Zur Austriebszeit: Neben der Austriebszeit ist auch die Zeit der Blüte wichtig. Bei uns ist da oft die Schafskälte. Es hat da wenig Sinn, auf ein bestimmtes Datum zu setzen. Mal blühen die Sorten gerade zur Schafskälte, in anderen Jahren andere. Wenn man Platz für mehrere Reben hat, dann setzt man mehrere unterschiedliche Sorten. Dann hat man zwar in jedem Jahr auch mal eine Sorte, die schlecht blüht, weil zu kalt, aber man hat auch immer gut tragende andere Sorten.
Zur Austriebszeit: Meist gibt es dazu wenige Infos und die, die man bekommt, beziehen sich auf einen konkreten Standort und Dein Standort kann ganz andere Bedingungen haben. Nach meiner Erfahrung sind die Sorten, die eine hohe Frostfestigkeit haben, auch weniger empfindlich gegen Spätfröste.
Zu realistische Reifezeiten (Frist zwischen Blüte und Reife):
Je nach Klima und Mikroklima sollte man bestimmte Reifezeiten nicht überschreiten, z.B.:
- ideales Weinbauklima: max. 130 ... 135 Tage, SAT bis 2700
- gutes Gedeihen von Pfirsichen und Aprikosen: 120 ... 125 Tage, SAT bis 2600
- gutes Gedeihen von Birnen: 115 ... 120 Tage, SAT bis 2400
- Gedeihen von Äpfeln und Kirschen: max. 110 ... 115 Tage - immer bei vollsonnigen Standort, SAT bis 2200
Wenn Du mehrere Sorten setzen kannst, dann würde ich Sorten mit unterschiedlicher Reifedauer wählen, damit Du ein langes Erntefenster hast.
SAT = Wärmesumme während der Vegetationszeit, wird insbesondere bei vielen osteuropäischen Sorten angegeben. Den SAT-Wert Deines eigenen Standortes bei Vollsonne gibt es in Karten bzw. kannst Du selbst ausrechnen. Mit Excel geht das recht schnell. Berechnung: von allen Tagen des Sommerhalbjahres den Mittelwert von Tages- und Nachttemperatur bzw. den Mittelwert zwischen max. und min. Temperatur berechnen. Von diesem Mittelwert bei allen Tagen 10 abziehen. Wenn der berechnete Tageswert größer als 0 ist, alle diese Tageswerte addieren. Die Monate Oktober bis März werden nicht berücksichtigt. Wenn der Standort stundenweise im Schatten liegt, sollte man vom berechneten SAT-Wert 200 ... 300 abziehen.
Die Berechnung des SAT-Werte ist zwar etwas aufwändig, aber erspart eine falsche Sortenwahl und die merkt man erst nach frühestens 4 Jahren. Die Berechnung ist einfach, wenn man ganz in der Nähe eine Wetterstation hat, welche gleiche Standortbedingungen hat. Da bekommt man meist die Tageshöchst- und niedrigtemperaturen oder schon den Mittelwert her.
Wenn ganz in der Nähe sogenannte Referenzsorten von Tafeltrauben gut gedeihen, dann kann man mit Kenntnis der durchschnittlichen Lesezeit auch empirische Aussagen treffen, welche Sorten bezüglich Reifezeit bzw. SAT-Wert geeignet sind.
Jetzt müsstest Du erst einmal etwas Genaueres zu Deinem Klima und Mikroklima schreiben.