Ich habe jetzt nicht alle Seiten durchgelesen und weiß deshalb nicht, ob dieser Vorschlag schon war:
Streuen von Schwefelpulver
An der Luft wird das Schwefelpulver ganz langsam über mehrere Monate oxydiert. Die Oxide bilde schweflige bzw. Schwefelsäure, welche bekanntlich sauer sind. Da die Oxydation nur langsam vonstatten geht, entstehen keine gefährliche Mengen Schwefel- und schweflige Säure, dafür aber eine permanente leichte Säuerung. Außerdem ist damit die Schwefelversorgung über längere Zeit gesichert, denn Schwefel wird von den Pflanzen in größeren Mengen benötigt, aber Düngemittel in Sulfatform sind außer als Kalziumsulfat Anhydrat alle sehr gut wasserlöslich und werden so schnell durch Niederschläge ins Grundwasser ausgewaschen. Eine Überdüngung mit Schwefelpulver ist kaum möglich, wenn nicht gerade riesige Mengen verstreut werden, denn wie gesagt, oxydiert der Schwefel nur sehr langsam und als Pulver ist S völlig ungefährlich.
Bezug:
Wer nur geringe Mengen braucht, kann Netzschwefel nehmen und mit Wasser aufschlämmen und gießen, aber für größeren Bedarf ist das zu teuer. Es gibt aber im Internet diverse Lieferanten mit moderaten Preisen.
Zur Vorsicht empfehle ich, zunächst nur eine Pflanze mit S zu düngen. Eigentlich dürfte nicht negatives passieren, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Gut ist auch Kaffeesatz, aber diesen zu verstreuen führt zu unschöner Schimmelbildung mit vielen Schimmelsporen. Besser: etwas eingraben, damit mit Erde bedeckt.
Rindenmulch bildet bei der Zersetzung Huminsäure, die aber den pH-Wert nur wenig senkt, da sehr schwach.
Vorsicht beim Gießen mit Magnesium- und Eisensulfat, da schon ein wenig zuviel zu Schäden führen kann, aber ein bisschen ist nicht schlecht. Der Sulfatteil bindet eventuell im Boden befindlichen Kalk ab, da Kalzium eine stärkere Base ist als Eisen bzw. Magnesium. Haken: Eine Überdüngung mit Magnesium kann die Nährstoffaufnahme von anderen Spurenelementen blockieren, also nur einmal im Jahr stark verdünnt gießen.
Auch bei Eisen kann zuviel zu Problemen führen. Eisen wird quasi als Katalysator (sinnbildlich) für die Bildung des Chlorophylls benötigt, aber manche Pflanzen vertragen nicht zuviel leicht verfügbares Eisen (Eisentoxizität).
Fazit: Das "Düngen" mit Schwefelpulver bringt die kleinsten Risiken bei sicheren Ergebnissen.
Außerdem ist das durch Langzeiterfahrungen abgedeckt. Ich meine den sauren Regen, den es vor der Abgasreinigung von Kraftwerken gab. In den Abgasen waren diverse Schwefeloxide, die zusammen mit Regen zu Schwefel- bzw. schwefliger Säure umgesetzt wurden, was bekanntlich zur Versauerung des Bodens (in den Wäldern) führte. Negativer Effekt: Die Schwefelsäure hat das Magnesium aus dem Boden ausgewaschen (Bildung von Magnesiumsulfat und das ab ins Grundwasser). Das Waldsterben an den Grenzen zu Tschechien wurde aber nicht durch den sauren Boden verursacht, sondern durch den Magnesiummangel. Um diesen Magnesiummangel bei Düngung mit Schwefelpulver bei Euch zu vermeiden, hatte ich eine jährliche Düngung mit Magnesiumsulfat empfohlen. Eine dezente Gabe von Kalimagnesia müsste auch gehen, aber auf keinen Fall Dolomitkalk geben.