das muss ein heikles Thema sein mit großen Hemmungen. Einfach etwas schleimig klebriges spinnbares zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und so lange an die Rinde von Bäumen schmieren bis dass es dran festklebt.
Wobei man dann auch merkt, dass es ziemlich lange am Finger klebt bis man es los ist. So ähnlich wie Popel.
Wissenschaftlich gesehen handelt es sich hier um ein Makromolekül, eine Kette aus organischen Bausteinen, die Aminosäuren heißen. Dieses Makromolekül ist wasserlöslich und seine räumliche Struktur und Funktionsfähigkeit ist so lange gegeben, solange genügend Wasser da ist. Ein Gemisch solcher Substanzen mit Wasser ist keine echte Lösung, sonder ein Kolloid.
Eine kolloidale Lösung kann verschiedene Zustände haben. Bei gewissen Substanzen sind sie ineinander überführbar. Wir kennen Schmelzen und Gefrieren, Verdunsten und Kondensieren. Kolloidale Lösung bestimmter niedermolekularer Substanzen sind von ihrem Gelzustand in den Solzustand und wieder zurück überführbar und darüber hinaus bis zum völligen Trocknen und wieder zum vollständigen Lösen zu bringen. Gelatine.
Bei der Substanz in der Mistelbeere handelt es sich um einen Kleber auf Eiweißbasis. Die Klebefunktion besteht nur so lange, solange genügend Wasser vorhanden ist.
Das ist die Phase in der wir die Beere zwischen unseren Fingern zerquetschen. Sofort verdunstet Wasser und indem wir versuchen den Schleim an der Rinde des Zielbaums abzuwischen vergrößern wir die Oberfläche des Kolloids. Damit verliert es durch Verdunstung Wasser. Der Solzustand geht in einen Gelzustand über. Dabei wird genau der Punkt erreicht, den die Evolution dafür eingerichtet hat. Der Inhalt der Beere erreicht durch partielle Eintrocknung genau den Zustand zwischen Sol und Gel in dem er die größte Klebekraft besitzt. Mit dieser Klebekraft heftet er sich dann an der Rinde fest.
Macht man das 20 mal, was man nur tun sollte natürlich, wenn man sich nicht zu sehr davor ekelt, dann ist nächstes Jahr eine kleine Mistel gewachsen. Wenn man sich die Stelle im Baum merkt, den Baum merkt und sich nicht den Hals gebrochen hat, weil man von der Leiter gestürzt ist.