Erst mal Dank für eure Mühe, zum Thema zu posten.
Weniger ist mehr kann eine gute Maxime sein, setzt aber auch Transparenz voraus, die heute kaum mehr ein Geschäft liefern kann. Wer weiss denn noch, wo was unter welchen Umständen hergestellt worden ist. Da besteht grad bei lokalen Anbietern noch Nachholbedarf, weil man eben bis vor Kurzem einfach Vertrauen hatte. Wie aber kann ich heute ohne (kostspielige) Zertifizierung die Qualität und Langlebigkeit von in allen Ecken und Enden der Welt hergestellten Gütern ausreichend beurteilen. Und wenn ich dann nur noch halb so viel konsumiere, könnte es in der Tat sein, dass einige Arbeitsplätze weg sind, weil Qualitätsarbeit nicht mehr ausreichend bezahlt wird, eben weil der Wettbewerb das nicht zulässt. Die Freude an einem mehrfach gelabelten und daher wohl vergleichsweise hochqualitätigen Produkt mag zwar edel erscheinen, ist aber zugegebenermassen (auch) ein Luxusverhalten.
Vor dem Entscheid, das mehr- oder weniger umweltfreundliche zu tun, stehen wir täglich mehrfach. Das Umweltfreundlichere ist (noch) oft mühsamer, und nicht immer ist die Motivation dazu da. Aber das offenkundig Umweltschädliche kann man meist gut vermeiden. So gesehen lautet die Antwort auf die Eingangsfrage aus meiner Sicht, dass es auf die Haltung ankommt, auf das immer wieder neue Bemühen, unser Handeln zuerst - und nicht nur auch - an den "Bedürfnissen" der Natur auszurichten. Zumindest in Europa können wir uns dass heute auch wirtschaftlich leisten.