Meine 3 Pfirsiche hab ich ja alle umgesetzt und zurückgeschnitten. Ich warte erst mal, bis sie sich wieder richtig erholt und neu aufgebaut haben.
Hattest du die nicht schon letztes Jahr geschnitten/auf Stock gesetzt?
Dieses Jahr hatten sie alle gekräuselt, "Andross" war noch zu klein (auf Stock gesetzt) zum tragen und auch "Harrow Beauty" sieht elend aus. Liegt aber bei mir eher am Umpflanzen. Die sitzen beide eher suboptimal, ich wollte sie nicht weggeben und habe irgendwann vor, von den beiden auf den französischen zu veredeln. Beide treiben momentan wieder ganz gut.
Was nennst du bitte "gut treiben"?
Meinen Benedicte hab ich leicht mal halbiert - und er treibt nur 20cm, an einen gescheiten Mitteltrieb ist nicht zu denken - der steht auf St. Julien A.
Ganz gut hat sich mein bisheriger Favorit "Peche de vigne chair jaune" gemacht, er hat nach Rückschnitt/Umpflanzung im letzten Herbst an den verbleibenden Zweigen geblüht, hatte erstmals sichtbar die Kräuselkrankheit, das wuchs sich aber schnell wieder aus. Jetzt hängen ein paar Pfirsiche dran, ich warte auf die Reife
Interessant finde ich, was Dr. Neumüller vom Baerischen Obstzentrum zur Kräuselkrankheit schreibt - sinngemäß: " Es gibt sortenspezifische Unterschiede in der Anfälligkeit gegen Kräuselkrankheit, sie sind aber nur gering und unbedeutend."
Ich glaub' das jetzt einfach mal und würd' sagen, soweit Kultursorten mit einer anständigen Fruchtqualität und -quantität gemeint sind, hat er recht. Ein Baum, der kaum Energie in Fruchtbehang steckt, kann sich natürlich leichter wieder erholen.
Statt Spritzen empfiehlt Dr. Neumüller einen starken Rückschnitt auf wenige Augen im März. Die Kräuselkrankheit erwischt dann nur die wenigen verbliebenen Augen des alten Holzes vom Vorjahr, der Neutrieb aus dem Frischzuwachs kommt KK - frei, da der Pilz nur im Winter die Knospen befällt. Bei 2 Meter Neutrieb fallen dann 5 kräuselnde Augen an der Basis nicht mehr ins Gewicht. Als Nebeneffekt nimmt man dem Baum mit einem starken Rückschnitt auch die meisten Blütenknospen und bringt damit Fruchtbehang und vegetatives Wachstum ins Gleichgewicht.
Kann meiner Meinung nach nur funktionieren, wenn der Baum auf starkwüchsiger Unterlage steht und wie irre treibt. (Zur Unterlage habe ich im Katalog des BayOZ nicht s gelesen). Mein Gelbfleischiger Weinbergpfirsich (der gleiche wie bei dir Medi) steht auf Sämling und hat heuer, im 2. Standjahr leicht mal 2 Meter zugelegt. Da könnte man Dr. Neumüller's Methode mal probieren... .
Mein Benedicte auf St. Julien A (viertes Standjahr) hat trotz Halbierung der Baumgröße nur ca. 20 cm zugelegt - den kann man so nur auf Null zurückschrauben. Meine anderen Pfirsiche auf St. Julien A (Wunder von Perm, Rotfleischiger Weinbergpfirsich) sind genausolche Trauerspiele... .