Zuerst sollte man sich darüber klar sein oder werden, den Schnitt oder besser, den Aufbau einer Spindelerziehung zu verstehen bzw. zu beherschen. Sonst ist die ganze Überlegerei später für die Katz.
Als Unterlagen in den Profiplantagen steht meist irgendein M9-Typ o.ä., gelegentlich auch etwas leicht stärkeres wie z.B. M26, dann vorwiegend für noch etwas schwächer als der Durchschnitt wachsende Edelsorten oder auf schlechteren Böden. Schwächer bis mittelstarke Edelsorten auf M26 kannst du mit Spindelerziehung auf ca. 3 m begrenzen. Mit stärker wachsenden Sorten wie z.B. Boskop oder Gravensteiner o.ä. wird das eine zu triebige, wüchsige Angelegenheit, die auf Dauer mehr Holz und Arbeitsaufwand als Früchte produziert. Da müßte man dann schon besser auf M9 o.ä. gehen.
Wichtig für die Spindelerziehung ist die Jungbaumauswahl. Hier eignen sich nicht die üblichen, in vielen Baumschulen und Gartencentern angebotenen Jungbäume, da die meist schon 1-2 jahre zu alt sind und meist als Pyramidenkronenansatz mit entsprechend starken Leitästen vorgezogen sind, was einer Spindelerziehung entgegensteht.
Du solltest gezielt in den Baumschulen nach einjähriger Veredlungsware, die meist wurzelnackt, d.h. ohne Container angeboten wird, fragen. Dann kannst du die Erziehung von Anfang an selbst bestimmen.
Wichtig, nicht nur für die Äpfel, ist, daß diese schwachen Veredelungskominationen eine gras- und krautfreie Baumscheibe/-streifen bekommen. Und zwar lebenslang und konsequent. Das macht nicht wenig Arbeit, wenn man keine Herbizide einsetzen kann oder will und das Ganze manuell machen muß (mehrmals im Jahr). Da du schreibst, daß die Spindelpflanzung als Abgrenzung zur Hochstammobstwiese dienen soll, dürfte das ein entscheidender Punkt
sein.
Birnen auf Quitte A. Mit Quitte C habe ich keine Erfahrung. Könnte aber zu wenig wüchsig sein, je nach aufveredeltere Birnensorte. Habe ich auch kaum als Angebot bisher gesehen.
Bei Pflaumen werden die gängigen St. Julien A, GF 655/2 (macht viele Ausläufer) und Weito werden als mittelstark wachsend bezeichnet, eignen sich aber grundsätzlich auch für einen Spindelaufbau. 3 m sind aber auch hier kritisch, was im übrigen auch für Kirschen auf GiSelA 5 bei den Kirschen gilt.
Wie die schwächeren Pflaumenunterlagen Pixy und "Name vergessen" zu beurteilen sind weiß ich nicht, da ich damit noch nicht zu tun hatte.