Die Raupe schützt sich mit den Giftstoffen des Buchs ihrerseits vor Frass. Ansonsten wäre sie leichte Beute, sie bleibt ja immer gut erreichbar im Baum. Die Taktik, Gifte der Nahrungspflanze zum eigenen Schutz zu nutzen schaffen viele Organismen. Beispielsweise ein anderer heimischer Schmetterling, der Blutbär mit Hilfe des Jakobskreuzkrauts. Der hat aber weit längere Vermehrungszyklen, die Pflanze ist auch viel kleiner, so dass er für diese Art nie bedrohlich wird. Das Gleichgewicht stimmt.
In China gibt es angeblich Vogelarten, die den Buchsbaumzünsler sehr gerne fressen. Das Gift ist also kein unüberwindliches, grundsätzliches Hindernis. Wenn nun hierzulande eine Vogelart wie die Mönchsgrasmücke anfängt, ein bisschen Zünsler zu fressen, könnte da auch eine evolutionäre Anpassung in Gang gesetzt werden. Individuen, die ihn besser vertragen haben einen evolutionären Vorteil, zumal die Raupen auch in sehr nahrungsarmen Zeiten verfügbar sind. Sie pflanzen sich also eher fort und so dreht sich der Kreis in eine bestimmte Richtung. Irgendwann mal gibts dann Arten, die ihn gut fressen können. Fragt sich nur, wer schneller ist. Der Vogel-Fressfeind oder der Exitus der Buchsbäume. Ich tippe auf letzteres.