges material. als extremmulcher mit holzhäckselgut kann ich diesen effekt bestätigen. ich gebe keine zusätzlichen stickstoff in den verrottungsprozess + habe einen ausgeprägten lockeren humusboden, den ich für meine waldpflanzen, insbesondere aus dem nordamerikanischen bereich, benötige. der ursprungsboden unter der humusschicht war/ist eine podsolige sandige braunerde.
Der stabile Humus (Dauerhumus) bildet sich nach der vollständigen Verrottung des Materials aus. Das, was den Husus so wertvoll macht, sind die instabilen Huminsäuren die als Nährstoff- und pH-Puffer wirken. Diese werden durch Verbindung mit Tonmineralen stabilisiert (Ton-Humuskomplexe) was die Pufferung des Bodens erhöht. Bei Material mit weitem c/n- Verhältnis dauert die Zersetzung entsprechend lange, weil die Mikroorganismen nicht genug Stickstoff aus dem Material ziehen können um ihre eigene Substanz aufzubauen. Der benötigte Stickstoff wird der Umgebung (also dem Boden) entzogen, dadurch kann es zu Stickstoffmangel der Pflanzen kommen. Wenn der Boden entsprechend stickstoffreich ist oder die Pflanzen entsprechend wenig Stickstoff brauchen passiert das natürlich nicht. Der durch die Mikroben bebundene Stickstoff geht ja auch nicht verloren, sondern wird bei ihrer eigenen Zersetzung nach dem Absterben wieder frei.
Ob das Mulchmaterial nun schnell oder langsam verrottet spielt dabei keine so große Rolle, wichtig sind im jedem Fall auch die Tonminerale zur Ausbildung der stabilen Ton-Humuskomplexe.
Irgendwo im Rosarium habe ich dazu schonmal ausführlich was geschrieben, nur weiß ich leider nicht, wie man hier Links einfügt......
LG Daniel