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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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Autor Thema: Nährstoffmangel  (Gelesen 4718 mal)

Equisetum

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Nährstoffmangel
« am: 11. September 2004, 10:37:06 »

Hallo Gartenfreunde,
ich bin ein wenig irritiert. Mein Garten wird regelmäßig, wenn auch nicht viel gemulcht (die Schicht ist nie dicker als 2 cm) und mit reichlich Kompost versorgt. Eigentlich müßten m.E. daher ausreichend Nährstoffe vorhanden sein. Die Muttererde-Schicht ist allerdings nur max. 15 cm dick. Der Garten wurde im Herbst 2002 angelegt.
In den letzten Tagen stellte ich hauptsächlich an Johannisbeersträuchern und Himbeerranken, aber auch beim Sommerflieder und einigen anderen Ziersträuchern Blattverfärbungen fest, die auf Nährstoffmangel schließen lassen. Bei Sommerflieder und Himbeeren hellen die Blätter zwischen den Adern vom Rand her auf, was m.E. auf Magnesiummangel hindeutet, bei den Johannisbeersträuchern ist das Bild unklar, da ist wohl ein Pilz im Spiel, die Blattunterseiten sind pelzig und rötlich verfärbt.
Worauf ich eigentlich hinauswill ist die Frage, ob es bei regelmäßiger Versorgung mit Kompost tatsächlich zu Mangelerscheinungen wie Kali- oder Magnesiummangel kommen kann. Könnte die Ursache evtl. darin zu finden sein, daß ich vor ca. 4 Wochen reichlich Tannenhäcksel verteilt habe und daß es in den letzten Monaten doch ziemlich wenig geregnet hat?
Ich will vermeiden, meine Sammlung von organischen und mineralischen Pflanzennährstoffen in Plastiksäcken um weitere Säcke zu erweitern, deren Verbrauch nicht absehbar ist.
Könnte sich das Problem über den Winter evtl. von selbst erledigen?

Lauter Fragen.

Viele Grüße

Equisetum
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Es lebe der Wandel

bernhard

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Re:Nährstoffmangel
« Antwort #1 am: 11. September 2004, 11:23:22 »

also bei den johannisbeersträuchern stellt sich sehr früh der herbst ein. die blätter werden - zumindest bei mir - unansehlich bevor sie abfallen. das ist ziemlich sicher der grund.

ähnliches gilt für himbeeren.

von daher würde ich hier keinen handlungsbedarf sehen.

der sommerflieder allerdings müßte jetzt noch pumperlgsund dastehen ....

"einige andere ziersträucher" ist ziemlich pauschal. frisch gepflanzte und gestreßte containerpflanzen können aber auch schon stark in richtung herbst tendieren ....
« Letzte Änderung: 11. September 2004, 11:25:33 von bernhard »
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Konstruktiven Gruß,
Bernhard

Equisetum

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Re:Nährstoffmangel
« Antwort #2 am: 11. September 2004, 12:05:48 »

Danke für die Antwort.
Frisch gepflanzt sind die betroffenen Pflanzen nicht. Zu wenig gegossen vielleicht eher. Kanns auch daran liegen?
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Es lebe der Wandel

bernhard

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Re:Nährstoffmangel
« Antwort #3 am: 11. September 2004, 12:30:07 »

wenn es um "einige andere ziersträucher" geht: ja, auch trockenstress kann zu vorzeitigem laubfall (auch in verbindung mit unschönen blatteintrocknungen) führen.

ferndiagnosen - vor allem ohne bilder - sind immer schwierig und unsicher.

bei den johannisbeeren wette ich aber sogar trotzdem .... ;D
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Bernhard

brennnessel

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Re:Nährstoffmangel
« Antwort #4 am: 11. September 2004, 14:49:22 »

Hallo Equisetum, sehe eben, dass meine Johannisbeerblätter ebenso braune sich einrollende Ränder haben. Sie fallen zum Teil auch bereits ab. Die jungen Triebe der Roten sind zudem ganz hellgrün .... Meine Schwarzen bekommen verlässlich jedes Jahr nach der meist reichlichen Ernte Rost. Scheint ihnen nicht viel auszumachen!
Was verwettest du denn Bernhard ;) ?
Wie war denn deine Ernte, Equisetum? 15 cm Mutterboden kommen mir ziemlich mager vor ..... ::) !
LG Lisl
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bernhard

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Re:Nährstoffmangel
« Antwort #5 am: 11. September 2004, 15:18:41 »

Zitat
die blätter werden - zumindest bei mir - unansehlich bevor sie abfallen.

stimmt ja! es macht ihnen definitiv nix aus. seit jahrzehnten! da ist die ursache wohl egal ;D - gleichstand!
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Konstruktiven Gruß,
Bernhard

Equisetum

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Re:Nährstoffmangel
« Antwort #6 am: 12. September 2004, 01:56:26 »

Ja, die Johannisbeeren. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß sie sehr robust sind. Läuse, Milben, Rost, solche Lappalien lassen sie kalt, sie tragen trotzdem reichlich. In diesem Jahr hatte ich keine große Ernte, da die Sträucher nach Umzug und Zwischenpflanzung einen starken Schnitt nötig hatten. Damit habe ich noch nicht so viel Erfahrung und so hatte ich dieses Jahr nicht viel Fruchtholz.
Momentan lese ich viel über Pflanzen und Gärten und dabei bin ich auch auf das Thema Nährstoffmangel gestoßen. Natürlich sind mir daraufhin gleich die von unten her verfärbten Blätter aufgefallen, siehe oben, daher meine verunsicherten Fragen hier im Forum.
Wahrscheinlich ist es nichts weiter als der beginnende Herbst. Wenn nicht, werde ich es im nächsten Jahr sehen und dann kann ich bestimmt auch noch was unternehmen. Wegen ein bißchen Nährstoffmangel werden mir die Pflanzen ja wohl nicht gleich eingehen, oder?
@brennessel, 15 cm Mutterboden ist nicht nur wenig, der Boden ist auch noch ziemlich schäbig. Ich habe eine Menge Glasscherben und anderen Unrat herausgelesen. Leider konnte ich keinere dickere Mutterbodenschicht auftragen, da mir das Niveau sonst zu hoch geworden wäre. Allgemein ist sogar nur 10 cm Mutterboden vorhanden. Ich hoffe, durch Kompost und Mulch mit der Zeit eine dickere und humosere Schicht aufbauen zu können, nur habe ich Angst, daß der Nährstoffgehalt aus der Zersetzung organischen Materials nachher zu hoch wird. Wie paradox! Oben schreibe ich von Mangel, hier von Überfluß. Ist diese Angst begründet?
« Letzte Änderung: 12. September 2004, 01:57:47 von Equisetum »
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Es lebe der Wandel

brennnessel

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Re:Nährstoffmangel
« Antwort #7 am: 12. September 2004, 06:45:34 »


Bei Johannisbeeren kannst ganz bestimmt nicht zu "dick auftragen", Eqisetum ! Hier mulche ich oft ziemlich hoch .... nicht zuletzt, damit die drunter wuchernde Goldnessel und meine Namensvetterin nicht die Oberhand bekommen ;) !!!!! Bei mir bekommen sie auch so manches gehackte Astwerk, wenn mal eins anfällt
 In unserem rauen Klima sind die Johannisbeeren das verlässlichste Beerenobst! Sie stehen an der nördlichen Grundgrenze hinter dem Haus und haben auf der Nordseite die Thujenhecke des Nachbarn . Als ich sie früher auf der südlichen Gartengrenze stehen hatte, erfroren bei den Schwarzen meist die Blüten - jedenfalls gab es kaum Ernten!
LG Lisl
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Feder

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Re:Nährstoffmangel
« Antwort #8 am: 12. September 2004, 12:27:46 »

Wenn man jetzt einen Spaziergang durch die unbegärtnerte Natur macht, sieht man überall die Anzeichen beginnenden Absterbens. Frassschäden, Pilzbefall, Verfärbungen... die Natur bereitet sich auf den Herbst vor. Im Garten ist das natürlich ähnlich, und Pflanzen, die sehr früh austreiben wie Ribisel, sind meist auch mit dem Rückzug früher dran. Kein Grund zur Besorgnis.
Auch Trockenheit kann dazu beitragen. Gerade wenn es kühler wird, übersieht man leichter, wie trocken es ist, und am leichtsten vergisst man das Giessen im Winter, wo manche Immergrüne dringend Wasser benötigen würden.
Zur Düngung: Im Bereich der organischen Düngung (Kompost, Gesteinsmehl, Mist...) werden die Nährstoffe erst durch die Bodenfauna und die Mikroorganismen im Boden in pflanzenverfügbare Mineralstoffe umgewandelt, zum Teil enzymatisch von den Pflanzenwurzeln angefordert. Der Nährstofffluss geschieht langsam und bedarfsgerecht. Das bedeutet einerseits, dass man mit gemischtem organischem Material kaum eine Überdüngungung bewirken wird, und andererseits, dass erst eine sehr aktive Bodenmikrobiologie, erkennbar an reichlich Humus und der sogenannten Bodengare fähig ist, den Pflanzen alle Nährstoffe zur Verfügung zu stellen.
Das heisst wiederum: Vor der Düngung kommt die Bodenpflege, dann regelt sich vieles von selbst.
Eine Sonderstellung in dem ganzen Düngewirrwarr scheint mir das Gesteinsmehl einzunehmen, weil es sowohl den Boden physikalisch verändert als auch die Mikroben ernährt und Spurenelemente zuführt.
Beispiel Stickstoff: der atmosphärische Stickstoff wird durch 2 Arten von Bodenbakterien fixiert. Das sind die Knöllchenbakterien (Rhizobien), die in Symbiose mit Leguminosen leben, und die Azotobakter u.a. Es ist aber so, dass sowohl Azotobakter, als auch Rhizobien das Vit. B12 für ihren Stoffwechsel benötigen. Vit B12 wiederum wird von Milschsäurebakterien produziert, dazu benötigt wird das Spurenelement Kobalt, denn Vit. B12 besitzt einen Kobaltkern und wird deshalb auch Cobalamin genannt. Das Kobalt ist wiederum enthalten in Basaltmehl. Man sieht, die Zusammenhänge sind komplex, und mit einer Mineraldüngung kann man diesen Stoffkreisläufen niemals gerecht werden.
In Büchern über Biologischen Landbau kann man sich über all diese spannenden Zusammenhänge schlau machen, etwa im Buch von M.L. Kreuter (Der Biogarten) oder auch von Rusch (Bodenfruchtbarkeit, eine Studie biologischen Denkens), oder natürlich in dem hier: http://forum.garten-pur.de/Gartenbuch-27/Was-ist-Humus-_-2946_A.htm
« Letzte Änderung: 12. September 2004, 13:14:13 von Feder »
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Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
  Pat Parelli
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