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Autor Thema: Welche Sauerkirsche ?  (Gelesen 109799 mal)

Konterkater

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #195 am: 10. Juli 2017, 15:50:19 »

2. Wurzelecht sollen Ostheimer Weichseln zur Buschbildung neigen. War das bei Dir auch so? Hast Du ihre Stammbildung speziell unterstützt, sie in ihren ersten Jahren besonders geschnitten?

********

Alle Bäume bis auf die Morina sind Buschbäume. Die Morina ist ein wurzelechter Halbstamm.

Die ungarische Traubige stellte mich vor außergewöhnliche Probleme. Wenn ein kräftiger Wind wehte, verbog sie sich dermaßen, daß sie mit ihrer Spitze fast den Boden berühren konnte. Ich bekam es ein wenig mit der Angst zu tun. Ich stellte ihr je ein Vierkantholz in die normale Windrichtung zu beiden Seiten und band sie so an, daß sie sich im Wind bewegen konnte, allerdings nur bis zu einem gewissen Rahmen. Heute hat dieser Baum einen sehr starken Stamm.

Die Pflanzstütze habe ich schnellstmöglich bei allen Bäumen entfernt, um die Bäume dazu zu bewegen, einen möglichst dicken Stamm zu bilden. Das tun sie nur, wenn sie sich im Wind bewegen können.

Geschnitten habe ich sie kaum, da sie überwiegend Buschbäume sind.
« Letzte Änderung: 10. Juli 2017, 17:06:41 von Konterkater »
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Konterkater

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #196 am: 10. Juli 2017, 15:55:48 »

3. Wie alt sind Deine beiden "Ostheimer" (auf den Fotos)? Wachsen sie langsamer oder sind sie so jung?

*******

Im Oktober 13, also vor vier Jahren, habe ich zwei Stecklinge aus den neuen Bundesländern zugesendet bekommen, die ich eingepflanzt habe. Während in den ersten drei Jahren die Ungarische Traubige pro Jahr 1 Meter zulegte und die Safir einen halben Meter pro Jahr, lassen die Ostheimer Weichsel sich Zeit.
« Letzte Änderung: 10. Juli 2017, 18:08:02 von Konterkater »
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Konterkater

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #197 am: 10. Juli 2017, 16:01:15 »

4. Da Du so viele Sauerkirschen hast, warum ist keine der besonders früh reifenden und gesunden Amarellen darunter?

*******

In meiner Familie hieß es, daß eine Sauerkirsche eine Schattenmorelle ist, die langsam ausstirbt. Ich erwarb noch ein anderes Buch mit Sortenempfehlungen und da waren acht Sauerkirschsorten beschrieben. Aus ihnen wählte ich drei aus, die Ungarische Traubige, die Safir und die Morina. Später kamen noch die Jade und die Achat dazu. Hier im Forum wurde noch die Karneol stark diskutiert. Andere Namen habe ich damals nicht vernommen.

Die zweite Safir habe ich wieder ausgebuddelt, diesen Platz hat dann die Jade bekommen. Eine Achat wurde ebenfalls ausgebuddelt, dort steht jetzt die zweite Ung. Traubige. Eine zweite Achat steht noch - aber nicht mehr sehr lange.
« Letzte Änderung: 10. Juli 2017, 18:07:47 von Konterkater »
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Konterkater

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #198 am: 10. Juli 2017, 16:04:44 »

5. zur Jade:

Zitat von: Konterkater am 09. Juli 2017, 11:11:55

"Wir gingen schließlich dazu über, mit einer Schere die Kirschen zu pflücken."


Sitzt bei Deiner Jade die Frucht direkt am Holz?

*******

Nein, alle Kirschen hängen an einem Stil. Nur, da Kirschen bei uns mit Stil gepflückt werden, fasse ich die Kirschen am Stil an. Bei allen Bäumen ging das gut - nur nicht bei der Jade. Da ging mit dem Stil auch immer ein wenig Rinde ab. Deswegen schnitten wir bei der Jade mit der Schere jeweils den Stil durch.
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Konterkater

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #199 am: 10. Juli 2017, 16:07:54 »

6. zu sehr sauer und zu süß:


Zitat von: Konterkater am 09. Juli 2017, 11:15:09

"Morina stellt mich geschmacklich vor Probleme: Zum einen zu sauer, um frisch verzehrt, zum anderen zu süß, um zur Marmelade verarbeitet zu werden."



Hast Du dasselbe Problem nicht mit Deiner Lieblingssorte Ungarische Traubige und warum nicht?

*******

Die Frage war schon beantwortet. Die Ungarische Traubige verwende ich nicht für Marmelade, sondern für Kirschkuchen, Quarkspeise mit saftigen Kirschen, Waffeln mit Kirschen, Eis mit kalten oder heißen Kirschen usw.

Da die Ungarische Traubige nicht so sauer ist, kann ich sie dazu vorzüglich verwenden.
« Letzte Änderung: 10. Juli 2017, 18:07:32 von Konterkater »
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Konterkater

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #200 am: 10. Juli 2017, 16:10:17 »

7. Zur Wuchsstärke übrigens:


Zitat von: Konterkater am 09. Juli 2017, 12:16:40

"das sieben Meter hohe Monstrum Ungarische Traubige, die nach Angabe der Baumschule nicht höher werden sollte als vier Meter."


Die Ungarische Traubige ist die mit Abstand wuchsstärkste aller Sauerkirschsorten!
(Beschreibende Sortenliste Steinobst 1997, Bundessortenamt, Seite 129, mit 36 Sauerkirschsorten, daraus:)
Ungarische Traubige - Stärke 9 - "sehr stark"
Ostheimer Weichsel -  Stärke 6 - "mittel bis stark"
Safir und Morina    -    Stärke 5 - "mittelstark"

********

Ein weiterer Hinweis, daß die Mutter der Ungarischen Traubige eine Süßkirsche gewesen war, die normalerweise größer als Sauerkirschen sind.

Dann bin ich mal gespannt, ob die Ostheimer Weichsel noch zulegen. Der Buschbaum Ungarische Traubige hat den Halbstamm Morina geringfügig übertroffen.
« Letzte Änderung: 10. Juli 2017, 17:48:02 von Konterkater »
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Aromasüß

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #201 am: 13. Juli 2017, 22:24:01 »

Für wurzelechte Ostheimer Weichseln habe ich nun endlich eine Bezugsadresse gefunden:
Die Baumschule Walsetal (Dietzenrode) hat noch einige Exemplare und will sie, wie sie mir sagte, auch künftig wurzelnackt vermehren (lokale Typen des Ostheimer Formenkreises): baumschule-walsetal -> obstgehoelze -> bestandsliste

Wurzelechte Sauerkirschen gelten als besonders anpassungsfähig an die Ökologie einer Lage und werden nicht übermäßig groß.

Meine Recherchen erbrachten weitere Versandmöglichkeiten von Ostheimern auf Unterlagen (also nicht wurzelecht):
  • Alkavo oder 'F 12/I' (Standard für viele Böden, mittelstarkwachsend): Gärtnerei Rintisch (Ostheimer Spezialist), Baumgartner-Baumschulen (Nöham)
  • Steinweichsel Prunus mahalab (starkwachsend) für große Bäume auf Sandboden, auch arme und trockene Lagen: Baumschulen Walsetal (siehe oben) und Gustav Beyme (Magdeburg) - beachte in kleineren Gärten den Baumschnitt!
  • Maxma 14 (mittelstarkwachsend auf Steinweichselgrundlage) für kleinere Bäume auf Sandboden, auch arme und trockene Lagen (dafür von der Bayer. LWG Veitshöchheim empfohlen): keine Baumschule gefunden
Außerdem Vogelkirsche Prunus avium (starkwachsend): öfters in lokalen Baumschulen, für große Bäume in großen Gärten auf humosen Böden
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schwarzes Däumelinchen

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #202 am: 14. Juli 2017, 07:50:41 »

Hallo Aromasüß,

Gärtnerei Rintisch hat ebenfalls die wurzelechte Ostheimer Weichsel im Angebot, und zwar die Sorte "Minister von Podbielski". Welche Sorte bietet Baumschulen Walsetal an?

Wie groß wird denn so eine wurzelechte Sauerkirsche? Und kann ich einen Halbstamm auf Wunsch selbst zum Hochstamm erziehen?
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Aromasüß

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #203 am: 14. Juli 2017, 09:51:22 »

Ich bin selber Einsteiger und würde mir eine so komplizierte Aufgabe - ein Viertelstamm wegen des DHL-Versands, um dann einen Hochstamm daraus zu erziehen - nicht stellen.

Wäre ich an Deiner Stelle, so würde ich zwischen 2 Möglichkeiten wählen:
- Da Du ohnehin einen größeren Baum wünscht, kannst Du ihn auf eine starkwachsende Unterlage stellen (Vogelkirsche Prunus avium oder Colt für humose Böden) und aus einer Baumschule in Deiner Nähe besorgen.
- Wenn Du die Vorteile eines wurzelechten Hochstamms erhalten willst, kommst Du um den Aufwand nicht herum, ihn per Spedition versenden zu lassen oder selber abzuholen.
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schwarzes Däumelinchen

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #204 am: 14. Juli 2017, 14:38:13 »

Hallo,

wir haben das Ganze vor Ort im Garten noch einmal ausgemessen und abgesteckt, und ich denke, ein Halbstamm wäre auch ok, das muss jetzt kein besonders stark wachsender Baum sein. Der Vorteil eines Hochstamms wäre halt, dass man den Platz darunter gut nutzen kann. Daher die Frage, ob ich aus einem Halbstamm auch einen Hochstamm "züchten" kann, wenn ich vor Ort merke, dass mir das doch lieber wäre.
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Aromasüß

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #205 am: 15. Juli 2017, 00:21:52 »

Du könntest die Baumschule bitten, Dir einen kleineren Baum (in Postpaketgröße) mit einem durchgehenden Leittrieb auszusuchen. Diesen könnest Du Dir selbst auf die gewünschte Stammhöhe ziehen.
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plantboy

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #206 am: 23. August 2017, 23:59:27 »

Hallo,

bei der Geschmackbeschreibung muß man wirklich aufpassen, was die Autoren mögen, erst dann kann man den Geschmack für sich beurteilen:
ich hatte auch die Ungarische traubige, jedoch war sie überhaupt nicht wuchsfreudig. Sie war aber veredelt. Vom Geschmack her war sie für mich nicht die Allerbeste ...für Konterkater schon. Jetzt weiß ich auch warum: sie hatte ja, wie Konterkater beschrieben hat, etwas ( aber wirklich nur minimal, wie ich finde) säuerlichen Geschmack am Anfang...klar ist ja eine Sauerkirsche. Mich störte es jedoch, auch wenn es minimal war. Da fand ich die Jade besser, weil die Säure und Süße miteinander besser  harmonierten. Ich weiß nicht warum, aber so viel Aroma hatte die Ungarische bei mir auch nicht, jedoch nicht sehr viel weniger, als die Jade. Entweder ist es ein anderer Baum, anderer Boden/Standort, oder so unterschiedlich sind die Geschmäcker.
Ich mag mehr süßes Obst, wenn Säure, dann im guten Verhältnis zum Zucker. Eine Schattenmorelle ist mir für den Frischverzehr zu sauer, weil ich einiges auf einmal `verputze`. Ich mache auch keinen Sauerkirschkuchen, da schmecken sie besser, wenn etwas mehr Säure enthalten ist.
Die Achat, die ich probiert habe, hatte noch minmal mehr Zucker und im Hintergrund etwas Säure. Die hat mir noch besser geschmeckt. Jetzt habe  ich im Garten seit einem Jahr eine Achat stehen, und der Baum sieht vom Kronenaufbau besser, als bei der Jade aus...irgendwie wächst der Baum runter. Von Krankheiten keine Spur...nach welcher Standzeit kommt die Blattfleckenkrankheit eigentlich sichtbar durch?


Zu der Ostheimer Weichsel: ich habe zwei Bäumchen:
beide haben schön dunkelgrüne makellose Blätter...sehr robust im ersten Jahr.
Der erste Baum wächst sehr gut und der Andere hatte nur wenige cm gemacht. Warum?...weiss ich nicht. Der jetzt größere hat im Frühjahr sehr reich geblüht. Die Jade zur geichen Zeit auch. Habe beim Bestäuben mit der Hand nachgeholfen. Leider fielen alle Blüten zur Boden. Sie sind durch den nächtlichen Frost nicht gefroren, da ich den Baum geschützt habe. Die Jade machte einige Kirschen. Da hat mich die Ostheimer etwas enttäuscht. Das war jedoch erst das Erste Jahr. mal sehen, wie sie im nächsten Jahr fruchtet.

« Letzte Änderung: 24. August 2017, 00:03:25 von plantboy »
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Konterkater

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #207 am: 26. August 2017, 16:10:07 »

Hallöchen zusammen,

und danke an Gregor (Plantboy) für seine Beschreibung.

Geschmack ist subjektiv.

Ich hatte ja auch nicht geschrieben, daß die ungarische Traubige die bestschmeckenste Kirsche ist, sondern, daß viele Menschen sie für die bestschmeckenste Kirsche halten.

Allerdings beim Frischverzehr ist sie mir auch einen Tick zu sauer, wie die Jade - wie ich finde.

Aber eingekocht oder frisch im Kuchen, da ist sie - wie ich finde - regelrecht GOLD wert.
« Letzte Änderung: 26. August 2017, 16:17:50 von Konterkater »
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Konterkater

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #208 am: 26. August 2017, 16:16:07 »

So - jetzt ist Schluß mit lustig mit der Safir - leider.

Was sich mit den gelben Blätter vor zwei Monaten abzeichnete - jetzt ist sie auch von einem Gartenfacharbeiter für tot erklärt worden - schlichtweg vertrocknet, während alle anderen Kirschbäume noch wie eine eins mit vielen grünen Blättern stehen.

WIRKLICH SEHR SCHADE: Denn die Safirkirsche war - wie ich finde - die bestschmeckenste Marmeladenkirsche.

An unserem Standort hat sie sich leider nicht halten können. Zeitlebens mit dem Sprühfleckenpilz hart zu kämpfen gehabt und jetzt war sie zu schwach - nach 11 Jahren - tot. In anderen Gärten, selbst 50 km nördlich gedeiht sie offenkundig besser.

Ich hoffe, daß die Ostheimer Weichsel diese Lücke bei mir füllen können. Die Morina kann es jedenfalls nicht - zu süß für eine Marmeladenkirsche, Nur daß die Ostheimer Weichsel langsam, allerdings beständig wachsen.
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plantboy

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Re: Welche Sauerkirsche ?
« Antwort #209 am: 30. August 2017, 22:46:19 »

Hallo Konterkater,

das ist schon komisch, dass manche Bäume mit der Zeit so sehr schwächeln. Eigentlich dürfte das gar nicht sein. Ob da heute bei der Züchtung zu wenig auf die Wachtumsgesundheit des Baum auf verschiedenen Böden geachtet wird? Da wird der Kunde zum Betatester...nur gibt es da keinen Softwareupdate, wie beim Diesel ;) ;) ;)


Nach welcher Zeit zeigte deine Achat, die ersten Mangelersheinungen?




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