Heute Vormittag sind die letzten Tiere aus dem NSG geholt worden, nachmittags habe ich dann da abgezäunt. Mir gefällt ja so gut, dass man hinter dem Damm... weit ab von der Welt "da drüben" ist. Nur ein Weg trennt das NSG von intensivster Landwirtschaft. Dann folgt der Damm und dahinter ist eben jenes kleine Glück zu finden.
Gut, es war ein schwieriges Jahr. Dennoch haben wir fast komplett zwei Weidegänge geschafft. Und wenn ich am Umstand etwas Gutes finden soll, dass wir nicht jeden Teilbereich das zweite mal beweidet haben... dann doch den Umstand, dass der "Schmetterlingskorridor" vom letzten Jahr dieses Jahr beweidet wurde. Somit wechselt die Teilbereiche, die nur einmal verbissen werden, was sicher nicht verkehrt ist. Neu ist zudem, dass der befreundete Verein ein super tolles Pflegegerät haben soll, dass selbstständig mäht. Das... wird in dieser Pflegesaison dann doch sehr interessant anzusehen. Für uns bleibt ja mit dem Wegräumen des Materials noch genügend Arbeit.
Kritisch muss man anmerken, dass wir erst im Juni mit den Tieren ins NSG dürfen. Wir haben ja gerade eine Fortbildung in Biotopschäferei bei der Landwirtschaftskammer gehabt. Jene Erkenntnisse spiegeln auch unsere Erfahrungen. Gerade in frisch frei gestellte Bereiche muss man früh, respektive ruhig einmal im Winter drüber. Wir reden da ja nicht von Dauerweiden, sondern von eine Woche rauf und wieder runter. Ganz so wie früher durch ziehende Schafe... bekommt man solche Projekte nicht mehr hin. Und sei das noch so wünschenswert. Die beiden Flächen sind ja viel zu klein für einen "echten" Wanderschäfer.
Ich muss immer schmunzeln wenn ich meine Fahrerlaubnis für die Forst betrachte: "In Ausübung der Wanderschäferei". Leider wandern meine Schafe meistens mit dem Hänger, aber gut
An solchen Tagen lasse aber auch ich mal alle viere gerade sein. Natürlich könnte vieles noch besser sein, das Pflegeergebnis sowie die Helferzahlen... aber gerade so die letzte Abzäunung im NSG mache ich auch sehr gerne allein. Ich weiß von welchem Status quo wir kommen. Ich erinnere noch gut, dass man mir erklärt hat, der Nordhang lohne nicht. Und selbstredend wird der nie die Wertigkeit der Südseite haben. Aber wenn man so einen ganz energischen Enzian auf der Nordseite sieht, ein Schwarzspecht auf der Rückseite auffliegt, riiiesige Pilze (man verzeihe mir, ich bin kein Pilzkenner) rund um den Unterstand der Ziegen sieht.... Wenn die Pläne für den nächsten Pflegeantrag in mir reifen und ich die immer gleiche Arbeit das Tausendste mal in diesem Jahr tue: Zäune im Steilhang zusammenklauben, Weidepfähle einsammeln, Plane einholen... dann komme ich zur Ruhe (was nicht selbstverständlich ist, ich bin das Modell Hummeln im Popo) und auch bei all den eigenen Ansprüchen auch einfach mal: Zufrieden.
Wie jedes Jahr kommt hier der letzte Blick ins NSG nach der Weidesaison