Jedoch der Rasen braucht Blaukorn.
Blaukorn ist für Gärten zu 99% nicht geeignet, sondern schädlich. Da Blaukorn 3 Hauptnährstoffe enthält (Kalium, Phosphor, Stickstoff) ist es fast zwangsläufig, dass man einen oder zwei oder alle dieser Nährstoffe überdüngt. Das führt dazu, dass sogenannte Antagonisten von diesen Nährstoffen bezüglich der Pflanzenaufnahme blockiert werden und es zu Mangelerscheinungen kommt, z.B. zu Chlorosen, obwohl im Boden genug der erforderlichen Nährstoffe, z.B. Eisen, enthalten sind. Böden mit Lehmanteil haben in D ohnehin häufig auch ohne Düngung eine Überversorgung an Kalium und Phosphor und jede weitere Düngung mit Blaukorn verschlechtert die Aufnahme anderer Nährstoffe.
Es wäre ein großer Zufall, dass eine Bodenuntersuchung einen gleichzeitigen Bedarf aller drei Nährstoffe ergibt. In meinen Augen sind fast alle Kombinationsdünger für Gärten großer Mist, mit Ausnahme von Düngern mit Spurenelementen (ohne NPK).
Nicht umsonst gibt es in der Landwirtschaft eine Düngemittelverordnung, die eine jährliche Bodenuntersuchung jedes Feldes gesetzlich fordert, wenn man Mineraldünger einsetzen will. Der Bauer muss sich dann an die Düngeempfehlung des Analyselabors halten (unter Beachtung der anzubauenden Feldfrucht).
In Kleingärten gibt es dazu keine Pflicht, aber es ist sehr sinnvoll, alle 5 bis 7 Jahre eine Bodenuntersuchung machen zu lassen, schon um Geld fürs sinnloses Düngen einzusparen und um vor allem Folgeschäden falschen Düngens zu vermeiden. Hat man eine starke Überversorgung vorgenommen, dann ist das mit Geld kaum aufzuwiegen, denn das hat oft Langzeitfolgen.