Ich glaube, wenn man einen Baum fast komplett zurücksägt, weil er in einem Jahr mal eine Pilzkrankheit auf den Blättern hat, dann korrelliert irgendwas mit der Vorstellung von `in Schutz nahme´ nicht mit der Realität überein.
Wenn mein Kind einen entzündenden Fingernagel hat, hacke ich ihm nicht die ganze Hand ab.
Das kann nur deutlich mehr Schaden nach sich ziehen, als die Ursprungskrankheit je nach sich ziehen könnte.
Ist es wirklich so selbstverständlich, dass man Bäume nach Lust und Laune zurücksägen kann, ohne dass es ihnen weh tut?
Anfällige Sorten am falschen Standort, ok, da kann man nicht unbedingt was dafür. Muss sich auch immer erstmal raustellen, dass es so ist.
Bleibt die Baumform: kleine Bäume lassen sich besser gesund erhalten, große Bäume haben eben das, was sie bekommen. In Zeiten mit sauberer Luft, zunehmenden Wetterextremen und weltweiter Verschleppung von Krankheiten sicherlich eine andere Nummer als vor 40 Jahren.
Nicht umsonst sind Streuobstwiesen deswegen so wertvoll, weil viel Totholz drin vorkommt.
Wenn man gesundes Tafelobst oder kerngesundes Laub in je 1A-Qualität möchte, sind hohe Baumformen vielleicht die falsche Wahl.