Wenn man jetzt einen Spaziergang durch die unbegärtnerte Natur macht, sieht man überall die Anzeichen beginnenden Absterbens. Frassschäden, Pilzbefall, Verfärbungen... die Natur bereitet sich auf den Herbst vor. Im Garten ist das natürlich ähnlich, und Pflanzen, die sehr früh austreiben wie Ribisel, sind meist auch mit dem Rückzug früher dran. Kein Grund zur Besorgnis.
Auch Trockenheit kann dazu beitragen. Gerade wenn es kühler wird, übersieht man leichter, wie trocken es ist, und am leichtsten vergisst man das Giessen im Winter, wo manche Immergrüne dringend Wasser benötigen würden.
Zur Düngung: Im Bereich der organischen Düngung (Kompost, Gesteinsmehl, Mist...) werden die Nährstoffe erst durch die Bodenfauna und die Mikroorganismen im Boden in pflanzenverfügbare Mineralstoffe umgewandelt, zum Teil enzymatisch von den Pflanzenwurzeln angefordert. Der Nährstofffluss geschieht langsam und bedarfsgerecht. Das bedeutet einerseits, dass man mit gemischtem organischem Material kaum eine Überdüngungung bewirken wird, und andererseits, dass erst eine sehr aktive Bodenmikrobiologie, erkennbar an reichlich Humus und der sogenannten Bodengare fähig ist, den Pflanzen alle Nährstoffe zur Verfügung zu stellen.
Das heisst wiederum: Vor der Düngung kommt die Bodenpflege, dann regelt sich vieles von selbst.
Eine Sonderstellung in dem ganzen Düngewirrwarr scheint mir das Gesteinsmehl einzunehmen, weil es sowohl den Boden physikalisch verändert als auch die Mikroben ernährt und Spurenelemente zuführt.
Beispiel Stickstoff: der atmosphärische Stickstoff wird durch 2 Arten von Bodenbakterien fixiert. Das sind die Knöllchenbakterien (Rhizobien), die in Symbiose mit Leguminosen leben, und die Azotobakter u.a. Es ist aber so, dass sowohl Azotobakter, als auch Rhizobien das Vit. B12 für ihren Stoffwechsel benötigen. Vit B12 wiederum wird von Milschsäurebakterien produziert, dazu benötigt wird das Spurenelement Kobalt, denn Vit. B12 besitzt einen Kobaltkern und wird deshalb auch Cobalamin genannt. Das Kobalt ist wiederum enthalten in Basaltmehl. Man sieht, die Zusammenhänge sind komplex, und mit einer Mineraldüngung kann man diesen Stoffkreisläufen niemals gerecht werden.
In Büchern über Biologischen Landbau kann man sich über all diese spannenden Zusammenhänge schlau machen, etwa im Buch von M.L. Kreuter (Der Biogarten) oder auch von Rusch (Bodenfruchtbarkeit, eine Studie biologischen Denkens), oder natürlich in dem hier:
http://forum.garten-pur.de/Gartenbuch-27/Was-ist-Humus-_-2946_A.htm