Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
20. April 2024, 06:56:19
Erweiterte Suche  
News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)

Neuigkeiten:

|29|8|Ich wollte lieben, ich wollte geliebt werden. Also verliebte ich mich. Mit anderen Worten: Ich machte mich zum Narren.  Albert Camus

Seiten: 1 ... 5 6 [7] 8 9 ... 11   nach unten

Autor Thema: EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen  (Gelesen 57156 mal)

Lehm

  • Gast
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #90 am: 13. Oktober 2008, 08:36:00 »

Die Frage bleibt, wer, wann wozu EM kaufen soll.
Offenbar bzw. hoffentlich sind EM allesamt Bakterien, die im Boden bzw. einem (guten) Kompost auch vorhanden sind, wenn auch in weniger konzentrierter bzw. wirksamer Form. Es braucht dann einfach etwas mehr Zeit, bis man nur mit Kompost/Mulch einen guten Boden hat. EM verspricht da, schneller und effektiver zu sein. Auch langfristig? Und was sind die negativen Effekte solcher Beschleunigung? Denn, verzichten wir nicht deshalb auf synthetische Dünger, weil wir natürlich gärtnern wollen, also dem Boden und seiner natürlichen Mikrowelt Zeit geben wollen, Nährstoffe umzuwandeln, und die nicht einfach fixfertig und womöglich zu hoch dosiert zuführen wollen? Synthetische Dünger und bis zu einem gewissen Mass eben auch EM sind doch Junk-Food für unsere Böden, die lieber selbst Gekochtes essen. Warum Convenience kaufen wenn selbst Gekochtes gesünder und im Fall von Kompost erst noch gratis ist?
Gespeichert

kyosan

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 25
    • Freies Em Forum
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #91 am: 13. Oktober 2008, 13:48:24 »

Die Frage bleibt, wer, wann wozu EM kaufen soll.
Hallo Lehm!

Hihi.. Wenn es nach den Herstellern und Händlern geht, dann sollen ALLE Menschen EM-Produkte in Massen kaufen - da klingeln dann die Kassen. Ansonsten, denke ich, kann das jeder für sich entscheiden - man muss ja kein Höriger der Werbung sein.

Zitat
Offenbar bzw. hoffentlich sind EM allesamt Bakterien, die im Boden bzw. einem (guten) Kompost auch vorhanden sind, wenn auch in weniger konzentrierter bzw. wirksamer Form. Es braucht dann einfach etwas mehr Zeit, bis man nur mit Kompost/Mulch einen guten Boden hat. EM verspricht da, schneller und effektiver zu sein. Auch langfristig? Und was sind die negativen Effekte solcher Beschleunigung? Denn, verzichten wir nicht deshalb auf synthetische Dünger, weil wir natürlich gärtnern wollen, also dem Boden und seiner natürlichen Mikrowelt Zeit geben wollen, Nährstoffe umzuwandeln, und die nicht einfach fixfertig und womöglich zu hoch dosiert zuführen wollen?
In der Tat sind die EM-Stammlösungen eine Komposition von Mikroorganismen, die einzeln und in Teilverbindungen natürlich vorkommen. Viele davon wurden schon seit Jahrhunderten in Lebensmittel verwendet. Hefen z.B. im Brot, Milchsäurebakterien in Milchprodukten und bei sowas Feinem wie Sauerkraut, Pilzsporen z.B. in der Miso-Herstellung. In der Literatur über "richtiges" Kompostieren wird auch hie und da mal daraufhingewiesen, dass man eine Rottebeschleunigung mittels einer einfachen Hefe-Zuckerlösung vorantreiben kann. Zucker dient da in erster Linie als "Futter" für die Hefemikros. EMs werden zumeist mit Zuckerrohrmelasse gefüttert, ist aber auch z.B mit Honig, Zuckerübensirup, Getreidesirup etc. möglich.

Im Grunde genommen sind EMs nur eine Mischung natürlich (einzeln) vorkommender Mikroorganismen, die durch ihre Vermischung noch aktiver sein können. Ich möchte jetzt mal bewußt Mr. Higa, den angeblichen oder tatsächlichen "Er-"Finder dieser Mischung außen vorlassen, da da einige Unstimmigkeiten und unterschiedliche Meinungen über sein Werk vorkiegen. Aber nochmals möchte ich darauf hinweisen, dass all die in EM verwendeten Mikroben in der einen oder anderen Form schon seit "Ewigkeiten" verwendet wurden/werden. Die Geheimniskrämerei, die da immer noch betrieben wird, hat einen simplen monitären Hintergrund (meine Meinung). Allerdings müssen zumindest in Deutschland die Inhaltsstoffe aufgelistet sein....

Eine "Beschleunigung" bei der Kompostierung oder der Bodenwelt ist natürlich nicht von Nöten, wenn da schon eine intakte Grundlage vorhanden ist. Für diejenigen, die ganz neu vor einem Stück Land stehen, welches jahre- oder jahrzehntelangem Raubbau unterlag, wo keine Humusschicht mehr erkennbar ist, Monokultur, Kunstdünger und Spritzgifte das Bodenleben nahezu getötet haben, da wo kein Wurm mehr aufzufinden ist, da kann EM unterstützen. Alleinige Wunder vollbringt es nicht, denn auch die EMs, die dem verhunzten Boden wieder zu einer Anfangslebendigkeit verhelfen sollen (und tatsächlich auch können), brauchen dazu Futter, welches z.B. aus Flächenkompost (Brennesseln, Beinwell, gut gerotteter Pferdemist etc. wirken in Kooperation mit den EMs noch um einiges besser!) und Gesteinsmehlen (mineralische Anteile) bezogen wird. Ab einer gewissen Zeit werden die EM-Zugaben, die man am Anfang in kürzeren Abständen und höherer Konzentration immer wieder zuführt, minimiert, bis sie (wenn man seine Flächen in Ordnung gebracht hat und die Balance halten kann) unnötig werden bzw. nur noch im Einzelfall mal eingesetzt werden. Bei einer halb-aeroben Kompostierung oder bei Stapelmist kann das immer noch Sinn machen wegen der schnelleren Umsetzung, vor allem, wenn da auch die Existenz einer landwirtschaftlichen Gemeinschaft anhängt.

Negative Entwicklungen - zumindest im Boden! - sind mir nicht bekannt, meiner Meinung nach auch ausschließbar, wenn man sich bei den Mischungsverhältnissen an den gut dreißigjährigen Erfahrungen aus aller Welt orientiert. Natürlich gärtnern wir "natürlich" aus den von dir beschriebenen Gründen, und wenn man über die Jahre einen tollen Bodenzustand erreicht hat, der selbsthergestellte Kompost fast schon guten Waldboden übertrifft, die Pflanzen wachsen und gedeihen, dann brauch man das Zeugs nicht wirklich. Was aber, wenn jemand neu gebaut hat und nun vor dem Trümmerfeld steht, welches mal der Garten werden soll? Da wäre es zumindest mir einen Versuch wert...

Zitat
Synthetische Dünger und bis zu einem gewissen Mass eben auch EM sind doch Junk-Food für unsere Böden, die lieber selbst Gekochtes essen. Warum Convenience kaufen wenn selbst Gekochtes gesünder und im Fall von Kompost erst noch gratis ist?
EM sehe ich nicht als Junk-Food an, aber das ist nun einmal Ansichstsache. Kompost mag in gewisser Weise gratis sein, aber man muss erst einmal welchen haben! Das "verbrannte" Zeugs aus Kompostieranlagen ist ja zum großen Teil noch töter als ein Feld voll Bauschutt. Um eine solche Fläche wieder hinzukriegen braucht es oft 8-10 Jahre, und wenn der Garten gerade aufblüht, muss man umziehen...

Gruß, Kyosan
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2008, 00:57:33 von kyosan »
Gespeichert

Lehm

  • Gast
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #92 am: 13. Oktober 2008, 14:22:16 »

Deine Ausführungen haben nun doch mal eine etwas realistischere Basis als das, was in diesem Forum von EM-Anhängern bislang gepostet wurde. Ich bezweifle zwar, dass EM viel nützen, wenn der Umschwung aus Bauschutt besteht, aber schaden tun sie wohl weniger dem Boden selbst, als dem Verstädnis eines naturnahen Gärtnerns, wie es etwa die altbewährte Kreuter in ihrem Schinken recht anschaulich beschreibt. Grad wer Bauschutt statt Garten hat sollte als Erstes damit anfangen, einen Kompost aufzubauen, bevor er Halbfertigprodukte wie EM einsetzt. "Sollte" - klar darf jedeR machen, wie er/sie mag. ;) Hat man den Kreislauf erst mal in Gang gebracht, kann ich mir EM schon als Ergänzung vorstellen, aber so richtig nötig sind sie ja dann nicht mehr. Aber gut, die einen haben Freude an Steinmehl, die andern an EM. Solange niemand Krebskranken verspricht, ihre Krankheit sei mit EM-Keramik heilbar, ist das Zeug wohl so ok wie das vergrabene Kuhhorn.
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2008, 14:23:50 von Lehm »
Gespeichert

kyosan

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 25
    • Freies Em Forum
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #93 am: 14. Oktober 2008, 00:52:45 »

Hallo Lehm!

Je nun, die Steiner´sche "Kuhhorn-Lehre" ist nicht so mein Ding, auch wenn ich manches aus seinem "Landwirtschaftlichen Exkurs" problemlos nachvollziehen kann. Bin auch - gelinde gesagt - skeptisch mit der Anhaftung an irgendwelche Mondkalender, auch wenn ich da mögliche Wirkweisen nicht ausschließen kann. Allerdings kann ich mich nicht nach "starren" Reglementierungen richten, sondern habe mein Augenmerk eher auf die durch Wetter und Witterung gegebenen Situationen.

Ich war den EM-Versprechungen jahrelang abhold, ging nicht an mich. Zuviel hochtrabende Versprechungen, so dachte ich mir. Die Lektüre von Higas Büchern fiel mr ob seiner euphorisch-verheißenden Art auch nicht leicht. Weiß garnicht mehr, warum ich dann doch anfing mich mit EMs zu versuchen, aber ich bereue es nicht. Leider wird zuviel (für meinen Geschmack) "Unsinn" über die Wirkung von EM´s verbreitet, was insofern kontraproduktiv ist, als da "Versprechungen" gemacht oder impliziert werden, die ich soooo nicht ohne weiteres annehmen kann. Mittlerweile ist da ein fürchterliches Towubahu entstanden, welches den Blick auf die reale Wirkweise der EMs deutlich vezerrt bzw. verstellt.

Ich habe gleich von Anfang meiner Beschäftigung mit EMs immer vergleichend gearbeitet: Zum Beispiel 2 Beete mit gleicher Bodenkonsistenz, gleicher Bepflanzung, gleiche Mulchsituation, zur gleichen Zeit gleiche Mengen gießen - das eine Beet mit Wasser pur, das ander mit EM-Verdünnung. Meiner Erfahrung nach gibt es da signifikante Unterschiede, vor allem, wenn die Böden beider Beete etwas "arm" sind. Höherer Wurmbesatz im EM-Beet nach kürzerer Zeit, feinkrümeliger Boden, kräftiger wirkende Pflanzen etc. Hätte ich das nicht feststellen können, dann hätte ich gesagt: "Das Zeugs iss gerade mal gut für den Gulli!" Okay, das ist noch immer nicht "wissenschaftlich", sondern nur ein persönlicher Eindruck, aber auf was bauen wir den wirklich bei unserer gärtnerischen Arbeit?

EM und Krebsheilung.... Ein heißes Thema! Dieser japanische Arzt (dessen Namen ich immer wieder vergesse) hat in seinem Buch über EMX (welches ein ganz anders hergestelltes Produkt auf Basis von EMs ist als die EM-Lösungen, die als Bodenhilfsstoff zugelassen sind) immer wieder betont, dass er die Wirkweise nicht wirklich erklären kann. Als Klinikarzt (Klinikleiter) hat er aber auch nie dafür plädiert "konventionelle" Methoden zugunsten EMX abzusetzen. Was er feststellen konnte war, dass sich bei einigen Patienten das EMX als Fänger und Umwandler der Freien Radikalen auswirkte. Also alles eine KANN-, aber keine MUSS-Sache.

Als die EM-Philosophie nach Europa schwappte, da haben sich einige Leute die "Rosinen" rausgepickt, also alles, was toll klang, alles, was es an tollen Erfahrungen gab. Schwupps, war die Ausgewogenheit in der Betrachtung dahin. Unternehmen wurden gegründet, die anfingen das Zeugs in Europa herzustellen und zu vertreiben, und in den letzten Jahren wurde da auch kräftig "esoterisch" reingemixt: Mondkalender, Rutengänge, EM-Keramik-Schmuck und -Klamotten, Untersetzer und Aufkleber gegen Elektrosmog des Handys, des Computers.... Die einen versprachen Wundermttel, andere wollten Wundermittel (die eierlegende Wollmilchsau) und bekamen das selbstgewählte Durcheinander. Ein "normaler" Realitätssinn blieb schnell auf der Strecke. Und dann: business as usual.

Leider können wir das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen, aber wir können uns ein wenig besinnen und herausfinden, was das mit den EMs denn wirklich ist, und was man realistisch damit machen kann, wofür sie gut sein können.

Die ganzen Übertreibungen (ob so oder so rum), die müssen allerdings weg, wenn man einen klaren Blick haben will. Man muss es selbst probieren, um zur Wahrheit über EM zu finden, aber jegliche Übertreibungen und Wunschvorstellungen weglassen.

Gruß, Kyosan
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2008, 00:54:25 von kyosan »
Gespeichert

Lehm

  • Gast
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #94 am: 14. Oktober 2008, 08:36:56 »

Richtig angenehm, deine vernünftige Art, die Dinge zu sehen. ;)

Allerdings kommt bei mir doch keine Lust auf, EM auszuprobieren. Es mag daran liegen, dass ich ganz zufrieden bin mit dem, was mir mein Gärtlein gibt. Ausser ab und zu etwas viel Schnecken habe ich kein wirkliches Problem im Garten (mag an meinen wohl eher tiefen Ansprüchen liegen), mal abgesehen von der fehlenden Wärme. Könnten EM den Sommer im Garten verlängern, ich denk, ich würd sie sofort anwenden. 8)
Gespeichert

Günther

  • Gast
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #95 am: 14. Oktober 2008, 09:36:56 »


Ich habe gleich von Anfang meiner Beschäftigung mit EMs immer vergleichend gearbeitet: Zum Beispiel 2 Beete mit gleicher Bodenkonsistenz, gleicher Bepflanzung, gleiche Mulchsituation, zur gleichen Zeit gleiche Mengen gießen - das eine Beet mit Wasser pur, das ander mit EM-Verdünnung. Meiner Erfahrung nach gibt es da signifikante Unterschiede, vor allem, wenn die Böden beider Beete etwas "arm" sind. Höherer Wurmbesatz im EM-Beet nach kürzerer Zeit, feinkrümeliger Boden, kräftiger wirkende Pflanzen etc. Hätte ich das nicht feststellen können, dann hätte ich gesagt: "Das Zeugs iss gerade mal gut für den Gulli!" Okay, das ist noch immer nicht "wissenschaftlich", sondern nur ein persönlicher Eindruck, aber auf was bauen wir den wirklich bei unserer gärtnerischen Arbeit?

Gruß, Kyosan

Noch besser wäre gewesen, statt Wasser die Verdünnungslösung (Melasse?) zu nehmen - die alleine fördert ja schon.
Gespeichert

kyosan

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 25
    • Freies Em Forum
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #96 am: 14. Oktober 2008, 14:19:36 »

Noch besser wäre gewesen, statt Wasser die Verdünnungslösung (Melasse?) zu nehmen - die alleine fördert ja schon.
Hallo Günther!

Hmh, hoffe wir reden nicht aneinander vorbei.... Die Melasse wird nicht als Verdünnungslösung verwendet, sondern als "Futter" für die Mikroben der EM-Stammlösung, welche ja einen 7-10 tägigen Fermentationsprozess (anaerob) durchläuft. Aus diesem Fermentationsprozess (aus 3-5% EM-Stammlösung, 3-5% Melasse, Rest Wasser, Temperatur zwischen 32 und 38°C) geht als Resultat das EMa (EMaktiviert) hervor. Daraus wiederum wird mittels Wasser(!) eine Verünnung gemischt, die je nach Anwendungszweck zwischen 1:2 bis 1:1000 liegt. Das macht die Sache auch wesentlich preisgünstiger, denn umgerechnet kostet dann 1 Liter EMa plus/minus 1 Euro, und das noch mal verdünnt (ich verwende meistens 1:50 bzw 1:100 für Bodenbehandlungen, als Gießwasser mindestens 1:200 bzw. 1:500), ist also dann wirklich akzeptabel.

Das Malheur mit dem verpatzten Ansatz liegt eher in meiner eigenen Verantwortung. Ich habe die Flasche EM-Stammlösung zu lange halbvoll rumstehen gehabt, so dass zu lange zuviel Luft in der Flasche war, was das Gleichgewicht der aeroben und anaeroben Mikrobenstämme gekippt hat. Ein solches Ungleichgewicht kann in der Fermentation nicht "repariert" werden. C´est la vie. Erfahrung kann klüger machen - hoffen wir, dass das auch in meinem Falle so wirkt. ;D

Gruß, Kyosan
Gespeichert

kyosan

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 25
    • Freies Em Forum
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #97 am: 14. Oktober 2008, 14:24:04 »

mal abgesehen von der fehlenden Wärme. Könnten EM den Sommer im Garten verlängern, ich denk, ich würd sie sofort anwenden. 8)
Hallo Lehm!

Wie schon erwähnt: kein Wundermittel! Doch etwas kann man mittels der Mikros plus einer guten Mulchschicht noch mehr verstärken als nur mittels Mulchschicht: die Bodentemperatur länger im Plusbereich halten. Das ergibt zwar noch keinen längeren Sommer, aber vielleicht eine verlängerte Erntesaison.

Gruß, Kyosan
Gespeichert

Lehm

  • Gast
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #98 am: 14. Oktober 2008, 14:28:51 »

@kyosan: Das würde heissen, dass die EM Wärme abgeben?
Gespeichert

Staudo

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 35305
    • mein Park
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #99 am: 14. Oktober 2008, 14:37:43 »

Lehm! ;D

Die beschleunigte Rotte soll zusätzliche Wärme bereitstellen. Nach Energieerhaltungsgesetz kann aber nur das an Energie freigesetzt werden, was im Mulch bzw. Kompost ist. Evtl. wird die Freisetzung zeitlich verkürzt.

Ich habe Günther so verstanden, dass die Nährstoffe aus der Melasse berücksichtigt werden müssen. Wer mit EM arbeitet, arbeitet vermutlich ohne Mineraldünger und daher meist mit geringer Nährstoffversorgung. Da wirkt sich jedes zusätzliche Molekül aus.
Gespeichert
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

Günther

  • Gast
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #100 am: 14. Oktober 2008, 15:21:50 »

Noch besser wäre gewesen, statt Wasser die Verdünnungslösung (Melasse?) zu nehmen - die alleine fördert ja schon.
Hallo Günther!

Hmh, hoffe wir reden nicht aneinander vorbei.... Die Melasse wird nicht als Verdünnungslösung verwendet, sondern als "Futter" für die Mikroben der EM-Stammlösung, welche ja einen 7-10 tägigen Fermentationsprozess (anaerob) durchläuft. Aus diesem Fermentationsprozess (aus 3-5% EM-Stammlösung, 3-5% Melasse, Rest Wasser, Temperatur zwischen 32 und 38°C) geht als Resultat das EMa (EMaktiviert) hervor. Daraus wiederum wird mittels Wasser(!) eine Verünnung gemischt, die je nach Anwendungszweck zwischen 1:2 bis 1:1000 liegt. Das macht die Sache auch wesentlich preisgünstiger, denn umgerechnet kostet dann 1 Liter EMa plus/minus 1 Euro, und das noch mal verdünnt (ich verwende meistens 1:50 bzw 1:100 für Bodenbehandlungen, als Gießwasser mindestens 1:200 bzw. 1:500), ist also dann wirklich akzeptabel.

Das Malheur mit dem verpatzten Ansatz liegt eher in meiner eigenen Verantwortung. Ich habe die Flasche EM-Stammlösung zu lange halbvoll rumstehen gehabt, so dass zu lange zuviel Luft in der Flasche war, was das Gleichgewicht der aeroben und anaeroben Mikrobenstämme gekippt hat. Ein solches Ungleichgewicht kann in der Fermentation nicht "repariert" werden. C´est la vie. Erfahrung kann klüger machen - hoffen wir, dass das auch in meinem Falle so wirkt. ;D

Gruß, Kyosan

Ich hatte den Melassegehalt der Ansätze höher in Erinnerung...
Was die EMs füttert, das füttert auch die (hoffentlich) bereits vorhandenen Mikroorganismen im Boden und könnte auch schon so einen positiven Effekt haben.
Gespeichert

Lehm

  • Gast
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #101 am: 14. Oktober 2008, 15:42:45 »

Ich hatte den Melassegehalt der Ansätze höher in Erinnerung...
Was die EMs füttert, das füttert auch die (hoffentlich) bereits vorhandenen Mikroorganismen im Boden und könnte auch schon so einen positiven Effekt haben.

Das leuchtet ein.
Wie gesagt, EM sind insgesamt ein verzichtbares Produkt. Klar, wenn man sie richtig stark verdünnt, wird sogar der Preis einigermassen tragbar, aber wozu sich mit den Viechern umgeben, wenns auch so geht, und zwar gleich gut.
Gespeichert

kyosan

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 25
    • Freies Em Forum
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #102 am: 14. Oktober 2008, 19:08:06 »

Die beschleunigte Rotte soll zusätzliche Wärme bereitstellen. Nach Energieerhaltungsgesetz kann aber nur das an Energie freigesetzt werden, was im Mulch bzw. Kompost ist. Evtl. wird die Freisetzung zeitlich verkürzt.
Hallo Staudenmanig!

Ich bezeifele dass die Natur nach dem von Menschen aufgestellten Energieerhaltungsgesetzt arbeitet. Da dürften noch einige Überraschungen zu finden sein... ;)

Ich glaube das mit den EMs ist so ein "Zwitterding" - ausgehend davon dass über den Winter eine reichliche Mulchschicht den mit EMs "geimoften" Boden bedeckt: schnellere Verarbeitung, dadruch länger eine höhere Bodentemperatur, die wiederum die Bodenlebewesen länger "wach" hält, die Würmer etwas später abtauchen läßt. Durch den gesamten Prozeß wird - meiner Meinung nach - der Prozess etwäs länger dauernd, natürlich vorausgesetzt, dass genug Futter und Wärme für die gesamte Bodenwelt (nicht nur für die EMs) vorhanden ist. Und vorausgesetzt, dass kein Pflug, kein Spaten, keine Grabgabel die Bodenstrukturen umschichtet.

Zitat
Ich habe Günther so verstanden, dass die Nährstoffe aus der Melasse berücksichtigt werden müssen. Wer mit EM arbeitet, arbeitet vermutlich ohne Mineraldünger und daher meist mit geringer Nährstoffversorgung. Da wirkt sich jedes zusätzliche Molekül aus.
Ja klar! Schon richtig, nur wird die Melasse alleine nicht so wirkungsvoll sein. Bei der Herstellung von EMaktiviert aus EM-Stammlösungen werden die in der EM-Stammlösung vorhanden Mikroben mittels temperiertem Fermentationsprozess innert einer 7-10 tagelangen förderlichen Umgebungstemperatur mit der Melasse "gefüttert". In der Melasse sind wiederum wichtige Stoffe in unterschiedlicher Größenordnung enthalten, als da sind Phosphate, Schwefel, Mineralanteile etc.

Mineraldünger "klassisch"(?) - nein! Aber in der Anwendungspraxis hat sich eine Ein- oder Aufbringung von Gesteinsmehlen mit ausgewogenem natürlichen Mineralanteil als förderlich erwiesen. Mangan, Chrom, Silizium etc. Es gibt EM-Stammlösungen, die von vornherein mit Gesteinsmehl angestzt werden, manche Menschen, die EMa herstellen, fügen dem EMa-Ansatz eine gewisse Dosis Gesteinsmehl oder unraffiniertes Meersalz, Algenextrakt und was-weiß-ich hinzu.

Gruß, Kyosan

Gespeichert

kyosan

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 25
    • Freies Em Forum
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #103 am: 14. Oktober 2008, 19:16:45 »

Ich hatte den Melassegehalt der Ansätze höher in Erinnerung...
Was die EMs füttert, das füttert auch die (hoffentlich) bereits vorhandenen Mikroorganismen im Boden und könnte auch schon so einen positiven Effekt haben.
Hallo Günther!

In den asiatischen Ländern wird eigentlich immer ein 5%-tiger Ansatz genommen - in Europa hat man das, weiß garnicht warum (Kosten?), auf 3% "eingeschworen.

Ja, sicher! Wenn der Boden schon ausreichend belebt ist, dann machen aufwendige Zuführungen von EMs zunehmend weniger "Sinn" bzw. ist weniger und weniger Effekt feststellbar. Da reichen gute und regelmässige Kompostbeigaben, Mulchen, Gründüngung und vielleicht ein bisserl "Leckerli" a la verdünnter Melasse vermutlich aus. Kaffeesatz soll ja auch die Würmchen zu höherer "Leistung" animieren.

Ich sehe den Einsatz von EMs auch nur dort als wirklich "nötig" bzw. wirkungsvoll an, wo das Bodenleben noch verschwindend gering und auf der Kippe steht. Wo das Bodenleben ausgewogen ist, gepflegt und in Balnce gehalten wird, da braucht es m.E. weder Kunst- oder Mineraldüngung noch aufwendige EM-Experimente.

Gruß, Kyosan
Gespeichert

Staudo

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 35305
    • mein Park
Re:EM, Bokashi etc. - Fragen, Fakten, Erfahrungen
« Antwort #104 am: 14. Oktober 2008, 20:57:50 »

Ich bezeifele dass die Natur nach dem von Menschen aufgestellten Energieerhaltungsgesetzt arbeitet. Da dürften noch einige Überraschungen zu finden sein... ;)


Das Gesetz hat Einstein vor 100 Jahren schon widerlegt. So lange wir keine Kernreaktion im Garten haben, sollten wir es als für uns gültig betrachten. ;)
Gespeichert
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Seiten: 1 ... 5 6 [7] 8 9 ... 11   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de