So, jetzt habe ich bei Wikipedia gelesen, dass Riesling nur schwach anfällig für Echten Mehltau ist.
Riesling gehört zu den reinen europäischen Kultursorten und das heißt, dass dieser keine Foxgene enthält, welche die Pilzfestigkeit erhöhen. Natürlich sind die Pilzfestigkeiten der europäischen Kultursorten etwas unterschiedlich, aber es gibt einen himmelweiten Unterschied zu pilztoleraten Sorten und selbst diese sollten ein Minimalspritzprogramm erhalten. Riesling und Co. sollten alle ca. 7 bis 10 Tage gespritzt werden.
Recht weit entfernt von Weinbaugebieten ist der Pilzdruck zwar geringer, aber immer noch vorhanden, da echter (Oidium) und falscher (Pero) Mehltau auf vielen anderen Pflanzen vorkommen, so dass Deine Reben auch so angesteckt werden können. Beispiele:
Oidium: Rosen, Apfel, Gurken, Kürbis, Zucchini und weitere Blumensorten - der gleiche Erreger mit verschiedenen Anpassungsformen. Die Praxis beweist, dass es keine verschiedenen Oidium-Erreger gibt, wie z.T. in der Literatur zu lesen. Ähnlich wie Viren pasen sich die Pilzrerreger sehr schnell auf andere Wirtspflanzen an (dauert nur Tage), aber auch auf viele Spritzmittel. Deshalb ist bei allen Schadpilzen ein Resistenzmanagement erforderlich. Pro Jahr sollten man nicht mehr als 2 Mal das gleiche oder ähnliche Spritzmittel anwenden. Nur bei eigen Spritzmitteln ist keine Resistenzgefahr, z.B. Netzschwefel, Kupfermittel... .
Pero: Gurken, Kürbis, Zucchini, Kartoffeln und Tomaten (Braun- und Krautfäule und Pero sind sich sehr ähnlich und das bedeutet, dass gleiche Sorten befallen werden, aber dass auch gleiche Antipilzmittel verwedet werden können, wahrscheinlich der gleiche Erreger in verschiedenen Anpassungsformen.
Botrytis: Erdbeeren und andere Beeren- und Obstfrüchte (= Grauschimmel)